CRE: Technik, Kultur, Gesellschaft
Der Interview-Podcast mit Tim Pritlove
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CRE221 Fledermäuse

Die Superhelden der Nacht und ihre labile Stellung in der Krise der Natur

Die Fledermäuse gehören zu den erfolgreichsten Tierfamilien der Evolution. Das einzige Säugetier, dass fliegend in der Nacht auf Jagd geht hat sich seine Nische erarbeitet und sich viele erfolgreiche Strategien und Eigenschaften zugelegt, die für diese Lebensweise erforderlich sind – sowohl was die Freßfeinde als auch Bakterien und Viren betrifft.

Doch der Mensch macht der Fledermaus zu schaffen. Viele wichtige Lebensräume wurden den Fledermäusen vom Menschen in sehr kurzer Zeit genommen und das Ausbringen von Pflanzengiften hätte den Bestand fast komplett getötet. Heute geniesst die Fledermaus einen sehr hohen Bestandsschutz, denn sie ist für das Ökosystem und auch das Überleben des Menschen wichtiger als noch vor kurzem bekannt war.

Durch die Coronavirus-Krise wurde zusätzliche Aufmerksamkeit auf diese Tiere gelenkt. Der Virus, der jetzt unsere Lebensweisen so umfassend umpflügt, hat auch in der Fledermaus Station gemacht, doch trägt der Mensch selbst die Schuld an seiner Verbreitung.

Ich spreche mit Florian Gloza-Rausch, Fledermausforscher am Noctalis-Fledermauszentrum an den Bad Segeberger Kalksteinhöhlen über das Wesen der Fledermäuse, ihre kulturelle und ökologische Bedeutung und warum diese Tiere unsere ganze Aufmerksamkeit und Rücksicht verdient haben.

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Veröffentlicht am: 5. August 2020
Dauer: 2:21:39


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Begrüßung 00:01:19.098
  3. Persönlicher Hintergrund 00:02:19.242
  4. Segeberger Kalkberghöhle 00:04:49.792
  5. Fledermauszentrum Noctalis 00:13:42.052
  6. Fledermäuse als kulturelles Phänomen 00:18:35.332
  7. Vampirismus und soziale Gruppen 00:25:26.064
  8. Zoologische Klassifikation 00:38:05.162
  9. Ultraschall 00:50:59.601
  10. Lichtwahrnehmung 01:03:32.582
  11. Orientierung und Mobilität 01:09:32.483
  12. Intelligenz 01:19:37.402
  13. Erfolgsmodell Fledermaus 01:24:36.345
  14. Gefahren und Artenschutz 01:30:29.010
  15. Einfach mal abhängen 01:41:37.286
  16. Fledermäuse und Viren 01:44:12.932
  17. Fledermäuse und SARS-CoV-2 01:53:37.615
  18. Immunsystem der Fledermaus 02:00:40.839
  19. Umdenken in der Ökologie 02:04:00.793
  20. Gefährdung der Lebensräume 02:07:52.703
  21. Der gute Ruf der Fledermaus 02:14:59.050
  22. Ausklang 02:19:34.388

Transkript

Tim Pritlove
0:01:19
Florian Gloza-Rausch
0:02:00
Tim Pritlove
0:02:02
Florian Gloza-Rausch
0:02:20
Tim Pritlove
0:03:32
Florian Gloza-Rausch
0:03:33
Tim Pritlove
0:04:49
Florian Gloza-Rausch
0:05:02

Genau, wie aus dem Fenster gucken, sehen wir den Segeberger Kalkberg oder im Prinzip das, was von ihm noch übrig ist, der war mal höher äh ist hier abgebaut worden, das Gestein, das Anhydrid ist als Baumaterial, also als Baukleber dann verarbeitet worden, also gibt's dann. Ähm ja, das ist einer der wenigen Orte hier im flachen Schleswig-Holstein, wo wirklich festes Gestein ansteht. Und das ist eigentlich auch eine Laune der Natur, denn ähm im Untergrund, wenn wir jetzt hier runter bohren würden, dann hätten wir hier Steinsalz in der Tiefe. Die norddeutsche Tiefebene ähm hat im Untergrund riesige Mengen Salz, ähm aus der Zechsteinzeit, da gab's auch schon mal eine sehr heiße Klimaphase, da war der Teil von Deutschland hier, Teil eines tropischen Flach Meeres, was dann durch diese krasse Klimaerwärmung in der Zechsteinzeit, vor sich hin verdunstete und das Salz übrig blieb und das liegt hier im Untergrund und dann hatten hatten sich im Laufe der Erdgeschichte, andere, Ablagerungen darüber, gelegt und das Ganze geriet unter Druck und dieses Salz der norddeutschen Tiefebene hat jetzt so eine Art plastischen Zustand erreicht, durch dieses schwere Material was drüber liegt und, ist ja als denn so halt, kann man sich vorstellen, bisschen zähflüssig und an Schwachstellen dieser Erdkruste macht's dann so ein Blubb und so ein Salzdom kommt nach oben. Geologen würden das jetzt noch etwas dramatischer darstellen, aber ähm es sind halt geologische Zeiträume, das dauert dann ein bisschen bis es dann nach oben kommt, aber, durch diesen äh Auftrieb äh werden dann die unteren Schichten mit an die Oberfläche gebracht und dann ist oberhalb von so einem Salzdom immer der sogenannte Gipshut. Da sind dann eben die Steine, aus der Zechsteinzeit da. Und das haben wir hier in Sägeberg, Lüneburg, gibt's das genauso, und Salztektonik kann auch andere Erdschichten nach oben bringen, beispielsweise in Mönstet, in Jütland, das ist ein bisschen weiter nördlich von hier, da ist dann die Kreide, also ähnlich wie Rügen, ähm der Kreidefelsen ist dann nach oben gekommen durch Salz.

Tim Pritlove
0:07:05
Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Ja, ganz genau, also Höhenforschung äh findet hier auch statt und hat hier auch stattgefunden. Man hat äh die Höhle im Jahr neunzehnhundertdreizehn entdeckt. Das ist relativ spät. Man hat hier eigentlich schon im Mittelalter angefangen, dieses Gestein abzubauen, und ähm es gab hier auch mal äh ein ein Kaiser, der hier eine Burg auf diesen Kalkberg äh gebaut hat. Ähm. Kaiserluther, der Dritte, und die ist dann im dreißigjährigen Krieg von den Schweden, hier so ein bisschen eingenommen worden und auch äh plattgemacht worden, kann man so salopp sagen. Ähm und im Rahmen dieser äh dieser dieses Burgbaus braucht man natürlich auch einen Burgbrunnen und hat man dann, kann man auch besichtigen, da gibt's auch den alten Brunnenschacht, wenn wir hier rausgucken, sehen wir die Plattform, wo die Besucher dann von oben in diese. Brunnenschacht, das Letzte, was von der Burg immer übrig ist von der Siegesburg. Reingucken können. Und da haben die aber genau an der Stelle runtergegraben und lassen die Höhle nicht getroffen haben. Die Höhle ist hier mehr so eine Art Halbkreis äh fächert sich auf, wie so eine Art, ja, kleines Flussgeld, da kann man sich das vorstellen, das ist eher auf der östlichen Seite, ein schmaler, enger Gang, der sogenannte Südostgang. Ähm, und dann fächert sich das weiter auf und dann gibt es so größere Auslagungs äh Bereiche mit, mit Hallen und so weiter, aber es ist insgesamt eine eine kleine Höhle. Und das haben die also im Mittelalter verpasst und erst kurz vorm Ende des der Abbauzeit hier äh in den neunzehnhundertdreißiger Jahren, äh wurde hier der Bergbau eingestellt, hat man eben neunzehnhundertdreizehn bei Sprengarbeiten die Sägeberger Kalkberghöhle, ja, angebissen, quasi, das hat man erst gar nicht so gemerkt, die Steinbrucharbeiter, für die waren das jetzt nicht so interessant, aber, neunzehnhundertdreizehn gehen wir mal zurück, was ist da so passiert? Das ist ja noch, ja eine ganz andere Zeit gewesen. Also ich habe mal geguckt, was zwar neunzehnhundertdreizehn, da ist der erste Mensch quasi mit einem Flugzeug, mit so einem kleinen Flugzeug über die Alpen geflogen. Das ist neunzehnhundertdreizehn mal so ein richtiger. Irgendwas so durch die Presse, was da so los war, ne? So und äh in der Schweiz. Und na ja, ist heute für uns alles, kalter Kaffee, jeder, der dann verreist ist schon mal und nochmal in den Süden geflogen ist, der. Dann müde beim Kaffee mal aus dem Fenster, wenn unten die Alpen vorbeiziehen. Das war vor etwas über hundert Jahren noch ein riesen Ding. Und derzeit ist das hier entdeckt worden und da war alles dezentral. Da hat der Sägeberg hier noch eine Brauerei und äh eine Meierei. Lehrerausbildung konnte man natürlich jetzt auch nicht ähm so weit weg machen. Das war alles dezentral. Und man hatte hier eben ein, ein Lehrerseminar und da waren junge Leute, die waren dann so, achtzehn neunzehn und die hatten mitgekriegt. Und das im Steinbruch irgendwie was los war. Das hatten in ihre Schüler, die hatten den hier auch schon unterrichtet und so erzählt, da ist irgendwie eine richtige Höhle. Das haben die dann ausgecheck, und sind dann quasi die Erstbefahrer gewesen und der ähm einer davon hat er einen Bruder, der ist am Ende richtig Geologieprofessor geworden. Karl-Grip. Ja, der war so äh ja. Begeistert davon, die haben dann hier sind dann unten da, aber kein elektrisches Licht oder irgendwas, man musste da mit Seilen runter, der also die haben dann in der, in der sogenannten Entdeckungshalle natürlich, äh sind die dann runter. Äh an Seilen, Höhle war Fenster. Ähm man hat dann schon Fledermausknochen gefunden. Gänge ausgeguckt und hat dann auch, äh, ja, kristalline Erscheinungen gesehen und so weiter und diesen ganzen Höhlenschluff, ne, was denn, die er da am Schlatz geklebt hat, waren alles noch unberührt. Ja, und das hat die also so äh begeistert und vor allen Dingen auch diesen Karl-Grip, dass der dann wirklich auch am Ende. Wieder eine kleine Parallele so, der ist dann auch Polarforscher geworden, er hat also äh Gletscherkunde auch viel gemacht und ist auch in Spitzbergen gewesen, hat es angeschaut und so. Und ähm na ja. Die zur Höhlenentdeckung hat da äh durch die Höhlenentdeckung, hatte auch sehr viel hier zur ähm Entstehungsgeschichte der Sägeberger Kalkberghöhle ähm, gearbeitet. Aber das sind dann, ist dann auch das äh Ende meines Wissens da, ich bin ja der Biologe hier, nicht der Geologe, aber äh auf jeden Fall ist die Sägeberger Höhle und der Höhenforschern, und höhlen begeisterten durchaus kleiner Geheimtipp, weil man hier sehr schöne Formation sehen kann und unter Gips und Auslagungshöhlen äh ist hier sehr viel, klassischen Formen, die man, die in der Literatur beschrieben sind, die dann hier durch Sägeberg gekommen sind. Also ist also unter. Höhlenfreunden, ich will jetzt nicht sagen, Höhlen Nerds. Auf jeden Fall, auch ein echter Geheimtip.

Tim Pritlove
0:12:56
Florian Gloza-Rausch
0:12:59
Tim Pritlove
0:13:42
Florian Gloza-Rausch
0:13:58

Ja, wir sind, wir sind ein Umweltzentrum, eigentlich auch das das einzige Fledermauszentrum dieser Arten in Deutschland. Das ist schon ein kleines, Alleinstellungsmerkmal. Ähm die Höhle ist ja Winterschlafort für mehr als dreißigtausend Fledermäuse, verschiedene Arten, da kann man ja bestimmt auch noch drauf. Über dreißigtausend. Ja, ja, wir zählen das mit einer Lichtschranke, das ist also sehr spannend. Ähm und äh dann ist natürlich der. Berg, Bad Segeberg, nicht nur für Höhenforscher, ein bekannter Ort, sondern für alle Karl-May-Fans, hier neben uns ist ja, Theaterstadion und da findet ja auch jedes Jahr dieses Jahr nun leider eine traurige Ausnahme äh für die Karl-May-Spiele statt, so. Ja, um die vierhunderttausend Besucher, ist also richtig eine Erfolgsstory, der will den Westen ist hier gleich nebenan. Ähm und da ist ein bekannter Ort und davon profitieren wir natürlich auch. Also, Die Fledermäuse kannten diesen Ort schon lange. Also, die Höhlenforscher, was ich eben gesagt habe, die Erstbefahrer hatten ja die äh Fledermausknochen da unten schon gefunden. Das ist wohl klar, dass hier äh schon einige tausend Jahre se, nach der Eiszeit, die Fledermäuse hier wieder eingewandert sind in den Norden, die diese natürliche Höhle auch entdeckt haben und immer schon als Winterschlafquartier genutzt haben. Und deswegen ist das eben auch ein natürliches Winterquartier im Vergleich zu äh, ja, Bunkeranlagen, die man in größeren Städten hat, beispielsweise Berlin oder Hamburg, oder neueren Anlagen, die dann Kaltenkrieg errichtet wurden und jetzt äh dem Naturschutz übereignet wurden und so. Ist es was Besonderes, weil das hier eine ganz, ganz große Tradition gibt bei den Fledermäusen, diesen Ort aufzusuchen. Also Fledermäuse sind Traditionalisten, was das.

Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Locktales Welt der Fledermäuse, genau. Das Fledermaus Zentrum Bad Segeberg, ähm ist ein Kunstwort, Nortalis haben wir uns ausgedacht, weil erinnert ein bisschen an an die Nacht ans Lateinische angelegt, angelehnt Nocks und viele Fledermausarten, heißen so ähnlich, Nücktalus, Nock, Toular, der große Abendsegler kommt hier Deutschland vor, ähm überall, und äh dann haben wir gedacht, wir müssen uns irgendwas ausdenken, was uns ein bisschen, ausmacht, dass man's auch bei Google Trends mal findet und so. Und äh das ist dann nockter alles geworden, genau. Und ähm von außen denkt man immer, ist ein bisschen klein, aber wir haben anderthalb Etagen unter der Erde auch, das ist also ein bisschen eingegraben. Im Kino, und den vier Etagen, oder in die Lebensräume der Fledermäuse äh dargestellt. Ähm dann haben wir sogar lebende Tiere. Wir haben eine ganze Etage mit ähm Zootieren. Wir haben also eine eine eigene Fledermaushaltung. Was äh mehr als einhundert tropischen Brillenblattnasenfledermäusen, die essen so Bananen und äh Melonen und so weiter kommen aus Mittel und Südamerika. Dann haben wir einen zahmen Flughund, das ist Foxive Laterinchen, die wir, ähm bekommen haben, ursprünglich ist die mal geboren worden, im Tierpark Friedrichsfelde, auch eine kleine Verbindung nach Berlin, ähm ist dort von der von den Zootierpflegern Pflegerinnen dann von Hand aufgezogen worden, ist dann eine Zwischenzeit in Krefeld gewesen im Zoo und al, die Flughunde dann irgendwie mal äh ja abgeschafft wurden, kann man sagen, also da gibt's ja immer Wechsel bei den äh Tierbeständen und so weiter, dann sind die nach Tschechien gegangen und da hat dann der, äh Tierarzt, der seiner Zeit da tätig war. Äh Martin Straube, der hat dann gesagt, Mensch, Foxi, die ist auch so, oder Flatterinchen, wie sie seinerzeit nahe ist, die ist doch ganz zarm und die braucht doch, eigentlich auch immer jemand zu kuscheln und so, die kann auch jetzt nicht einfach so mit. Da hat er uns gefragt, ob wir sie nicht übernehmen können. Was haben wir denn gemacht? Und äh die macht jetzt hier einen tollen Job, weil wir nicht nur eine Ausstellung sind. Kann ich kann jeder kommen. Wir haben, geöffnet und haben aber auch Pädagogik, wir haben ganz viele Schulklassen da, das heißt Kinder, Jugendliche, ähm informieren wir hier über Fledermäuse, die machen eine Höhlenführung und so weiter und da ist natürlich so ein, ja, zahmer Flughund, groß, die ist ja dreißig Zentimeter so. Großes Tier und Flügelspannweite bis äh ein Meter zwanzig, ein Meter dreißig, wenn die dann so aufmacht. Das toll. Also das ist was Handfestes und, also ein dolles Tier, ne.

Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Klar. Klar und Fledermäuse haben ja auch ganz besondere Anpassungen, die ja auch, bisschen herausfordern und dieser kulturelle Aspekt, den du jetzt angesprochen hast, der gilt ja hauptsächlich jetzt so für, die europäische Kultur, da sind Fledermäuse sehr oft mit Tod und Teufel in Verbindung gebracht, ist ja auch klar. Also wenn wir, Satan und so, das ist das Mittelalter. Stellen wir uns das vor, es gab kein elektrisches Licht, die Leute sind in der Kerze oder eine, äh, Öllampel durch die Gegend gelaufen und dann gab es halt Tiere, die nachts rauskamen nur nachts, die dann an an Geheimnisvollen Orten in irgendwelchen Gruften lebten oder einen Schloss Ruinen, ja, oder so und dann wirklich nur nachts unterwegs waren und sich da auch orientieren konnten, ähnlich wie wie Eulen ja auch, die waren ja auch mystische Vögel, da ruft der Eule und so, dann stirbt jemand und so weiter. Also da hatte man sich ja die so, da war die Fantasie ja grenzenlos, immer so in so dunkle Kanäle rein, Und das ähm hat sich ja auch erst aufgelöst, diese ganze Geschichte in den neunzehnhundertdreißiger Jahren, als überhaupt mal einer ein Ultraschallmikrofon erfunden hat, da holen die Fledermäuse ja entzaubert, also ähm. Ein bisschen weiter vorher gab's ja schon Naturforscher, die sich damit beschäftigt haben, der Sparland Zahn, die zum Beispiel aus Italien, der hat einfach mal Fledermäuse in seine Studierstube da geholt und hat äh, wollte mal rausfinden, wie die das machen. Wie können die das? Er hat die dann geblendet und in die Ohren verstopft und sie in eine, Flugraum fliegen lassen, wo er äh Fäden gespannt hatte, wo Glöckchen waren und also sie geblendet hatte. Also. Schlimmste Tierversuche, ne, ich würde mal heute so nicht machen, äh aber das war mal seiner Zeit so, hat er auch alles so aufgeschrieben, ähm, sind die dann schön da, um die, Glöckchen, Fäden rumgekurft, nichts passiert, als er in die Ohren verstopft hat. Sehr nett, hat er einen Wachs reingemacht, ne. Ähm da sind sie dagegen geflogen, klingelten die Glöckchen und dann hat er irgendwie etwas äh konnte er sich das nicht erklären, sie sie macht das mit den Ohren. Also das wusste er dann, aber wie sie's machen konnte, nicht sagen. Und wenn man alte Schulbücher hat. Neunzehnhundertzehn oder so, dann wird sich da auch um das Thema, großohrige Fledermaus, er spürt durch den Luftzug irgendwie die Hindernisse und so weiter, wenn man das dann so liest, denkt man auch, ja, ihr wisst es eigentlich gar nicht, ne? Könntet ihr auch nicht wissen. Und dann ist es erst in den neunzehnhundertdreißiger Jahren. Kommen, das in, in Holland und in den USA, also Niederlanden, USA, fast gleichzeitig Leute, ähm, Federmäuse mal voll Ultraschall-Mikrofon gesetzt haben und so eine. Relativ leise vor sich hin, zieht eine Fledermaus wurde dann zum Schallmonster. Sondern den Ultraschall hört. Und das sind natürlich dann die Anpassungen, ähm, die die Fledermäuse, ja, seit Millionen von Jahren haben und super erfolgreich waren. Also, das ist auch einfach die Fledermaus ist einfach ein, ein Erfolgsmodell, der der Evolution kann man nicht anders sagen, also gilt natürlich für alle Arten, aber bei den Fledermäusen ist ein bisschen so wie beim, VW Käfer gewesen. Der ist einmal so, das Modell entwickelt. Alle Fledermäuse sind ja relativ ähnlich und schon sehr früh in der Evolution, auch so ausgeprägt, wie wir das heute sehen. Da kann man beispielsweise Fossilien aus der grobe Messe sich anschauen, die sind im Prinzip. Der Biologe sieht da noch ein paar Unterschiede, aber im Prinzip sind die so, äh wie wir heute unsere Fledermäuse auch kennen und die haben schon das gemacht, was die Fledermäuse heute auch tun, ken gejagt und so weiter. Ähm und sind einfach einmal erfunden worden in der Evolution. Vor. Also die Fledermäuse von vor fünfundfünfzig Millionen Jahren sind schon fast so ähnlich wie die heute. Also ist gar kein Problem. Sie sind einmal erfunden und dann divers.

Tim Pritlove
0:25:15
Florian Gloza-Rausch
0:25:22
Tim Pritlove
0:25:26
Florian Gloza-Rausch
0:26:02

Ja, ich habe meine Vampirfledermaus hier auf dem Schreibtisch gestellt und zwar das Skelett einer Vampirfleder, wo ich wusste, also es gibt ja eigentlich kein Interview, wo nicht auch die Vapierfledermaus bei irgen, ist ja klar, habe ich hier mitgebracht, also ist ja so ein kleiner Kandidat, das ist der sogenannte gemeine Vampir, also nicht, weil er jetzt so unheimlich niederträchtig ist, sondern weil es also der, der normale Vampir ist, es gibt drei verschiedene Vampirfledermausarten, die kommen alle in Mittel und Südamerika vor, in Europa, dem Rest der Welt gibt's keine. Blutfressenden Fledermäuse. Es gab ähm noch eine weitere Vampirfledermausart, die hatte den schönen Namen, des Modus Dracula. Die war dann noch etwas größer als dieser normale Vampir. Also wir sehen jetzt hier so etwa einen acht Zentimeter großes Tier, also. Klein, ne? Und die war dann so sechzehn Zentimeter groß, da muss jetzt auch keiner denken, dann verdunkelt sich die Sonne, wenn jetzt der Dracula Vampir, der ausgestorbene irgendwo am Himmel fliegt, nein, das waren kleine Tiere, ähm aber bisschen ungerecht ist es, weil ähm im Prinzip ähm dieser Vampirismus schon, vor der Entdeckung dieser Fledermäuse in Südamerika ja aufkam, also es ist ja eine mittelalterliche Geschichte, es ist wieder gehen, also das Auferstehen von, von von Toten, die dann irgendwie sich an lebendigen Rechen und so weiter. Man wusste ja nicht, wie, wie ähm. Ja, der Ablauf so nach dem Tod war und man hat dann irgendwann mal angefangen, Leute auszugraben, mal zu gucken, was passiert, und dann waren die irgendwie gar nicht so nach einer gewissen Zeit gar nicht so vergangen, wie man sich das vielleicht vorgestellt hatte. Das lag daran, dass die unter Luftabschlusslagen irgendwo und ja, die waren frischer, als man das erwartet hatte und dann dachte man, naja, und dann passierten irgendwelche Dinge in Dörfern. Na ja, wer kann da Schuld sein? Natürlich die Verstorbenen, die immer schon vielleicht mal ein bisschen. Schlecht drauf waren und die haben sich da jetzt gerecht. Also solche Ideen sind dadurch gewabert. Und ähm dann passte das natürlich. Und das interessante war, ähm ist jetzt vielleicht ein bisschen makaber, aber wenn man dann, so in seinem Sag liegt und da eingegraben ist, dann kommen ja äh, Flüssigkeiten, die vielleicht aus dem Mund laufen und so war dann in der Blutfaden, auch aus dem Mund gekommen und so hatte dann die Fantasie freien Lauf, dass sich die, die Untoten quasi noch an dem Blut der der lebendigen ähm Leben halten und so weiter. Also bin da jetzt kein äh Vampirismus-Experte, das möge man mir nachsehen. Ich bin da mehr der Naturwissenschaftler, aber diese.

Tim Pritlove
0:28:29
Florian Gloza-Rausch
0:28:31

Genau, man hat die dann danach benannt, weil es wirklich, man feststellte, ein Südamerika gibt es eben diese drei äh Vampirfledermausarten aktuell, ausschließlich von Blut ernähr, Also das ist eine sehr spezielle Ernährungsform und sehr gut angepasst, wenn man sich jetzt hier das kleine Skelett anschaut, dann sieht man auch vorne die scharfen Zähne, also es ist nicht so, dass äh wir das oft dargestellt wird, dass diese, diese Vampirfledermaus, irgendwelche hohlen Zähne hätte und dann die Ecksähne in denen das Opfer schlägt und dann durch die äh durch den Zahnkanal da das Blut einsaugt. Nein, die haben Rasiermesserschafe, Zähne, äh die, wie eine Schere funktionieren, so ineinander greifen. Eigentlich sogar noch besser. Sie würden, wenn ein Vampirfledermaus beißt, dann kneift sie erst die Haut zusammen, weil, Zahnleisten erst so eine kleine Hautdelle machen. Und wenn sie dann weiter beißt, dann schürft sie quasi die Oberhaut ab, so dass das Ganze die Haut so beschädigt ist, dass ähm. Blutkapillarsystem ordentlich ähm blutet. Also eine Schürfwunde machen die, genau. Und dann haben sie sogar noch ähm, Hornplättchen auf der Zungenspitze, mit der stochern sie dann in dieser Wunde rum und haben eine gespaltene Unterlippe, sodass sie da andocken können und dann diesen Blutfluss so richtig in sich reinlaufen lassen kö, und das ist schon sehr toll. Also wir sind super angepasst und wenn jetzt eine Fledermaus so eine Vampirfledermaus, beispielsweise beim Rind oder so, ähm schlafen im Rind, da anzapft, dann will die ja eigentlich nicht die ganze Flüssigkeit. Die haben also die eine der besten Nierenleistungen überhaupt bei Säugetieren, ähm weil diese ganze Flüssigkeit sofort abgetrennt wird vom Rest, die wollen ja eigentlich die roten weißen Blutkörperchen, also diese ganze. Nährstoffgehalt da rausholen, eine ganze Energie, aber die Flüssigkeit brauchen sie nicht. Also ein Vampir, der frisst, der tankt vorne rein und hinten macht er schon Pipi, und der ist dann so vollgelaufen, eher schon in dem Moment. Ähm das kommt nicht selten vor. Und äh der ist dann so vollgelaufen, dass er dann erstmal zu Fuß weggeht, bis dann sozusagen das Ganze ähm schon die Spreu vom Weizen getrennt ist. Durch durch. Gefiltert durch die Niere. Also das ist toll. Und eine Sache noch, das muss man einfach erwähnen. Man denkt immer so, dass es total gemein fließt, die fressen Blut und so. Die sind so spezialisiert, dass wenn die sechsunddreißig Stunden nichts gefressen haben, sterben die. Das ist wirklich krass. Die brauchen das so, und deswegen sind Vampirfledermäuse untereinander total sozial verträglich. Da kann sich keiner leisten auf deutsch gesagten Arschloch zu sein, wenn der keine Freunde hat, dann steppt er, weil er nicht sicher sein kann, dass er alle sechsunddreißig Stunden mal zu einer Mahlzeit komm. Jetzt kommt der Clou, die sind also in Freundschaftsverbänden zusammen, wir leben in Gruppen, haben da ihre Kumpels. Und wenn mal einer nicht zum Zuge kommt, dann kann der seinen Kumpel anbetteln und der gibt ihm dann auch als Erwachsenstier, bisschen was von seiner Nahrung ab, so eine Art Notration, dass der durchkommt. Und wer sich da mies verhält, der wird von der Evolution, Vampirfledermäusen krass aussortiert. Da gibt's einfach nur nette Leute, bei den Vampirflederbäumen. Also das macht sie vielleicht auch etwas sympathischer dann an der.

Tim Pritlove
0:31:38
Florian Gloza-Rausch
0:31:53
Tim Pritlove
0:32:57
Florian Gloza-Rausch
0:32:58
Tim Pritlove
0:33:09
Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
0:34:10
Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
0:35:09
Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
0:37:13
Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
0:38:05
Florian Gloza-Rausch
0:38:42

Ja, das ist eigentlich gar nicht so so schwierig. Äh, Biologen ordnen natürlich alles und muss alles einen Namen haben und dann guckt man sich natürlich an, wer ist mit wem verwandt und wie hängen diese Verwandtschaften zusammen? Und da kommt man zu größeren Einheiten und so und wir können ja eigentlich mal zu überlegen äh können ja mal die Wirbeltiere uns anschauen, da haben wir äh Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel. Säugetiere und Fledermäuse sind Säugetiere, sie bekommen lebende Junge und ernähren diese mit mit Milch, das ist eben das äh. Äh Kriterium der der Säugetiere. Und innerhalb dieser Säugetiere gibt es äh verschiedene Gruppen, also Ordnung, da gibt's die Wale, die Huftiere, die Nagetiere und die Fledertiere und äh nach den Nagetieren sind die Fledertiere eben die Gruppe, den meisten Arten, also die große Diversität eben äh aufweisen und, auch äh eine große Verbreitung global haben. Fledertiere kommen im Prinzip auf allen Kontinenten vor, mit Ausnahme der Antarktis, da ist zu kalt. Also Polargebiete werden sowieso nicht so gerne besiedelt von Fledermäusen, nichtsdestotrotz gibt es, äh, beispielsweise die Nordfledermaus hier in Europa, die auch, noch das Polarkreises, zumindestens in der Polarnacht dann mal vorkommt. Ähm aber die Haupt äh Verbreitungen sind eben die tropischen und subtropischen, äh Gebiete der Erde. Dann äh gibt es noch zwei große Untergruppen, kann man so sagen, jetzt erstmal klassischerweise ähm die Flughunde äh und. Kleinfledermäuse. Man kann das auch ein bisschen anders äh auf kurisieren, aber das ist vielleicht das, was jetzt erstmal so besonders, eindringlich ist und greifbar während nämlich die Flughunde ähm insgesamt alle etwas äh größer sind, also gibt's auch nicht so viele Arten von, die äh in der sogenannten alten Welt leben, also in Afrika, Asien und Australien, ähm große Augen haben und eigentlich kein Ultraschall im klassischen Sinne benutzen. Es gibt wenige Flughunde, die so eine Art Zungenschnalzen machen, der ägyptische Flughund, die können sich dann in Höhlen auch orientieren im Dunkeln, aber das machen sie ein bisschen anders, nicht mit Kehlkopf, sondern die machen so. Zungenschnalzen, so Doppelklicks und können an den Echos dann auch erkennen, was los ist. Aber eigentlich nicht. Die haben die Flugkunde sowas nicht. Die gucken eben mit den Augen, haben sehr lange Schnauzen, können sehr, sehr gut riechen. Das sind ja äh Obstesser quasi, Frucht, Fresser und Pollenfresser. Ä. Leben auch nur in Ausnahmefällen in Höhlen, normalerweise hängen die dann so frei, in Bäumen rum, große Kolonien auch. Ähm.

Tim Pritlove
0:41:18
Florian Gloza-Rausch
0:41:21

Genau, sie haben Flug heute in in die Ordnung. Das sind also zwei genau zu den Fledertieren. Haben auch, genauso aufgebaut, ein bisschen anders äh vom Flügelaufbau, aber im Prinzip ist es das glei. Und dann gibt's die die ähm klassischen Fledermäuse, die ähm. Weltweit vorkommen, die allermeisten sind Insektenfresser, aber da gibt's dann eben auch sehr spezielle Anpassungen bei der Ernährung von von Fledermäusen, wenn sie nicht also und auch graduelle Abstufung, da hatten eben ja schon die Blutfressenden, drei Vampirfledermausarten erwähnt, dann gibt es welche, die sich speziell auf die Jagd von anderen Wirbeltieren spezialisiert haben, da gibt's froschfressende Fledermäuse, Fischende, Ledermäuse beispielsweise. Dann aber auch die große Gruppe bei den Fledermäusen, sind die Vegetarier, die dann äh Früchte fressen, kann man sich auch vorstellen, dass das jetzt in Mitteleuropa nicht ganzjährig durchträgt. Da muss man dann in andere Gebiete, wo viel ähm fruchtende, Pflanzen da sind, wie den tropischen Bereichen, mit Amerika, äh Afrika. Und die spielen eine große Rolle, gerade auch für den tropischen Regenwald, also gerade Fruchtfressen, Fledermäuse, ähm, die dann. Ähm die Samen auch verbreiten und dann auch wieder irgendwelche äh Kahlstellen ähm die durch Windbruch natürlicherweise entstehen, aber jetzt, weiß nicht, ob sie gegen die Abholzung des brasilianischen Regenwalds gegen anfressen können. Das, da habe ich ja meine Zweifel, ähm, dann eben zur Wiederbewaldung, zur Aufrostung äh beitragen und dann gibt es eben auch Pollin fressende Fledermäuse.

Tim Pritlove
0:43:01
Florian Gloza-Rausch
0:43:04
Tim Pritlove
0:44:23
Florian Gloza-Rausch
0:44:38

So Unterordnung nennen. Das ist heutzutage ein bisschen anders eingeteilt, weil die äh äh Genetiker auch nochmal nachgeguckt haben und äh auch äh andere Merkmale herangezogen haben, so dass wir äh da eine zu einer leicht anderen Kategorisierung gekommen sind. Da gehören dann beispielsweise die, ähm, Hufeisennasen, Fledermäuse noch etwas enger zu den Flughunden dazu. Das ist jetzt aber äh nicht ganz so einsichtig quasi, das kann man von außen nicht so erkennen, zumal die Hufeisennasen, Fledermäuse, eine sehr spezielle, Form der Echoorientierung haben. Das ist auch äußerst spannend. Die hätte ich das kurz an der Stelle erwähnen darf, die ähm die machen sozusagen konstant, frequente Laute, das heißt, Ja, wir machen ja hier auch so eine Adradiosendung. Äh, wenn man Radio hört, dann ähm. Stellt meiner Sendefrequenz ein. Das ist seiner kein Ultraschall, ist kein Schal, sondern, magnetische Welle, aber man hat dann irgendwie was weiß ich, neunundneunzig Komma sieben oder irgendwas eingestellt. Und so eine äh Frequenz senden dann auch Rufeisennasenfledermäuse. Trägerfrequenz, lange Signale und das Echo, was dann wieder kommt, das wird durch Störgeräusche gekennzeichnet. Wenn jetzt also so ein Echo Peilstrahl einer Hufeisennase äh ein fliegendes Insekt trifft, dann wirft das fliegende Insekten Echo zurück, und zwar genau in dieser Flügelschlagfrequenz dieses, Falters beispielsweise und dann kann aber die Hufeisennasenfledermaus erkennen. Ah, das ist dieser schmackhafte Falter, den hole ich mir jetzt. Also die sitzen dann irgendwo an so einer äh an so einem Ästchen, an ihrem Fangplatz oder Sitzwarte, Hangwarte quasi, Orten in die Umgebung und wenn dann Falter vorbeifliegt, wissen sie genau, den hole ich mir, der schmeckt aber gut, weil der diese, Geräusche halt so macht. Und sie können sogar im Flug, können auch im Flug natürlich Echo Ordnung machen und haben ja eine Eigengeschwindigkei. Und sie können dann ihre Echofrequenz soweit absinken, das immer. Echo, also die die Sendefrequenz soweit absenken, dass immer das Echo in der gleichen Frequenz zurückkommt, die sie brauchen, beispielsweise einundachtzig oder zweiundachtzig Kiloherz, ähm, weil sie da am besten hören können und diese äh Echos am besten auseinander halten können. Das heißt, die können den Doppelereffekt kompensieren. Doppel-Effekt kennt jeder, der mal an der Straße gestanden hat, einen Motorrad kommt vorbei, oder Tütatal, wird der Ton erst hoch, mit dem Motorrad und wenn's dich dann entfernt, So, das ist der Doppeleffekt. Und das können die kompensieren. Double-Effekt, Kompensation bei Hufeisennas. Das ist also eine tolle Sache. Und ja, diese ganze Ultraschall äh und Orientierung bei Fledertieren, ist ein riesen Forschungsgebie.

Tim Pritlove
0:47:15
Florian Gloza-Rausch
0:47:37

Ach so, ja, wir haben jetzt ja dann, wenn wir noch äh die Klassifizierung weiter machen, haben wir diese Säugetierordnung und dann werden, unterhalb dieser dieser Ordnung gibt's dann Familien. Das sind die sozusagen wird das immer weiter aufge, splittet, also Fledermaus Familie, da gibt's in Europa beispielsweise die glatt Nasenfledermäuse, So, die sind dann alle, haben alle ähnliche Merkmale im Vergleich zu den Hufeisennasen, Fledermäusen, da ist der Name schon Programm, da ist die Nase so wie so ein kleines Hufeisen geformt und die senden den Ultraschall eben auch durch die, Nase aus. Während die Glattnasen, dass durchs Maul aussenden und die haben ja mehr wie so eine Mäuseschnauze, ähm so ein klassische Tierschnauze werden die Hufeisen, Nasen schon vom Gesicht ja sehr auffällig sind. So. Und da können wir jetzt verschiedenste Fledermausfamilien, ähm anfühlende Bulldog-Fledermäuse und so weiter. Also ähm da hat der äh, es hat die Zologie dann eben diese Kategorisierung vorgenommen und äh so kann man dann innerhalb dieser Familien. Und auch einzelne Gattungen, unter Gruppen feststellen und das sind dann immer weitere Merkmale, wo man dann am Ende so eine Art Bestimmungsschlüssel auch draus machen kann, wenn man dann draußen im Feld steht, für Europa ist es dann auch einigermaßen übersichtlich, gibt's auch ein paar. Spezialitäten, wo man dann auch hingucken muss, was haben wir denn jetzt da gerade gefangen, wenn wir jetzt Fledermäuse im Freiland mal fangen und anschauen, was natürlich dann je mehr Arten vorkommen, kannst im Äquator Bereich dann haben auf einem Quadratkilometer über hundert verschiedene Fledermausarten vorkommen können, Das ist natürlich hier, wenn du denkst, Schleswig-Holstein, können fünfzehn verschiedene Fledermausarten vorkommen. Und dann hast du ein Quadratkilometer. Äh im am Äquator irgendwo in der, in Afrika, im äh Regenwald oder in äh mittelamerika. Dann kannst du auch mit hundert Arten rechnen, die du da fangen könntest, theoretisch. Ist natürlich was unterschiedliches. Also musst du schon genau gucken, was du da machst. Und manche Arten sind so spitz so eng verwandt, dass da am Ende. Lieber nochmal ein Genetiker äh draufguckt, aber versierte Freilandbiologen können auch sehr gut.

Tim Pritlove
0:49:39
Florian Gloza-Rausch
0:49:46
Tim Pritlove
0:49:47
Florian Gloza-Rausch
0:49:48
Tim Pritlove
0:49:52
Florian Gloza-Rausch
0:49:55
Tim Pritlove
0:50:10
Florian Gloza-Rausch
0:50:12
Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
0:50:19
Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
0:50:51
Tim Pritlove
0:50:57
Florian Gloza-Rausch
0:51:27
Tim Pritlove
0:51:28
Florian Gloza-Rausch
0:51:46

Also die Erzeugung findet bei allen Arten im Kehlkopf statt. Das ist auch wie auch unsere Sprache jetzt erzeugen. Das ist der. Dann muss natürlich ein gewisser äh Druck erzeugt werden, weil der Schalldruck von dem Ultraschall, der der Schall muss ja weit tragen, und das, Das ist, das unterscheidet eben die Fledermäuse von von anderen Säugern eben, auch von uns und da kann eben Schalldruck erzeugt werden, bei Fledermäusen, beispielsweise, dem großen Abendsegler, Nüptalas Nock, den wir vorhin schon mal kurz erwähnt hatten, der ist dann so stark wie im Presslufthammer. Der Schalldruck. Und das bedeutet natürlich, dass dieser Ultraschall so etwa hundert Meter weit reicht. Ja, der kann also fünfzig Meter vorausschauen. Äh das ist natürlich auch sehr laut. Aber zum Glück hören wir den ja nicht, weil oberhalb der menschlichen Hörgrenze ruft, das ist ja auch das die Definition von Ultraschall, eben oberhalb dessen, was Menschen hören können. Wir können etwa in jungen Jahren bis achtzehn Kiloherz hören. Hunde noch etwas höher. Kann man die Hundepfeife eben auch erwähnen, der. Kannst du pfeifen und hörst das nicht selber, aber der Hund hört's noch. Ähm so und ähm so ein Abendsegler, den kannst du dann, wenn du so ein Gerät hast und Ultraschalldetektor mit dem dann äh solche Fledermäuse auch wahrgenommen werden können und. Rufe von denen eben sehr, sehr weit in der Landschaft hören. Das bedeutet aber auch, dass gerade die Arten, die besonders laut rufen, ähm natürlich auch. Weit vorausschauen können. Und das kann man ja eigentlich nur im freien Luftrau. Genau eine sehr interessante, spannende Einmischung, verschiedene Fledermausarten, in ihren Lebensraum, der große Abendsegler fliegt eben sehr, sehr hoch und kann dann sehr weit vorausschauen, aber der Ultraschall, den er nutzt, der ist gar nicht so ultra, der ist nämlich quasi gerade so, zwischen zwanzig und äh zweiundzwanzig Kiloherz, also so gerade so Ultraschall. Ähm weil natürlich dieser relativ tiefe Ultraschall, dann auch sehr weit trägt. Wir wissen alle, hatten eben das Beispiel Straße, wir stehen in der Straße, Commotorrad vorbei, jetzt kommt kein Motorrad vorbei, jetzt kommt ein getunter Manta von früher vorbei, mit einer Soundanlage drin, das ist dann die ähm. Die Tieftöne und die Bässe, die man hört. Die Hochtöne war meistens nicht, weil die Tiefenfrequenzen weitergetragen werden, als die Hohen und der. Hohen Luftraum jagende Abendsegler und alle anderen Arten weltweit im hohen Luftraum jagen, nutzen, tiefen Ultraschall, um weit vorauszuschauen, der dann aber, eben auch nur relativ große Insekten abbilden kann. Der kriegt jetzt einen einen Echo von der kleinen Mücke, nicht unbedingt mit, aber von Mistk. Das kriegt ihr dann mit. So und das andere Extrem, das sind die sogenannten Flüsterfledermäuse, flüster so nah, Fledermäuse, die. Eben nicht im hohen Luftraum jagen, sondern ganz eng in der Vegetation. Die müssen nicht brüllen, weil sind es sowieso sehr geschlossenes Habitat, die haben sehr große Ohren, und haben ein Flüster so nah, die rufen ganz leise und auch ein breites Spektrum an Ultraschall und können dann richtig wie so ein kleiner Miniscanner äh Insekten umrisse von Blättern und so wahrnehmen. Das heißt, sie flüstern, sind aber haben eine extrem genaue und hohe Auflösung ähm ihrer ihrer Umwelt und können dann eben sogar schlafende Inse, anhand ihres Umrisses erkennen und absageln. Das sind die sogenannten Gliner, die Absammlerfledermäuse, die eben ihre Nahrung von von der Oberfläche von Blättern oder von. Äh Baumstämmen und so weiter einsammeln. Da sind die beiden extrem. Und dazwischen äh. Gibt's dann ganz unterschiedliche Ausprägungen. Dann gibt's auch noch Fledermäuse, die über Wasseroberflächen jagen. Das kann jeder auch abends mal selber sich hinstellen, an so ein Gewässer. Bach oder ein See. Mit der Taschenlampe immer flach. Drüber leuchten, dann wird man Wasserfledermäuse sehen. Ganz flach über der Wasseroberfläche jagen. Und äh dort die Mücken einsammeln, mit den großen Füßen. Die haben dann also sehr große Füße. Wir machen so eine Art Klappmesserbewegung, die man so gar nicht sehen kann, brauchst du einen ähm, ein Highspeed-Film, um das zu sehen. Die fangen also mit den Füßen, die Mücke, manchmal auch sogar einen kleinen Fisch, wenn sie hinkriegen. Und machen dann einmal so eine Art Klappmesser, Füße nach vorne, zum Maul führen, das äh schnappen sich da die die Beute und weiter geht's. Also, alle möglichen Lebensräume können die Fledermäuse mit einem Spezial-Ultraschall ähm ja äh bejagen.

Tim Pritlove
0:56:14
Florian Gloza-Rausch
0:56:39
Tim Pritlove
0:56:59
Florian Gloza-Rausch
0:57:00
Tim Pritlove
0:57:32
Florian Gloza-Rausch
0:57:39
Tim Pritlove
0:57:42
Florian Gloza-Rausch
0:57:44

Ja, das war schon bei den Ursäugern, dass die das irgendwie konnten und das ist dann unterschiedlich, hat sich das weiterentwickelt und man kann schon sagen, bei den Fledermäusen, auch bei den Wahlen, die machen ja auch Ultraschall, Delfine und und Zahnwalle, andere Frequenzen, aber mit dem gleichen Erfolg quasi. Ähm, ist es also nichts ungewöhnliches, das ähm Säugetiere da irgendwie Ultraschall auch hören und produzieren können. Fledermäuse haben's eben sehr speziell und sehr gut, ähm ausentwickelt. Aber eine eine Sache noch, du hast ja gefragt, können dann andere Tiere das auch hören, zum Beispiel die Beute von Fledermäuse und da muss ich jetzt noch ein Gedanken loswerden, das gibt es, ganz klar, nämlich bei bei Nachtfaltern, das gibt einige Nachtfalter, die ähm dem Beutelspektraum vom Fledermäusen sind, die aber ähm durch eine spezielles Hörorgan, was sie entwickelt haben, diesen Ultraschall der Fledermäuse wahrnehmen können, und sich dann durch äh einstellen, jeglicher Bewegung, aus der Gefahrenzone bringen. Also, das hat man dann auch rausgefunden. Man kann jeder auch dieses Experiment nachmachen, jetzt im Sommer sitzt man ja vielleicht mal auf der Terrasse, mit einem, leckeren Glas Wein und wenn man dann da so sitzt und ähm ein paar Nachtfalter fliegen, könnte man ja mal den Finger so anlecken und auf dem, Weinglas ist heute natürlich jetzt nicht an das äh Senfglas sein, sondern schöner fürs Weinglas, dass der nicht ganz voll ist, anlecken und dann mal so auf dem Rand drehen. Mit dem Finger, mit dem Zeigefinger und dann wird dieses Weinglas anfangen zu singen, hat vielleicht jeder schon mal gemacht. Und wenn, in dieser Gesang hat eben auch Weinglas gesangt, hat dann äh Ultraschallanteile. Und wenn man dann da so sitzt, dann kann das sein, dass einem dann so einen Nachtfalter auf den Tisch fäll. Das ist dann kein Zufall, sondern der hat dann einfach verwechselt, gesagt, sicher ist sicher, lasse ich mich lieber fallen, der hat dich dann nicht mit der Fledermaus verwe.

Tim Pritlove
0:59:36
Florian Gloza-Rausch
1:00:08

Klar, da habe ich mir auch schon so meine Gedanken gemacht und werde das ja auch öfter gefragt und so, ich versuche das dann immer so zu erklären. Also, das ist ja eine Gehirnleistung. Also man muss ja nicht alles, also man man hört ja eine Menge, aber man kann ja auch Dinge ausblenden. Und andersrum kann man sich ja auch sehr speziell auf etwas konzentrieren, was man hören möchte, was will ich sagen? Also, stell dir vor, du sitzt ähm, hast jetzt eine Karte ergattert für die Elbphilharmonie, sitzt da jetzt drin? Hörst du ein großes Symphonieorchester? Du bist jetzt totaler Musikfreak, und hast selber irgendwie Cello gespielt mal. Dann interessiert dich vielleicht in dem Stück, was du da hörst. Genau das, was jetzt die Chalisten spielen, weil das sind ja nun die richtig äh End ausgebildeten Musiker und du willst jetzt wissen, weil an der Stelle wird's jetzt richtig schwierig, dann kannst du dich ja selber so darauf konzentrieren, jetzt genau die Challisten rauszuhör. Und hörst das dann auch. Und dann ist das völlig egal, was der Rest vom Orchester spielt. Du kannst es, kannst es hören. Und du kannst, könntest an der gleichen Stelle dich aber auch auf was anderes konzentrieren. So und so musst du das vorstellen, dass die Fledermäuse auch ihr eigenes äh Echo und die Information, die sie da rauskriegen, bekommen. Also sie können auch, durch Lautstärke verwirrt werden und wenn das zu laute Umgebung ist, da gibt's auch Untersuchungen, Fledermäuse jagen an Straßen und Straßenlärm, kann sich stören, in der Wahrnehmung und so, also das ist auch so. Wenn du jetzt auf das Cello konzentrierst und dann gibt's aber irgendwo Störgeräusche. Ja, dann kannst du dich da auch nicht mehr so gut drauf konzentri.

Tim Pritlove
1:01:33
Florian Gloza-Rausch
1:01:55

Dass es gibt verschiedene Methoden. Genau das, also es kann eben eine Phasenphasenverschiebung sein, dann kann es ja auch, dass du, du hast ja Erfahrung als erfahrene Schledermaus, mit deinen Echos, ähm ja, weißt du, äh, ja, wann müsste das jetzt zurückkommen und so weiter, aber wenn du kannst es auch sehen, direkt, ähm oder bei, Untersuchungen mit dem Fledermaus Detektor fliegen jetzt zwei Fledermäuse vorbei, der gleichen Art. Dann haben die leichte Unterschiede in ihrer Hauptfrequenz. Das sieht man dann schon. Und wenn man das selber als Mensch schon sieht, in seinem, äh, in seiner Auswertung von diesen, äh Sound, da hat man so einen Sonagram, da wird dann eben eine bildliche Darstellung dieser dieser Töne äh gegeben vom Computer, und du siehst zwei artgleiche Fledermäuse, zwei Individuen. Und die eine hat, ruft etwas höher und die anruft etwas tiefer, dann ist die Sache schon geritz. Wenn wir das schon sehen, dann gibt es mit Sicherheit bei den Tieren noch viel weitere äh feinere äh Unterscheidungsmöglichkeiten, die wir gar nicht so auf dem ersten Blick wahrnehmen, dass die also wirklich dann auf ihr eigenes Echo vertrauen. Wenn dann eine, das gibt's auch. Das sieht man auch öfter in solchen äh äh, Auswertung dann. Äh der Frequenz von der anderen zu nahe kommt, dann gibt's auch einen Mekkerhof. Also dann gibt's äh Soziallaute, dann meckert die, hey, macht die Frequenz frei. So, das gibt's auch. Kann man auch se. Also Tiere passen sich da schon an und jeder will natürlich optimal ähm mit seinen, mit den Informationen versor.

Tim Pritlove
1:03:25
Florian Gloza-Rausch
1:03:32
Tim Pritlove
1:04:01
Florian Gloza-Rausch
1:04:07
Tim Pritlove
1:04:43
Florian Gloza-Rausch
1:05:31
Tim Pritlove
1:05:32
Florian Gloza-Rausch
1:05:39
Tim Pritlove
1:05:51
Florian Gloza-Rausch
1:06:02
Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
1:06:30
Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
1:07:13
Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
1:08:32
Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
1:08:44
Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
1:11:10
Florian Gloza-Rausch
1:11:12
Tim Pritlove
1:11:13
Florian Gloza-Rausch
1:11:14
Tim Pritlove
1:11:53
Florian Gloza-Rausch
1:11:54

Das ist, ist es solche Typen gibt's beim Fehler wo man auch, das ist so. Das ist so. Aber das ist ja auch eine ganz natürliche Sache. Also, du kannst erfolgreich sein, indem du, etwas macht, was erfolgreich war, immer wiederholt, da kannst du keinen Fehler machen. Oder du machst eine Risikostreuung und äh probierst immer wieder andere Sachen aus. Und du musst jetzt aus dem Blickwinkel einer Population das mal gucken. Wenn du jetzt so Population ist eben die gesamte Gruppe aller Wasserfedern äußer Segebergs oder so oder alle Wasserfledermäuse der Welt. Das ist, Krisenpopulation, aber wie auch immer du das fassen willst, eine bestimmte Gruppe. Und wenn da jeder absolut das Gleiche macht, dann könnte das ja auch zum Problem werden, Nämlich, wenn dann genau in dem Moment, wenn jetzt alle Wasserfledermäuse der Welt nur nach Segelberg kommen würden und dann bricht die Säge bei der Kackwerkhöhle zusammen und alle was der Flair Mäuse sind weg. Es ist äh blödes Risikomanagement. Das heißt, die sollten eigentlich äh das ein bisschen aus der Population aus dem Populationsgedanken bisschen streuen. Und ähm. Es sollte immer einige in den Video geben, die dann auch mal gegen den Strom schwimmen. Das ist dann ja auch in der menschlichen Gesellschaft manchmal so, das kann ja auch mal nerven, aber eigentlich ist das eine natürliche Form äh der der Risikostreuung ins für die Gesamtpopu. So kann man's ja auch mal betrachten. So, ähm aber natürlich gibt es dann welche, wie beispielsweise hier bei uns, die Bechsteinfledermäuse, da, die sind so vierzig Kilometer von Sägebergwerk maximal, ansonsten sind die hier alle in der Umgebung um Segeberg und kommen hier immer wieder, dann gibt es andere Arten, die jetzt hier nicht in Sägewerk überwintern, aber auch in Europa vorkommen, das sind die Rauhautfledermäuse. Oder auch der große Abendsegler und die nutzen die großen Insekten vorkommen im Nordosten. Europas. Also die fliegen dann so, da sind dann sehen oder nach Skandinavien, wenn man da weiß, ne, und da gekämmt hat oder sowas, hat einen Mücken auf einen zukommt. Das Karl ist ja enorm, nicht? Und das wissen die auch, da kann man eben sehr gut als Insektenfresser den Sommer verbringen, ähm Winter ist natürlich kalt, kontinentales Klima, da geht's dann auch mal richtig runter. Und da wandern die beispielsweise die Rauhordfledermäuse, wandern dann ab und gehen dann ähm mal nach Südfrankreich oder hier ins Kontinent ins ins ähm maritimere Klima, atlantische Klima, wo die Winter eben nicht so nicht so krass sind. Da kriegen wir auch immer Anrufe im Winter, dann hey, wir haben Brennholz reingeholt, da saßen die Fledermaus in Brennholzstapel, das ist ganz typisch, die überwintern dann einfach so in Brennholzstapel, die kommen klar, weil der Frost hier nicht so nicht so doll ist. Also die wandern dann eben im klimatisch günstigere Gebiete zum Winterschlaf. Die sind dann gar nicht so auf Höhlen angewiesen oder.

Tim Pritlove
1:14:27
Florian Gloza-Rausch
1:14:43

Ja, also. Vögel können's dann eben noch ein bisschen besser. Die äh können dann lange Strecken auch über überwinden. Das sind die fliegen hier bis nach Afrika oder nach Südafrika oder ganz krass. Die äh die Küstenseeschwalbe, die dann einmal von dem einen Polargebiet ins nächste fliegt, also bis nach äh, ja, so, also die kann dann richtig riesigen Strecken zurücklegen. Das ist für eine Fledermaus so jetzt nicht dran. Die können einige hundert Kilometer wandern, bis zu zweitausend Kilometer dann, das ist schon maximal und äh Vögel natürlich, klar, der Storch, der dann. Nach Südafrikapflicht oder so. Das ist ja nochmal anders, aber die Vögel können ja auch haben ja auch einen anderen Flügelauf. Muss man auch sehen, das sind ja auch zum Teil dein Gleitflieger, die können dann aufwinde nutzen und haben versteiften Flügel und können sehr gut Gleitflug machen. Das ist ja was für, was eine Fledermaus so nicht kann. Das ist ja eine andere ähm, anderer Flugmechanismus. Das ist ja mehr so ein Ruderflug bei der Fledermaus, wenn man sich das so anguckt, dann ist beschreibt das eher wie so eine wie so eine Acht, so, ja, und beim Vogel ähm der hat ja einen steifen Flügel. Ähm hat dann auch einen Flügelschlag und so weiter, aber kann eben auch als Gleitflieger sehr gut agieren. Stellen wir uns einen Albatraus vor, der dann, über den Ozean geleitet, der der schlägt ja gar nicht mit den Flügeln, der nutzt ja eigentlich nur diese ähm Thermik, hätte ich fast gesagt, die Aufwinde in die zwischen diesen Wellen, Bergen und Wellentälern und, manifriert sich dadurch und, braucht eigentlich nichts anderes machen. Jetzt verzeihen sie mir, wenn sie onitologe sind, wenn ich das so über über einen Daumen sage, als die Flügel ausstrecken und dann kommt er klar und gleitet dann vor sich hin und das, diesen, diesen ewigen Gleitflieger, den gibt's bei den Fledermäusen so.

Tim Pritlove
1:16:22
Florian Gloza-Rausch
1:16:35
Tim Pritlove
1:17:02
Florian Gloza-Rausch
1:17:22

Das muss, das muss es, sowas muss es ja sein. Also wir haben selber ja auch solche Erfahrungen gemacht, kann ich kurz berichten. Also, wir sind hier auch eingebunden in in ähm Schutzmaßnahmen für Fledermäuse, da geht's auch oft darum, dass man Tiere mal, bringt und mal guckt, wie sich die Population entwickelt und so hatten wir auch ein Projekt zur, sehr seltenen Teichfledermaus hier in Schleswig-Holstein und haben Tiere beringt an einer Wochenstube und haben auch denn die jungen Fledermäuse des aktuellen Jahres beringt, als die dann soweit waren, da rumflogen. Und dann ist so eine junge Fledermaus, die im ersten Jahr unterwegs war, die ist dann bis nach Dänemark, dreihundert fasten, ja, zweihundertfünfzig Kilometer nach Hütland geflogen und hat dort in Mönstet, an der Kalkgrube, die ich schon erwähnt hatte, vorhin, die die Eingangstür gefunden. Das ist also Kalk Bergwerk, da können wir mit dem Lastwagen reinfahren. Das ist ein riesen Holztür. Und da ist ein ganz kleiner Schlitz oben, wo die Fledermäuse reinfliegen. Also, die haben in Münster auch eine Menge Fledermäuse und so. Und da ist diese Fledermaus, hat diese Tür gefunden. Das hat dir ja keiner erzählt. Die wusste genau, wo sie hin muss, da ist vielleicht einfach ihren ähm. Äh Verwandten mitgeflogen und hat aber. Diese Information erhalten. Und genau in dem Jahr, wo wir hier beringt haben, hat ein Kollege dort eben auch Untersuchung gemacht und hat die dann gefunden, hat den Ring abgelesen. Und dann ist die das gleiche Tier irgendwie, dann im nächsten Jahr erstmal im Weserbergland, glaube ich, wieder aufgetaucht. Die ist dann also nochmal in die ganz andere Richtung geflogen. Und das sind natürlich Raumnutzungsmuster, die einem sonst verborgen geblieben wären und die aber auch zeigen, dass die Tiere, äh eine unheimlich gute äh Orientierung haben und ob das jetzt rein auf das Magnetfeld zurückzuführen ist oder auch eine äh in einer artliche Kommunikation, dass da auch irgendwie mitgeteilt wird, hey, lass mal nach Münster fliegen, komm mal mit oder so. Ne, ich zeige dir die Tür. Ja, weiß ich nicht, bei Bienen und Insekten gibt's ja sowas auch, da werden Futterquellen dann durch diese Tänze. Man das nennt dann ja. Gezeigt, aber ob's jetzt den Schwänzeltanz der Fledermäuse gibt, das äh ist noch eine offene Forschungsfrage. Da können sich ja bestimmt noch einige jüngere ähm Nachwuchs, Biologen noch die Meriten verdienen. Also da, kommt bestimmt auch noch was, äh, äh, wie die Tiere das managen. Es muss es geben, weil sie finden ja diese Eingänge dann.

Tim Pritlove
1:19:37
Florian Gloza-Rausch
1:19:45
Tim Pritlove
1:19:51
Florian Gloza-Rausch
1:20:40
Tim Pritlove
1:21:03
Florian Gloza-Rausch
1:21:09

Ja, ja, das stimmt. Ähm aber es ist auf jeden Fall eine sehr hohe soziale Intelligenz da bei den Tieren. Das haben wir ja auch äh gerade vorhin in dem Beispiel von den ähm. Vampirfledermäusen genau, gehört, dass sie das eben sehr genau äh wissen und, und, und wahrnehmen. Ähm, andererseits ist es ja auch ein bisschen individuell abhängig. Das kann man auch sehen. Also, da hatten wir auch eine sehr spannende, eine spannende Arbeit hier. Fledermauszentrum. Wir haben ja diese Tierhaltung hier oben mit den Brillenblattnasen, mit den über hundert und das ist eine tropische Fledermausart und da hat eine Masterstudentin, ähm die äh über das Naturkundemuseum, Berlin und die Universität Potsdam hier äh ihre Masterarbeit geschrieben hat. Ähm interessante Versuche gemacht. Deswegen steht hier. Bei mir auf dem Schreibtisch, denn das war etwas, was unsere Fledermäuse oben im Gehege niemals gesehen hat, und die Idee von der Angelique war jetzt äh einfach mal Fledermäuse zu nehmen, aus unserer Haltung hier. Und den Situationen auszusetzen, die sie so, vorher nicht kannten. Und das kannten sie nicht. Ähm und dann hat sie eben verschiedenste. Gruppen genommen, also junge Menschen, junge Weibchen, alte Männchen, alte Weibchen, äh hat geguckt, wie die darauf reagieren. Und hat das auch individuell spezifisch gemacht. Und ich meine, das weiß ja auch jeder, der mal hintereinander ein Postierrate, verschiedene Hunde oder verschiedene Katzen, das ist ja jeder so. Seine Spezifitäten hatte und man die auch einfach, ja, ist kein Tier gleich. So und das wollte sie auch mal für Fledermäuse zeigen, hat sie gemacht. Und dann gab's eben welche. Die waren total verschüchtert, die haben da.

Tim Pritlove
1:22:52
Florian Gloza-Rausch
1:22:55

War schon ein Problem. Wie saß denn da in ihrem, also sie hat das so gemacht, hat, ähm, die dann. Bringt und äh dann haben sie sich wieder beruhigt, dann haben sie sie dann ein paar Tage später da abgeholt und mal in dieses Flugzelt im Keller gesetzt, wo dann die Küche Ente drin war. Also erstmal nur das Flugzeug, da sind ja rumgeflogen und irgendwann kamen die Quietscherente dazu. Und dann war die völlig verschüchtert in der Ecke. Ja, hab's aber auch ein junges Männchen, was so die Faxen Dicke hatte, äh was da überhaupt keinen Bock hatte, hat dann diese Quieteente attackiert, nach dem Motto jetzt gibt's hier aber Stress, ne. So und ähm er hat's jetzt mit verschiedenen Futter Typen gemacht und konnte dann wirklich auch zeigen, dass es ähm auch bei der gleichen Fledermaus Art, ganz unterschiedliche Charaktere gibt, die mit solchen Situationen. Umgehen. Also man kann jetzt einmal sagen, klar, es gibt jetzt, du kannst vergleichen, gibt es bestimmte Arten, die. Bestimmte Situationen besser lösen als andere, das hängt dann vielleicht auch damit zusammen, wie sie im Ökosystem halt, was sie da für eine Aufgabe haben, was sie da machen, aber eben auch ähm individuell und spezifisch gibt es. Naja, wenn wir so platt sagen wollen, intelligentere und etwas weniger intelligente Fledermäuse einer Art. Und ähm sie sind keine Schimpansen oder oder U-Tanks. Aber ähm ich halte den Fledermäuse durchaus äh für ihre. Für ihre Gruppe, für super intelligent, weil sie ja auch besondere Anpassungen haben, die sie finden immer Quartiere und so weiter. Also sie, sie kommen ja super klar. Also ist das natürlich äh. Vielleicht aus der menschlichen Sicht, nicht immer das, was gebraucht wird, aber äh so erfolgreich kann man, kann man eigentlich nicht sein, wenn man als Tier in Anführungsstrichen blöd ist.

Tim Pritlove
1:24:35
Florian Gloza-Rausch
1:25:37
Tim Pritlove
1:26:33
Florian Gloza-Rausch
1:26:35

Dramatisch und problematisch. Ähm und aber gut, sie sie können dann eben ähm. Weil auch so eine große Insektenvielfalt natürlicherweise ja da ist. Das gibt die, die anbäumen, die Blätter fressen. Es gibt welche, die in der Luft fliegen und so weiter. Es gibt welche, die ausm Gewässer schlüpfen, jetzt nur mal so als Beispiel. Überall sind Insekt, eine gewisse Menge da und man kann sich als Fledermaus darauf spezialisieren. Man kann, es gibt Fledermäuse, die sind darauf spezialisiert, Spinnen aus dem Netz zu fan. So eine Spinne ist ja auch ein schöner Herbst und die hat dann Fransen an der Schwanzflughaut und heißt dann Franzenfledermaus. Die frisst auch andere Sachen, aber so richtigen Zeit, gerade, Herbst ähm Spätherbst, wenn dann die dicken Spinnen da sind, und erholte sich die und kann eben noch länger aktiv sein als die, als die anderen Arten, die dann als als Wasserfledermaus, dass irgendwann das Wasser so kalt, da kommt kein Insekten mehr raus, die geht dann schlafen mit der Mitte Oktober, da kann aber die Franzenfledermaus, wenn die Spinnen noch da sind, die dann Nachtfall dann noch jagen, bis November hinein. Kann er noch gut klarkommen, die ist dann auch aktiv. Nee, ist jetzt nicht die ganze Nacht, irgendwann wird's zu kalt, aber die frisst dann. Hier schon geschlafen wird, ist die Franzenfledermaus noch aktiv. Und solche Anpassungen gibt's eben jede Menge und die gibt's eben in allen äh. Äh Klimazonen, bis auf die Arktis und Antarktis. Ähm das macht natürlich dann den Erfolg aus. Du bist halt hochmobil, wenn du fliegen kannst. Und wenn du dich auf mit deinem Ultraschall auf bestimmte Nahrungs nicht in halt einspielst, dann bist du natürlich super erfolgreich und wenn du dann noch neben den Inse. Äh Früchte, Pollen, Blut, Wirbeltiere, irgendwas noch so jagen kannst. Also, das macht vielleicht auch die, die Diversität mit.

Tim Pritlove
1:28:16
Florian Gloza-Rausch
1:28:40
Tim Pritlove
1:28:41
Florian Gloza-Rausch
1:28:58
Tim Pritlove
1:29:06
Florian Gloza-Rausch
1:29:07
Tim Pritlove
1:29:23
Florian Gloza-Rausch
1:29:25
Tim Pritlove
1:30:29
Florian Gloza-Rausch
1:30:32
Tim Pritlove
1:30:51
Florian Gloza-Rausch
1:30:59
Tim Pritlove
1:31:00
Florian Gloza-Rausch
1:31:00

Kann man, das kann man erklären, also der der Erfolg, den wir eben beschrieben haben, gerade das Fliegen. Einen großen Nachteil. Wenn du fliegen willst, kannst du nicht viel mitnehmen. Du musst leicht sein. Vögel sind leicht gebaut, Fledermäuse sind leicht gebaut und frag mal Lufthansa, wie leicht die bauen, mit ihren Fliegern, damit sie nicht so viel, äh Flugbenzin bezahlen müss. Und wenn du als Säugetier, diese perfekte Entwicklung in der Evolution gemacht hast, dass du dein, dein junges. In dir selbst, in deinem Körper wachsen lassen kannst, bis zur Geburt, dass du's immer dabei hast und immer aufs aufpassen kannst und ihm sozusagen alles geben kannst, aus dem, Mutterleib, was es braucht, damit es sich entwickeln kann und dann als Jungtier oder Baby geboren wird, Ja und dann kannst du's noch mit mit einer eigenen Körperflüssigkeit mit der Milch noch großziehen, ist das eigentlich das, was ähm wirklich. Optimal funktioniert und eigentlich das das Kernding der Säugetiere ist. Jetzt hat eine Hausmaus. Beispielsweise kann die siebzig junge pro Jahr kriegen. Die macht mehrere Würfe, die kriegt Provor vielleicht zehn, zwölf Jungtiere, kann die alle ernähren, und ja, wenn er genug zu knabbern ist, dann macht die das ein paar Mal im Jahr. Man kann dann siebzig bis zu siebzig Junge großziehen. Das bedeutet, das Hausmäuse, wenn sie unter optimalen Bedingungen deine Wohnung besiedeln, zum Schädlingsbefall werden und du darfst sie dann erlegen, weil wir sagen, okay, das ist jetzt hier nicht korrekt, wir müssen sie loswerden.

Tim Pritlove
1:32:33
Florian Gloza-Rausch
1:32:35
Tim Pritlove
1:33:44
Florian Gloza-Rausch
1:33:47

Das ist super hart getimed und da gibt's auch viele Ausfälle, da sterben viele Jungtiere und äh wenn das eine Fledermaus schafft, ein junges, in ihre gesamten gesamten Lebensdauer, die werden ja zwischen zwischen fünf und zehn Jahre alt, im Schnitt, also ältere und so, aber so, das ist so der Schnitt. Wenn die dann einmal sich selber wiederherstellt, quasi für die Population, das geschafft, da ist schon viel geworden, So und jetzt ist dann dieser enorme, diese enorme Entwicklung bei Säugetieren. Wir haben eine äh Keimesentwicklung im Körper und können dann die jungen groß werden lassen und so, bei fliegenden Säugetieren, der extreme Nachteil, die dürfen nicht so schwer werden und so weiter, und dann hängen die noch äh damit dann die Jungen, die werden ja relativ klein geboren. Das sind ja wirklich bei einer Zwergfledermaus, die selber nur fünf Gramm wiegt und äh fünf Zentimeter lang ist oder so, ist das Baby so groß wie eine Biene. Kann schnell auskühlen, wenn da jetzt irgendwie das blöd läuft und wir haben so einen kalten Wettereinbruch wie jetzt, ist gerade Geburtsphase, dann sterben da erstmal fünfzig Prozent der Tiere Quartieren. Das war's, das für das Jahr. Und das ist der Grund, warum Fledermäuse so schützenswert sind, weil wir eben keine ungestörten Ökosysteme mehr haben. Zieh mal den Mensch ab, aus den Ökosystemen und du hast einfach einen Planeten, der nur sozusagen mit der Natur funktioniert und der Mensch greift natürlich jetzt überall ein und es gibt überall kleine Ausfälle oder auch größere Ausfälle, beispielsweise, wollen wir uns nicht mehr darauf verlassen, eine natürliche Schädlingsbekämpfung zu machen. Wir haben herausgefunden, das geht mit Chemie, alles viel besser, haben aber gar nicht verstanden, was wir da alles platt machen, oder bekämpfen Ackerbeikräuter, wie das heißt, äh auch mit Chemie, dass das natürlich alles, jede Pflanze, die da sonst noch auf dem Acker wächst, wieder. Mittelpunkt Mittelpunkt ist für eine ganze Vielfalt von Insekten und so weiter, die von der Leben und so. Das haben wir alles gar nicht gecheckt, weil das einfach nur darum geht jetzt hier äh unsere Sachen klarzukriegen und das ist auch alles, so gedacht, aber das hat natürlich enorme Folgen und dann ist eben diese, dieser Erfolg von von Fledermäusen, die eigentlich auch ein bisschen darauf angewiesen sind, dass es. Einigermaßen ungestört läuft, äh im Ökosystem, ähm dann die Achilisterse, der der Tiere. Und deswegen müssen sie auch geschützt werden, weil wir können einfach nicht Quartiere verlieren, wo äh plötzlich dann vielleicht zweihundert, Teichfledermäuse plötzlich mal wegkommen, weil einer den Dachboden renoviert oder so, die fehlen dann. Und die gibt's dann auch so schnell nicht wieder. Also dieser Populationsschwund können fliegende, Arten wie wie Fledermäuse, ganz schwer ausgleichen. Vögel, kann ja mehr Eier legen, beispielsweise oder Wale, die ja auch unter. Jagddruck standen. Da hat man festgestellt, dass die dann früher geschlechtsreif wurden, also nach dem dritten Jahr, beispielsweise, als nach fünf Jahren oder irgendwie solche Sachen dann. Die haben dann also versucht, darauf zu reagieren. Das ist bei der Fledermaus schon entoptimiert. Da kann man nicht mehr machen. Das ist das Problem.

Tim Pritlove
1:36:44
Florian Gloza-Rausch
1:36:50

Ja, das haben wir ja erlebt. Und zwar in den äh sechziger, siebziger Jahren, als sozusagen das DDT so richtig zugeschlagen hat, ändert sich vielleicht der ein oder andere noch da dran, ein ein eigentlich so ein Wunderinsektizit, was eingesetzt wurde. Man dachte, jetzt hat man Malaria erledigt und äh man kann jetzt auch, wunderbar an der Landwirtschaft das Einsätzen, also ein ein krasses Insektizit, was eigentlich erstmal für den Menschen dachte man, ungefährlich ist. Hat man dann versprüht, man hat die Leute entlaust, beispielsweise nach dem Krieg oder sind die Haare geschmiert und hat äh Balken mit eingestrichen, damit dann keine da reinkommen, hat das mit Flugzeugen über Wäldern, verstreut und so weiter, hatte aber äh nicht bedacht, wusste das einfach nicht besser, dass das ein sehr persistent ist. Mittel ist, das heißt, was sich das zersetzt sich nicht. Das funktioniert ganz lange, bleibt in Ökosystem drin. Und äh, das bleibt nicht gleich verteilt im Waldboden, sondern es wird angereichert, wird aufgenommen, ist weiterhin giftig. Und es ist vor allen Dingen fettlöslich. Das heißt. Lagert sich ein, bei Fledermäusen und die haben dann solche Mengen an Gift aufgenommen. Einerseits über die Nahrung, die Nahrung wurde weniger, das Gift hat die Nahrung vergiftet, aber auch. Reduziert. Dann hatte sich noch bei den Fledermäusen, die ja auf ein, Aufbau einer Fettreserve für den Winterschlaf ähm angewiesen sind eingelagert und wenn die dann eben aus Minderschlaf aufgewacht sind. Äh und diese Fettreserven mobilisiert haben. Dann gab's noch erstmal so einen Giftschub. Und dann sind die halt ähm von Tour von der Wand gefallen. Und. Dann sind halt die Flärm aus Population in Deutschland, bis zu neunzig Prozent eingebrochen, die waren dann weg. Neunzig Prozent der Fledermäuse aus Quartieren, die man vorher, das hatte man beobachtet, man hat Zähl reingehabt, die die waren weg. Und das ist natürlich dann Weckruf gewesen, Alarmruf, deswegen sind Fledermäuse auch in ganz Europa, speziell geschützt, es gibt das Abkommen zum Schutz der Fledermäuse in Europa, Huro Betz, Sekretariate, UN, ähm. Einrichtung, ähm, was eben diesen Fledermausschutz auch koordiniert, alle Mitgliedsstaaten, die dieses äh Abkommen unterzeichnet haben, haben sich für den Fledermausschutz, stark gemacht und haben auch anerkannt, dass eben diese Fledermäuse eine besondere Indikatorfunktion haben für die Qualität von Lebensräumen, deswegen sind die auch, in der sogenannten Florafaune Habitat Richtlinie erwähnt und spielen da eine besondere Rolle. Das heißt, man hat sich auch überlegt, vor mittlerweile äh über zwanzig Jahren, dass wenn in Europa das so weiterläuft, das ist ja ein großer Ballungsraum, dichter Raum, viele Menschen leben hier, Städte wachsen und so weiter, dann kann es sein, dass die Charakteristischen Lebensräume, die Europa ausmachen. Beispielsweise Buchenwälder oder Bäche und an sowas. Das das verschwinden kann. Und deswegen sollten alle, Mitgliedsstaaten einfach mal sagen, welche Lebensräume sind dann besonders, hat man List gemacht, was ist charakteristisch? Und wer hat was? Und dann werden sollte ein Schutzgebietssystem eingerichtet werden, was sie auch haben. Und in diesen Schutzgebieten, dann eben auch bestimmte Indikatorarten, unter anderem auch verschiedene Fledermausarten, eine Rolle, um dann irgendwie sicherzustellen, dass, die Natur in Europa noch genügend Raum hat und auch in der. So vorhergesehenen und gewachsenen Ausprägungen auch erhalten bleibt. Wenn man nicht wollte, dass es irgendwie endet, wie der Großraum Tokio oder so, ne? So, soweit zur Theorie. Und da spielen Fledermäuse dann eben auch eine besondere Rolle. Und diese seltenen, sogenannten Anhang zwei Arten, das sind äh die Arten, die dann auch äh für den Artenschutz noch eine Rolle spielen, haben wir hier auch, welches die Bergsteinfledermaus, die Teichfleder im aus und, das äh große Mausohr hier, die dann auch in Sägeberg überwintern. Und dafür ist dieses Schutzgebiet Sägeberger Kalkberghöhle auch speziell ausgewies, aber ein paar tausend Pflanzenfledermäuse und Wasserfledermäuse machen auch Eindruck und sind auch geschützt. Also so ist es nicht. Aber das ist dann mal der Hintergrund, dass das nicht einfach irgendwie so eine Ökospinnerei ist, sondern das ist schon sehr, sehr wichtig ist, dass äh Fledermäuse geschützt werden, weil sie, wirklich sehr ein Schlaglicht auf den Zustand von Ökosystemen auch liefern können. Also ist nicht das Einzige, was wir uns angucken müssen, aber es ist schon mal ein sehr guter Indikator.

Tim Pritlove
1:41:08
Florian Gloza-Rausch
1:41:14
Tim Pritlove
1:41:17
Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
1:42:34
Florian Gloza-Rausch
1:42:35
Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
1:42:47
Tim Pritlove
1:43:00
Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
1:43:16
Florian Gloza-Rausch
1:43:17
Tim Pritlove
1:43:22
Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
1:43:30
Florian Gloza-Rausch
1:43:36
Tim Pritlove
1:43:43
Florian Gloza-Rausch
1:43:45
Tim Pritlove
1:43:52
Florian Gloza-Rausch
1:44:00
Tim Pritlove
1:44:09
Florian Gloza-Rausch
1:45:10
Tim Pritlove
1:45:11
Florian Gloza-Rausch
1:45:27

Ja, ist natürlich aus der Sicht äh des Menschen so. Ähm und auch da, kann man nur sagen, Fledermäuse sind ja schon lange auf diesem Planeten, in dieser Form und haben auch schon vor Millionen von Jahren. Millionenstädte gegründet. Und äh wir wissen ja, dass Erreger oder überhaupt äh ja, nicht nur Viren sein, Bakterien oder auch Pflanzenkrankheiten oder irgendwas äh was es so gibt. In großen Populationen sich ja sehr schnell sehr, weitestgehend ausbreiten können. Und äh, wenn wir jetzt Fledermäuse betrachten, die in, ja, zu mehreren Millionen hier die Dreißigtausender Winterschlafgesellschaft in Sägeberg ist da ja eine Kleinstadt. Dann ist es natürlich klar, dass eben auch äh Krankheitserreger, seines Bakterienviren, irgendwas, dort ja leichtes Spiel hätten. Das heißt, die äh natürliche Evolution der Fledermäuse äh musste immer auf den Angriff aus dem. Aus der Mikrobiologie, wenn ich's mal so formulieren darf, irgendwie reagieren, hat sich dann natürlich angepasst. Und die Fledermäuse haben auch Millionen Jahre Vorsprung, äh was das Einhegen und die Entwicklung ihres Immunsystems angeht und das Einhegen dieser dieser Erreger. Das heißt, für die ist das eigentlich eine natürlich gewachsene, virale Vielfalt, wenn wir jetzt bei den Wählern bleiben, die die Fledermäuse haben, dann ist es so, dass ähm, Viren, überhaupt Erreger, sehr speziellspezifisch sind. Das heißt, es gibt eben, ein Wasserfledermaus Virus, genau wie jetzt das neue saß zwei Virus ja ein Menschenvirus geworden ist, was wir aus dem Tierrecht gekommen ist, da können wir ja gleich nochmal drüber sprechen, aber erstmal also eine Menschenkrankheit geworden ist und so gib. Die Menschen krank macht, bei Fledermäusen gibt es eine Menge Viren, die heute die Tiere gar nicht mehr krank machen. Und diese Millionenstädte, die die Fledermäuse schon vor Millionen von Jahren gegründet haben, ist ja für den Menschen eine neue Sach. Wir sind von unserer Evolution her ja eher so der Hordentyp, der äh irgendwie in Kleingruppe, die Savanne gelaufen ist oder in Kleingruppe äh in der Höhle gelebt hat, bis man dann ähm ja sesshaft wurde.

Tim Pritlove
1:47:35
Florian Gloza-Rausch
1:47:37

Ja, aber genau, bis man dann irgendwie so sesshaft wurde, Siedlung geschaffen hat, äh die Möglichkeit hatte, auch größere äh, Menschenmengen auch zu ernähren, also besser geworden sind in der Landwirtschaft und so weiter. Also dieses ganze Jäger-Dasein, Jäger, Sammler, da sein, hinausgelassen haben und dann plötzlich irgendwann äh zu Zeiten des Zweistromlands gab's dann schon mal eine Siedlung, die fünfzigtausend Leute groß war. Das ist heute nichts besonderes. Jetzt haben wir Millionenstädte. Ballungsräume riesig. Sind anfällig dafür, aber haben das eigentlich erst äh aus dem. Vor dem Hintergrund der Evolution betrachtet, eigentlich ist, das kann man's zeitlich gar nicht so kurz ist, wenn ich meinen Wimpern. Nicht mal einen Wimpernschlag. Äh und dazu kommt, dass das hier auch besprochen haben, Fledermäuse, auch seit Millionen von Jahren sind Flieger, die fliegen, die können sozusagen von einem Ort zum anderen, das heißt, äh, Erreger, die in einer Höhle waren, sind da nicht geblieben, die sind, die haben sich verteilt, rund rum, damit mussten die Fledermäuse umgehen und haben natürlich eben auf diese Art und Weise eine natürliche, virale Vielfalt entwickelt. Wir können das ja erst seit relativ wenigen Jahrzehnten, dass wir es schaffen, innerhalb von vierundzwanzig Stunden potenziell jeden Ort der Welt zu erreichen und Dinge zu verteilen. Wir sind da einfach sehr blauäugig an diese, für uns ja total bequem und super Möglichkeiten rangegangen, gar nicht bedacht, dass das ja, eigentlich aus unserer Biologie heraus äh gar nicht so sinnvoll ist. Ja, wenn du das jetzt einem erklärst, dass du bist du als Mensch gar nicht so geeignet, eine Millionen Metropole zu bewohnen und irgendwie hier lustig äh um den äh Planeten zu jetten, dann hätte ja auch jeder gesagt, ja ja, Du bist ja ein super Nerdbiologe. Ähm interessanter Gedanke, aber äh wir machen's trotzdem, weil es äh super ist. Und das ist jetzt eben ein bisschen was, was uns einholt, weil wir ja in diesem Zusammenhang auch die natürlichen Zusammenhänge in Ökosystem einfach stören. Moment verschwindet der Brasilianische Regenwald in unendlicher Geschwindigkeit. Wir haben's geschafft, so viel CO2 freizusetzen. Ähm das das die Pole Cup abschmelzen und der Permafrostig äh, verabschiedet in Sibirien und wir den Planeten erhitzen und quasi die nächste Zechsteinzeit, äh die wir vorhin schon erwähnt haben, über das Klima so heiß war, dass hier äh das Flach mehr, was es damals gab, bei Bad Segeberg irgendwie direkt verdunstet ist. Sowas erzeugen wir jetzt gerade in Rasen der Geschwindigkeit durch das Abbrennen der äh fossilen Rohstoffe. Ja, haben gar nicht verstanden, wie unser fragiler Planet funktioniert. Ähm und wundern uns, dass jetzt dann plötzlich da die Welt aus den Fugen gerät an der Stelle Erreger aus dem Tierreich, ein leichtes Spiel haben. Das kommt natürlich daher, dass ähm Ökosysteme. Viele viele Mitspieler haben und ähm selbst wenn es äh ein Erreger gibt, der potenziell auf den Menschen übergehen kann und sich verändern kann, ist die Chance relativ klein, dass das passiert, wenn eine große natürliche Vielfalt an Organismen und so weiter da ist und so weiter und dann verbreitet das nicht so. Wir haben jetzt ja die Situation, dass der Mensch auch, aus den Ökosystemen, beispielsweise Busch mitholt, also Fleisch, äh, verkauft, ein großer Menge, dass man sich äh exotische Tiere nach Hause holt, ins Aquarium oder ins Terrarium setzt und so weiter, also mit Dingen in Berührung kommt, die unter natürlicheren Bedingungen gar nicht vorgesehen sind. Und. Äh wenn so ein sogenannter zu notischer Übergang dann stattfindet, der sich auch weiter ausbreiten kann. Der alte Spruch, was kümmert uns, dass wir in China einsack Reis umfällt, hat ja heute keine Bedeutung mehr, weil das kümmert uns schon, weil äh dieser umgefallene Sag Reis im übertragenen Sinne irgendein zu unotischer Übergang, dann mit der nächsten Maschine, dann in Frankfurt landet oder in Toronto, Also das ist eben nicht mehr so. Und nun ist es halt so, dass dann, wenn solche Ökosysteme gestört sind, das lässt ja Tiere nicht kal. Die können ja genauso Stress empfinden, wie wir auch. So, die brüllen sich da nicht gegenseitig an, sondern, Stress bedeutet eben, dass äh sie anfälliger sind, dass ihr Immunsystem vielleicht nicht komplett gut arbeiten kann. Stress bedeutet, dass sie nicht genug Nahrung finden, dass sie, wie gesagt, dadurch immungeschwächt sind, krank werden oder auch äh versuchen irgendwo bei Menschen noch in die Nähe zu kommen, weil die natürlichen Lebensräume fehlen, wenn beispielsweise Bäume abgehackt werden und, die einzigen Bäume, die es noch gibt, im Stadtpark sind, ja, wo gehen dann die Flughunde hin, um sich aufzuhängen. Gehen sie.

Tim Pritlove
1:52:06
Florian Gloza-Rausch
1:52:11
Tim Pritlove
1:53:08
Florian Gloza-Rausch
1:53:09

Eng beieinander und dadurch, dass sie fliegen, teilweise auch eine erhöhte Körpertemperatur. Der Mensch, mit seinen sechsunddreißig, siebenunddreißig Grad da, äh siebenunddreißig Grad. Äh Fledermaus hat eine höhere Körpertemperatur, wenn sie. Da sind wir per se auch erstmal besser an höhere Temperaturen angepasst und können vielleicht mit der Reaktion des menschlichen Immunsystems, wir kriegen Fieber. Einfach irgendwie auch besser klar kommen. So, jetzt ist es aber so, dass es enge Verwandte, dieses aktuellen saß zwei Virus bei Fledermäusen gib, der Verwandtschaftsgrad des Saars zwei Virus mit einem ähnlichen Virus aus einer chinesischen Hufeisennase liegt bei etwas über sechsundneunzig Prozent, in wenn man die genetische Struktur vergleicht. Das ist natürlich erstmal viel, aber es würde auch bedeuten, das habe ich in einem Paper gefunden, die haben das so ein bisschen dargestellt, dass so ein Virus, aus einer Fledermaus, so fünfzig, sechzig Jahre vor sich hin, evoluieren muss, um dann da anzukommen, wo jetzt, sag's zwei Virus ist. Also, das ist nicht so, dass das direkt aus der Fledermaus auf den Menschen übergegangen ist. Biologen gehen eher davon aus, dass es ein Zwischenwirt gegeben hat, das weiß man von der Sars eins, ja, Panemie kann man ja auch sagen, da sind es die Zielbettkatzen gewesen. Das heißt, auf einem Fleischmarkt waren Hufeisennasen, Fledermäuse und auch Zwiebelkatzen, verkauft worden und, Sie wird Katzen haben dieses Virus aufgenommen. Man weiß, dass Fleischfresser auch maderartige und so sehr. Gut diese Chorona werden aufnehmen können, dann auch umbauen. Es gibt beispielsweise auch einen Katzenkorona Virus und macht Katzenschnupfen, muss man, ne.

Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
1:57:52

Puffeisennasen-Rakku oder so und das ist eben so. Und äh das will ich per se jetzt nicht verurteilen, aber es ist natürlich total krass, wenn sowas passiert, und diese Buschmiet Markets gibt's, gibt's einfach auf der Welt und Protein ist eben wichtig, für die Leute und das passiert. So und das ist aber was, was ähm das hat's immer gegeben, aber in der krassen Form, für die Masse Mensch, dass er eine Industrie geworden, das ist ja nicht so, dass da jetzt der Jäger aus Kurpfalz irgendwie seinen Rebhuhn anbietet. Äh und dann ist das der König auf oder so, sondern das ist ja, das sind ja riesen Märkte, wenn du dir das anguckst. Und da die Bilder siehst. Und dass da dann. Dieses eine Mal das blöd passiert, dass da so ein so notischer Übergang passiert, aber das ist ja nicht nur einmal passiert. Das ist jetzt schon saß zwei. Das ist nach. Etwa fünfzehn Jahren ist es mit Ansage, das zweite Mal passiert. Und es gibt Verwandte bei Fledermäusen, ja das heißt nicht, dass du dich bei Fledermäusen jetzt mit saß, äh, anstecken kannst, da braucht es Zwischenwirte dazu, das ist verkürzt dargestellt worden in den Medien. Wir haben über den Bundesverband Fledermaus Kunde dazu auch eine, eine richtig Stellung gemacht. Ähm und so weiter, aber das hängt jetzt irgendwie bei den Leuten drin. Ähm es ist ja auch dieses typische Ding, es passiert irgendein. Eine, eine, Art von Pest, die über die Menschheit kommt, dann brauchst du schuldige. So und diesmal waren's dann wieder die Fledermäuse, die Schuld sind. Irgendwie man muss ja Schuld sein, weil das kann der Mensch anders nicht verarbeiten. Und das dafür sind die Fledermäuse auch immer gut gewesen, als Schuldige da zuste.

Tim Pritlove
1:59:25
Florian Gloza-Rausch
1:59:37
Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
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Tim Pritlove
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Florian Gloza-Rausch
2:01:05
Tim Pritlove
2:01:27
Florian Gloza-Rausch
2:02:30

Ja, da das machen die so nicht. Das ist, kann man so sagen. Also die die reagieren da nicht über, in irgendeiner Form wird das eingehe, ja sogar so, dass teilweise äh die Tollwut-Viren in sich tragen können, ohne äh Symptome zu haben. Äh das nennt man auch festgestellt. Ähm da. Da da ist bestimmt in Zukunft noch eine große Menge Forschung da, vielleicht liegt da ja dann auch der Schlüssel ein bisschen äh von Fledermäusen, Lernen, heiß Siegen lernen, in der äh Immunabwehr möglicherweise oder in der äh. Ja, gibt's ja irgendeine Strategie. Ähm ich meine, die beste Strategie wäre jetzt, wenn wir einen Impfstoff entwickeln können, der jetzt erstmal ähm einen großen Teil der Bevölkerung schützt. So, da sind ja jetzt sehr, ähm. Äh hoffnungsvolle Sachen, die man so hört. Also wir sind ja sehr gespannt, dass da demnächst mal was äh dann auch kommt, dass man die Produktion gehen kann, damit dann im nächsten Jahr auch die Impfungen richtig losgehen kann. Aber nichtsdestotrotz. Die Fleder oder haben die Fledermäuse aufgrund ihrer langen Erfahrung mit Millionenstädten, mit Mobilität ähm ja auch, Im Rahmen ihrer Evolution, Anpassung gegen solche Virenattacken entwickelt und das ist bestimmt. Gegenstand zukünftiger Forschung und sich das nochmal näher anzuschauen. Wie weit man daraus denn jetzt Honig saugen kann für Therapien oder für für äh ja medizinische Anwendungen. Bleibt dann nochmal abzuwarten, aber. Wichtig ist, dass man so, wie wir jetzt weitermachen. Wir müssen einfach verstehen, dass das ist ja nicht das letzte Mal gewesen. Wenn wir so weitermachen und so eingreifen in die, in die Ökosysteme und so wirtschaften, wie wir jetzt wirtschaften, mit, mit, mit der Natur. Dann können wir uns eigentlich darauf einstellen, dass sowas wiederkommt. Und die Artenmaske vielleicht noch die mildeste Form, der Einschränkung ist, die wir erleben. Und das hat ja nie einer geglaubt, also man, es gibt ja die Paper von vor ein paar Jahren, wo auch gesagt wurde, man, das ist hier kein Witz mit, mit saß, das kann wiederkommen. Das haben Leute geschrieben, Wissenschaftler. Keiner zur Kenntnis gen. Und es gibt zwar irgendwelche Notfallpläne und so, aber das man ganz ehrlich, das konnte sich keiner von uns so vorstellen, dass das so passiert. Das ist ja noch im Februar so gewesen, wenn man hier mit Leuten gesprochen hat, ist die sagten, ja, das. Alles nicht so, das ist in China, die laufen alle mit Maske rum, ist ja krass. So und ähm jetzt ist das hier der tägliche Begleit, So und das ist einfach etwas, wo wir vielleicht auch mehr auf Ökologen noch hören müssen, das heißt ja nicht, dass man jetzt äh gar nichts mehr soll oder auf irgendwelchen Komfort verzichten muss, aber wir müssen anders mit Ökosystem umgehen, wir müssen das verstehen, wir müssen. Gar nicht jetzt sagen, die Landwirte sind jetzt schuld oder irgendwas, weil die das machen, sondern wir müssen vielleicht auch den Landwirt nicht nur als, als Erzeuger, von Nahrung betrachten, sondern auch als als äh. Landschaftspfleger, Landschaftsgärtner und das ist eben auch etwas, wofür wir in Ordnung auch bezahlen müssen. Nicht nur für, für für das Kotelett. Also, was da am Ende bei rauskommt. Und das ist einfach der Punkt. Und wenn wir da jetzt nicht wirklich mal. Vom Wissen zum Handeln kommen, dann ja, spielen dann die Fledermäuse noch nur noch untergeordnete Rolle.

Tim Pritlove
2:05:44
Florian Gloza-Rausch
2:06:18
Tim Pritlove
2:06:53
Florian Gloza-Rausch
2:06:57
Tim Pritlove
2:07:01
Florian Gloza-Rausch
2:08:08

Ja, also der der größte Gefahr, sehe ich, äh, im Rückgang der Insektenpopulation. Das ist krass, weil die meisten. Überwiegende Mehrzahl der Fledermäuse, Insektenfresser, muss man einfach sagen. Und wenn da die Insektendichte zurückgeht. Durch den Einsatz von Pestiziden, aber auch durch, die Beleuchtung der Nachtlichtemission, spielt eine große Rolle, das bringt ja, ist letztendlich auch für eine Menschen schädlich, aber die ganze äh Entwicklung bei Insekten äh und vielen anderen Organismen, die brauchen eine Dunkelphase, die Nacht ist zu hell. Und das geht immer weiter. Also wir wir auch, ja, genau, und äh das ist eine, ein großer Punkt, die die Elektizide in der Landwirtschaft habe ich schon genannt, aber ähm es müssen ja auch einfach noch Lebensräume da sein und man muss das einfach vielleicht auch mal, ähm sich klar machen, dass man, dass die Natur natürliche Lebensräume nicht einfach parallel neben uns irgendwie sind und da lebt der Mensch und da lebt die Natur so, sondern wir müssen dazu kommen, dass wir auch in unserem eigenen Lebensumfeld, die Natur zulassen können. Und ähm ja, zumindestens ein bisschen was machen. Das ist auch wie verrückt ist das denn, dass heute. Viele äh Arten äh noch in Hausgärten oder Schrebergärten leben und und nicht mehr in der, in der freien Landschaft, Also das hätte man ja vor zwanzig Jahren hätte man das ja gar nicht so oder dreißig Jahren gar nicht so gedacht. Da wäre man ja immer, wenn man Tiere gesucht hätte und Pflanzen, wenn man immer rausgefahren, heute kannst du es ja eher noch im im dörflichen Umfeld und in den, in den, in den Ger.

Tim Pritlove
2:09:42
Florian Gloza-Rausch
2:09:45
Tim Pritlove
2:10:56
Florian Gloza-Rausch
2:10:57

Ja, das Unkraut und wir haben ja diese diese tolle Studie äh zum Rückgang der Insekten gehabt vor einigen Jahren, wo man sich ja, Augenrieb und sagt, ja, wir, die haben ja sogar in, in ähm äh Naturschutzgebieten, den Rückgang gemessen und wir haben doch eigentlich deswegen haben wir doch Naturschutzgebiete, dass die Natur da bleiben kann und sich da entwickeln kann und da auch vielleicht sogar einen Überschuss produziert, um vielleicht irgendwann die Flächen, die wir dann vielleicht nicht mehr für die Nahrungsmittelproduktion brauchen, wieder besiedeln können. Und jetzt geht's da zurück. Was ist da los? Da sieht man, dass wir richtig. Ähm ja, richtig ähm Probleme haben an der Stelle. So, dass es eben das eine, das eben auch einfach noch einen natürlicher Lebensraum da sein muss. Wir haben bei den Fledermäusen noch spezielle Probleme die sind auch ein bisschen Opfer, das des Klimawandels sowieso, aber auch äh unser Reaktion auf den Klimawandel. Wir wollen jetzt ja natürliche, Energiequellen nutzen, die Windenergie. Wir müssen Energie sparen, Fledermäuse sind natürlich als Wanderer und äh langsame Flieger zum Teil auch betroffen, durch Windräder, muss man ja sagen, die können dadurch totgeschlagen werden, kriegt nicht jede Fledermaus direkt einen einen Windradflügel auf den Kop, aber diese Räder sind sehr groß, haben teilweise über hundert Meter lange Flügel und wenn die sich dann drehen, dann ist dahinter natürlich eine ordentliche Verwirbelung, und so eine kleine Fledermause. Ich hatte das ja vorhin schon mal gesagt, so fünf bis zehn Gramm wiegen die hier bei uns. Ähm wenn die dann in so eine Turbulenz kommt, ja, hat sehr, sie haben das gesehen, dass sie an diesem Skelett von dieser Vampirfleder im Aus ist ja nur ein Beispiel, wie fein äh diese Fingerknochen sind und so, ja. Da kann man so eine Turbulenz hinterm Windrad irgendwie nicht viel entgegensetzen, da ist man dann tödlich verletzt und fällt dann runter. Sind sie halt äh da auch ein bisschen Opfer und Fledermäuse sind ja auch anpassungsspezialisten. Die wissen ja auch immer, sind ja auch tolle Energiesparer, sie können Energie sparen, da können wir von den Fledermäusen an der Stelle was lernen, weniger Energie verbrauchen und. Chillen, wenn's sein muss und so weiter.

Tim Pritlove
2:12:53
Florian Gloza-Rausch
2:12:54

Abhängen, nicht, hatten wir auch schon, aber sie haben ja auch immer sozusagen genutzt, dass wir als Menschen immer mehr Energie ins Heizen unserer Wohnung stecken. Hier, Mitteleuropa, im Winter ist kalt, da haben wir auch nicht geheizt, sind Ofen angemacht. Und diese Abwärme von den Häusern haben die genutzt. Die haben dann einfach im Zwischenmauerwerk, Winterschlaf gemacht oder auf dem Dachboden oder so, weil wir ja auch frostfrei. Dachböden ist nichts anderes als irgendeine, ein Hohlraum, kleine Minihöhle oder so. Da haben die dann auch hier Jungen bekommen. Wir wollen natürlich jetzt Energie sparen, wir machen unsere Dächer dicht und so weiter, so dass dann auch diese Orte, wo Fledermäuse ihre Jungen bekommen bei uns, dann immer weniger werden. Darauf kann man natürlich Rücksicht nehmen. Da gibt's dann auch beraten wir auch Leute äh und so weiter, dass man dann eben trotzdem Energie sparen kann und energetisch gut aufgestellt ist, aber trotzdem die Fledermäuse noch einen Platz haben, wo sie ihre Jungen aufziehen, und deswegen spielen beispielsweise heute Kirchengebäude oder alte Radhäuser, Burgen, also ja. Gebäude mit langer Tradition und langer Lebensdauer und eine wichtige Rolle für Fledermäuse, weil die da, Fledermäuse sind Traditionalisten, so eine Kirche steht vielleicht paar hundert Jahre, da kommt die immer wieder hin, da könnt ihr immer wieder wohnen. Und das, sowas müssen wir im Blick haben und, der Schlüssel für den Fledermausschutz, aber letztendlich auch der Schlüssel für uns ist, dass wir eine größere Achtsamkeit, an den Tag legen, gegenüber der Natur und den Mitgeschöpfen. Jeden muss klar sein, es macht einen Unterschied, ob man selber in dem Moment sagt, okay, ich haue jetzt die Fliege nicht platt oder ich schmeiße jetzt diese Fledermäuse nicht vor meinem Dach runter. Das ist, wir sind heute in der Situation angekommen, da zählt alles, da kann man nicht sagen, naja, man kann das nächste Mal was schützen, mir ist das jetzt hier zu blöd. Ich will jetzt hier mein Dach renovieren und wir fliegen hier raus. Das geht. Wir brauchen sie alle, weil sie auch nur ein Junges pro Jahr kriegen und wir sind ziemlich amkippunt angekommen. Man muss sich jeder, das muss sich jeder auch sagen lassen. Ich du hast ja sehr aufgeklärte Hörer bei dir. Den erzähle ich ja nix Neues jetzt, aber ich muss es einfach auch nochmal so ausdrücken. Alles zählt gerade.

Tim Pritlove
2:14:58
Florian Gloza-Rausch
2:15:41
Tim Pritlove
2:15:43
Florian Gloza-Rausch
2:16:01

Ja, wir hatten, wir hatten hier einiges zu tun. Also, es gab hier, also wir haben jede Menge Berichterstattung gemacht, wir haben auch, ähm wir haben auch gut zusammengearbeitet mit Medien, das lief bei einigen auch ganz gut, andere haben dann auch eher den den schnellen Bericht gemacht und äh da mal so über die tenlage hinweggebügelt. Ähm nicht mal so sagen, da waren wir auch sehr aufmerksam und haben das auch, also nicht nur wir vom Fledermauszentrum. Wir sind ja Teil einer einer Gemeinschaf. Über den Dachverband äh, Fledermauskunde Deutschland aber auch andere Einrichtungen wie beispielsweise Naturkundemuseum Berlin oder so sind wir vernetzt als Kollegen, Kolleginnen, und haben dann immer auch über Chatgruppen und so immer geguckt, was es gerade passiert und dann, konnten wir das auch ein bisschen aufteilen, haben natürlich dann auch die, ähm, ja, ein bisschen drauf hingewiesen und auch gesagt, hier so, das geht nicht und haben auch Interviews gegeben und so weiter und versucht aufzuklären, aber, das ist natürlich was was können wir jetzt hier für unseren Bereich machen? Ich denke in Deutschland haben wir jetzt schon sehr differenzierteres Bild erzeugen können. Ich meine, es gibt immer Leute, die, genau auf solche Situationen warten und dann da irgendwie Stress machen und da genau. In irgendwelche Sachen wieder verbreiten und so. Ähm darauf muss man auch reagieren, aber ähm in der medialen Darstellung konnten wir da einiges gut machen und ich weiß, dass es da draußen ganz viele Federmaus-Fans gibt und die auch aufgeklärt sind und ich mich auch. Fand das auch gut, ähm, wie ja, aufgeklärt und. Interessiert, noch eine große Masse der Bevölkerung war, sich da jetzt über den Virus zu informieren und. Die die Fledermäuse sind jetzt in der ganzen Misere, in der wir jetzt so ein bisschen drin stecken. Irgendwie Teil der Geschichte, aber das bringt uns jetzt nicht weiter, die jetzt zu dämonisieren oder zu verteufeln. Also, es ist interessant zu sehen, wo kommt das her, was können wir da noch lernen aber zu sagen, die Fledermäuse sind schuld und das hilft uns irgendwie weiter, wenn wir die jetzt vom Dachboden schmeißen oder platt hauen oder irgendwas. Ja, dann hat man vielleicht in dem Moment ähm seine negative Energie irgendwo hingehauen, aber Leute, wenn ihr solche Ideen habt, hängt euch im Boxsack hin und verprügelt den, dann geht's euch danach auch besser, da braucht man ja keine Fledermaus, Platauen.

Tim Pritlove
2:18:13
Florian Gloza-Rausch
2:18:21

Nee, kriegst du hier in Deutschland nicht von der Fledermaus nochmal ganz klar gesagt, das wird von Mensch zu Mensch übertragen, du musst halt aufpassen, dass du. Nicht mit Leuten in Kontakt kommst, die dieses Virus haben, du kannst dich ein bisschen schützen, du, wenn du selber krank wirst, hast du Verantwortung, dass du keinen anderen ansteckst. Dann solange durchhalten, bitte, bis wir äh einen Impfstoff haben. Wir sind in Deutschland. Wir werden da bestimmt, sehr gut äh versorgt werden. Da bin ich froh. Ich möchte im Moment nirgendswo anders sein. Da warten wir mal ab, was da kommt und solange müssen wir durchhalten und, vielleicht auch mit ein paar Einschränkungen leben. Und ich freue mich auch da drauf, wenn wir nächstes Jahr auch wieder die Siegeberger Höhle öffnen können. Die machen wir, haben wir nicht geschlossen, weil wir Angst haben, dass unsere Fledermäuse irgendwie was tun. Da tun sie gar nicht, die sind toll und auch nicht irgendwelche Krankheitsverbreiter, sondern. Können einfach, weil die Höhlengänge so eng sind und so weiter, jetzt nur ganz kleine Gruppen führen und das ist im Rahmen dieser ganzen Abstandsregelung, die wir hier haben und so einfach nicht nicht gut. Das machen wir nicht. Wir können hier und wir haben die lebenden Fledermäuse im Fledermaus Zentrum, die kann sich jeder angucken. Hier kann man super rumlaufen, du bist ja auch hier ein bisschen rumgelaufen. Das funktioniert. Gut. Da kann man sich also super über Fledermäuse informieren.

Tim Pritlove
2:19:35
Florian Gloza-Rausch
2:19:42
Tim Pritlove
2:20:26
Florian Gloza-Rausch
2:20:28
Tim Pritlove
2:20:32