CRE115 OpenBICO

Der Open Bicycle Computer

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Der OpenBICO ist ein derzeit in Entwicklung befindliches Fahrradcomputer-System, das auf offene Schnittstellen, Standards und Dokumentation setzt und zur Mitarbeit einlädt. Im Gespräch mit Tim Pritlove erläutert Peer Georgi die Designziele des Projektes, die bisherigen technischen Eigenschaften der Hardware und mögliche Anwendungen des Geräts, das einen hohen Nerdfaktor aufweist und dessen Software vom Besitzer des Gerätes oder einer Community selbst modifiziert, angepasst und erweitert werden kann.

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Tim Pritlove
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Peer Georgi
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32 Gedanken zu „CRE115 OpenBICO

  1. In der Formulierung, dass das Geraet die ganze Zeit ueber am Fahrrad bleiben koennen soll, sehe ich dann doch noch das Problem eines moeglichen Diebstahls. Eine solide Konstruktion des Gehaeuses und der Befestigung macht ja noch keinen guten Diebstahlschutz.

  2. Ich muss Ianthanum zustimmen – in Berlin will ich so nen Gerät nicht dauerhaft am Gerät haben, sondern alles in ner gewissen Größe einfach abmachen und einstecken können um es vor Diebstahl zu schützen.
    Hört sich aber sehr interessant an das Gerät – wenn auch irgendwie sehr teuer. Schade, dass da nicht mal ansatzweise nen Preis genannt wurde (zumindest bis Min. 35, wo ich grade bin)

  3. @lanthanum: Die Formulierung mit der Montage am Rad war wohl etwas irreführend. Tatsächlich kann man den OpenBICO sehr einfach aus der Halterung abziehen. Der Rahmen allerdings ist ausgesprochen stabil gearbeitet und sorgt dafür, dass das Gerät satt und spielfrei sitzt. Natürlich will man das Teil nach Radbenutzung abnehmen und das geht auch.

  4. Cooles Projekt auch wenn es dem breiten Publikum noch nicht richtig zugänglich ist.
    Die Frage ist auch ob man so ein Multifunktionsgerät überhaupt braucht. Vor allem der Geek hat schon viele Einzelgeräte. Mp3-Player hat zum Beispiel fast jeder schon seperat. Aber vermutlich kann ziemlich jedes elektronische Gerät auf diese Hardware mit diversen Aufrüstungen packen. Ist dann halt vermutlich wieder eine Preisfrage.

  5. Warum baut man eigentlich keinen offenen „genormten“ Universalrechner. Eine möglichst kleine Platine mit Prozessor, RAM, Flash und Grundperipherieanschlüssen.
    Will man dann einen solchen Rechner bauen, muss man sich nur noch um das Gehäuse, die Anzeige, sowie die Peripherie kümmern. Der Grundstock wäre somit schon mal fertig.

  6. Wirklich tolles Projekt. Würd mir auch gerne mal son Teil zulegen. Was glaubt ihr denn eigentlich wie viel das Ding ungefähr kosten würde? Also was sind die Materialkosten? Was mich auch mal interessieren würde ist, ob auf dem OBICO auch OSM-Karten angezeigt werden können bzw. ob man damit navigieren kann. Glaubt ihr ob ihr es schafft irgendeinen ungefähren Zeitpunkt nennen könntet bis der BICO produktionsreif ist.
    Danke jetzt schon mal für eventuelle Antworten
    Felix

  7. jetzt wo das iphone 3.0 OS auch eine „offene“ hardwareschnittstelle hat, warum nicht einfach das iphone als bike computer nutzen?
    ich weiss, nicht open source und so weiter.
    aber noch so ein gerät für n paar hundert euro das auch wieder irgendwie alles können soll? da gibts doch viele überschneidungen zu bereits vorhandenen geräten.
    wie bei vielen opensource projekten sieht das UI stark verbesserungsfähig aus. aber steht ja alles noch am anfang wie sich das anhört.

  8. Zum Thema Lizenzen wäre ich persönlich nicht so restriktiv was „ideen Klauen“ angeht. Wenn ein Hersteller hingeht und unter einer Share Alike Lizenz ein kommerzielles Gerät auf den Markt wirft, why not? Sollte er Erweiterungen oder ein alternatives User Interface programmieren, so muss er diese Verbesserungen teilen. Fakt ist, dass viele Hersteller Angst von Open Source haben, vor allem mit Auflagen der Share Alike, weil, ihnen dieses Denken Fremd ist.
    Unterm Strich profitiert doch das ganze Projekt davon, wenn ein Hersteller sein eigenes Knowhow plus extra Research und Development in das Projekt einbringt. Am Ende verdient immer einer Geld an Open Hardware, da muss man offener sein als bei Software, weil Hardware immer Kosten bei der Produktion erzeugt. Diese bergen immer ein Risiko, so dass es ohne Profite nicht geht. Das muss aber nichts negatives sein.
    Man muss sich halt fragen was man als ultimatives Ziel verfolgt. Wenn es um eine möglich weite Verbreitung der User/Entwicklerbase geht, dann sind kommerzielle Hersteller gar nicht so verkehrt.
    Open Source Hardware ist derzeit in einer sehr angeregten Diskussion was Verdienstmodelle und das gesamte Konzept angeht, weil es sich doch in einigen Punkten (z.B. Produktionskosten) von Open Source Software unterscheidet.
    Ein Epizentrum dieser Diskusion ist der Liquidware Blog, der sich ausführlich mit dem Thema beschäftigt:

    http://antipastohw.blogspot.com/

    In diesem Blog geht es um das Arduino Microcontroller Projekt, was sehr offen mit Hardware Source und kommerzieller Nutzung umgeht, und imho ist das einer der entscheidenden Faktoren, warum es so extrem erfolgreich und verbreitet ist. De fakto kann ich mir die PCB Layouts heute runterladen und morgen ein fertiges Produkt verkaufen. Weil das aber jeder machen kann, reguliert sich nach Marktmechanismen automatisch, dass der Profit pro Einheit immer im Rahmen bleibt und unter vielen Anbietern verteilt ist.

    Wenn ihr Euren Bike Computer unter eine ähnliche Lizenz stellt und alles an Hardware offenlegt, werden naturgemäß die selben Gesetze gelten. Sigma könnte das ganze nehmen und als gebrandete Produkt verkaufen. Da Produktions und Bestückungskosten aber recht gering sind für solche Platinen ohne Entwicklungskosten, kann im Prinzip jeder in Kleinauflage den Bikecomputer anbieten. Wird die Lizenz mit einer „Attribution“ Auflage erweitert, so wird z.B. in jeder Werbeanzeige von Sigma auf das Projekt hingewiesen, wo der Kunde sicherlich animiert werden kann Preise zu vergleichen und die User und Entwickler Base wächst

    Ich würde raten eine recht offene CC Lizenz mit „Share Alike“ und „Attribution“ zu verwenden, die kommerzielle Nutzung ausdrücklich erlaubt. Ich würde sogar so weit gehen und (zu einem späteren Zeitpunkt) aktiv auf kommerzielle Anbieter zuzugehen und in das Projekt zu involvieren.

  9. Ohne den Podcast gehört zu haben, eine offenes GPS Gerät für OSM oder Geocaching wär auch mal was feines. Ich könnte mir z.B. vorstellen das die evtl. ganz gute Hardware des Garmin Colorado mit Hilfe einer Community Software zu einem echten Top-Gerät werden könnte. Die original Firmware ist leider an vielen Stellen recht unzureichend.

  10. Sehr interessant.
    Ich werd mir wohl schon mal so nen Nabendynamo kaufen.
    Dann mit nem lm7805 mein Openmoko Freerunner laden und betreiben, wenn ich das dann noch einigermaßen stabil an meinen Lenker drann frimmle, hab ich immer ein Debian dabei. Ein zwei Ideen des, zumindest das GPS logging, lassen sich ohne viel Aufwand umsetzen. Und wenn das OpenBico erhältlich ist kann ich das an den Dynamo hängen. Mmmh, der erwähnte Dynamo Händler verkauft auch gleich eingespeichte Dynamos. Bestell

  11. Neulich beim Radfahren dachte ich mir so: „Es wäre doch toll sowas wie OpenMoko am Lenker zu haben und beliebige Software drauf laufen zu lassen.“ Kaum gedacht, schon ist der passende Podcast dazu da. ;)

    Das ist auf jeden Fall ein tolles Projekt. Was mir aber am oBiCo nicht gefällt, ist die fixierung auf den Nabendynamo. Die Vorteile sind natürlich klasse (genaue Geschwindigkeit, Stromunabhängigkeit…) allerdings kommt es aus meiner Sicht überhaupt nicht in Frage ein (schweres) Nabendynamo ins Vorderrad zu speichen – weder am Rennrad noch am Mountainbike. Zum Vergleich wiegt eine Nexus Dynamonabe 667g und eine leichte normale Nabe um die 130g. Bei den häufig eingesetzten Systemlaufrädern gibt es nicht mal die Möglichkeit ein Nabendynamo einzusetzen.

    Man könnte allerdings dagegenhalten, dass sich selbst im Amateurbereich Kurbeln mit extra Kraftsensor durchsetzen – aber da scheinen mir die Vorteile fürs Training durch oBiCo nicht so ausschlaggebend zu sein wie bei SRM-Systemen.

    Durch das Dynamo fällt also, aus meiner Sicht, die große Gruppe der Radsportler raus, wobei gerade die von den Funktionen profitieren könnten und zum Beispiel für OpenStreetMap riesige Datensätze produzieren könnten. Deshalb wäre mir eine auf einen Akku ausgerichtete Stromversorgung sympathischer.

    Ich bin aber trotzdem sehr gespannt, wie sich das Projekt entwickeln wird.

  12. Ich war auf dem Linuxtag 2008 zugange und habe mir mit großer Begeisterung den OpenBICO angesehen. Auch habe ich mit Peer gesprochen und er meinte damals etwas von ca. 600 Euro pro Gerät in einer Kleinserie. Klingt zwar erstmal recht viel für einen Fahrradcomputer, aber die Anwendungsbereiche gehen ja weit über vergleichbare Fahrradcomputer bzw. GPS-Geräte (die ja auch ca. 400€ kosten) hinaus. Mir als hartgesottenen Fahrradfaher und OSMler wären es die 200 Euro mehr für die hinzugewonnene Freiheit wirklich wert.

    Die Ideen und Möglichkeiten, die Peer vorstellt, finde ich auf jeden Fall genial und sollten m. E. unbedingt auf der Webseite aufbereitet werden. Wenn sich die Webseite zudem mit den bekannten Technologien des WEB-2.0 (Wiki, Blog?) einem breiten Publikum öffnen würde, könnte das Projekt m.E. mehr Vertrauen schaffen und eine Communitybildung begünstigen. Ganz nebenbei würde die Projektseite lebendiger und interessanter erscheinen. Ich würde mir jedenfalls wünschen, dort z.B. über Entwicklungsfortschritte sowie über aktuell ungelöste Probleme informiert zu werden und auch Lösungsvorschläge von anderen Nutzer sehen zu können.

    Ich werde weiterhin mit großem Interesse das Projekt verfolgen. Vielleicht sieht man sich auf dem Linuxtag 2009 wieder?

  13. Tolles Thema. Habe gleich einigen streng-gläubigen nicht-Podcast-Hörern eines besseren belehren können. Allerdings hatte ich den Eindruck dass Du (Tim) am Anfang eher weniger interessierst warst. Wahrscheinlich war dies jedoch nicht der Fall, andernfalls hätte es schon ein anderer geschrieben, und du wärest sicher gar nicht erst hingefahren.

    Einen allgemeinen Wunsch hätte ich noch: zwischen meiner Frau und mir kommt es immer wieder zum Streit, weil wir uns nicht einig werden können woher das eine oder andere Intro kommt. Kannst Du evtl. einen Link geben? Danke!

  14. Schöne Folge…kurz und prägnant. Ich habe durchgängig versucht, mir ein Bild von dem oBiCo zu machen.

    Jetzt bin ich im Internet und kann mir endlich die Bilder anschauen :-)

  15. Ein sehr engagiertes Gespraech! Man merkt den einzelnen Podcast-Folgen wirklich an, wer wie tief und mit welchem Elan an den Themen dran ist…

    Dankeschoen!

    post scriptum: *weiter-nerv* Wie waere es mit einem Foto von der jeweiligen Aufnahmesituation?

  16. Mal wieder ein interessantes Thema. Wenn das Teil fertig ist will ichs haben :-P

    Zu schade, dass man als Fahrradfahrer im Straßenverkehr keine Kopfhörer/Ohrhörer/Headsets aufsetzen darf, so dass sich ein paar der besten Funktionen kaum legal nutzen lassen dürften. Bei Musik/Podcasts verstehe ich das sehr gut, Podcasts würden mich zu sehr ablenken (menschliches Gehirn hat eine ziemlich schlechte Version von Multitasking), bei der Musik dürfte vor allem die durchschnittliche Lautstärke stören, die die Fahrer gegenüber Informationen aus der Umwelt praktisch taub macht (oft genug gesehen, wie Fahrradfahrer das unterschätzen und dann mächtig erschrecken/fast verunfallen)…

    Aber bei anderen Funktionen wären Audio-Ansagen durchaus praktischer, als sie von einem kleinen Display im Sonnenschein ablesen zu müssen. Aber wie soll die Polizei unterscheiden können, was man sich dort angehört hat, wird also auf absehbare Zeit nicht legal möglich sein.

    Fazit am Ende: HABEN WILL! Und natürlich dafür programmieren will, hundertausende Statistiken braucht der Mensch :-)

  17. Hallo Namensvetter,

    ich bin immer mit Kopfhörern auf dem Fahrrad unterwegs (nicht in-ear, sondern gewöhnliche draufgesetzte) und hatte bisher weder Probleme mit der Polizei, noch mit der Akkustik.
    Wenn man nicht zu laut(!) hört, dann ist es kein Problem die Umgebung gut wahrnehmen zu können – schließlich hört man im Auto ja auch Radio und da hat man sogar noch die Scheiben um sich rum.
    Ob das legal ist… tja ist mir ehrlich gesagt solange egal bis es irgendwelche Konsequenzen hat (und trotzdem sicher ist, selbstverständlich).

    Diese Folge habe ich übrigens auch auf meinem Fahrrad gehört. ;)

    Das Projekt an sich finde ich super – zwar habe ich auch ein iPhone 3G, aber das will ich definitiv nicht an mein Fahrrad schnallen. Einmal umkippen und futsch ist es. Da ist mir ein stabiles Alu-Konstrukt deutlich lieber.

    Viel Erfolg weiterhin bei dem Projekt!

  18. Zu der Angesprochenen Lizenzfrage: Das OpenGraphics-Projekt hat schon vor längerer Zeit eine ähnliche Problematik diskutiert. Vieleicht findet sich dort ein passendes Model.


    Ich höre Chaosradio, also bin ich.

  19. Zunächst einmal vielen Dank für die vielen Kommentare.

    Wie auch im letzten Jahr werden wir einen Stand auf dem LinuxTag organisieren.
    Dort könnt Ihr dann unter anderem auch unseren NabenDynamoSimulator (NDTP1) bestaunen.
    Hier eine kleine Vorschau:
    http://www.youtube.com/watch?v=9hI2COw-boA
    http://www.youtube.com/watch?v=KkjTDMutKkc

    Ihr seht: es geht also voran – auch wenn in den letzten Wochen wenig Zeit für die Dokumentation des Vortschritts bleibt.

  20. Hallo,

    habe heute erst diesen Podcast gehört (gehöre zu der Sorte angefixter Hörer, die alle alten Folgen nachhören ;-) ) und beim stöbern jetzt wirkt es leider so, als sei das Projekt irgendwie gestorben. Auf der Website vom Projekt findet man keine aktuellen Infos.
    Weiß dazu jemand was ?
    Thomas

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