CRE051 Vorratsdatenspeicherung

Politische Hintergründe und technische Grundlagen der geplanten Vorratsdatenspeicherung und Anonymizer-Diensten

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Die drohende Vorratsdatenspeicherung wirft einen Schatten auf die persönliche Freiheit. Anonymizer sind Systeme, die versuchen, die bei der Kommunikation im Internet automatische preisgegebenen Daten des Anwenders weitgehend im verborgenen zu halten. Tim Pritlove spricht mit Andreas Lehner, der für den CCC verschiedene Anonymizer-Projekte initiierte über politsche Hintergründe, technische Grundlagen und Motivationen zum Aufbau und Betrieb von solchen Anonymizer-Systemen.

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Tim Pritlove
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Andreas Lehner
Shownotes

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25 Gedanken zu „CRE051 Vorratsdatenspeicherung

  1. Das Thema Vorratsdatenspeicherung wird, glaub ich, grundsätzlich unterschätzt. Die Leute beschäftigen sich damit nicht und wollen es auch nicht. Es muss erst im größeren Ausmaß irgendwas durch die Medien gehen bevor die Leute aufwachen.

    Ihr macht einen wirklich guten Job! Viel einfacher als Ihr kann man die Leute nicht aufklären. Und „Express“ ist für mich ebenfalls gleichwertig zum, CR.

    Man müßte sich nur mal etwas einfallen lassen wie man an den Autonormalbürger auf der Straße herankommt. Wobei Ihr bestimmt schon verdammt viele Leute erreicht
    Aber für viele müßte es schon bei Big Brother, als wenn der Name nicht schon hinweisend genug wäre, in der Werbung laufen damit die Leute das wahrnehmen.

    Vielleicht solltet ihr auch mal an die Fernsehsender gehen und ein Format anbieten- Chaos-TV LIVE. Ich würde einschalten! :-)

    Ich bin gespannt auf die Demo. Wir sind als Kabelwirtschaft.de (Ebenfalls ein Podcast) in Göttingen und gucken uns heute die DEMO an. Natürlich berichten wir in der nächsten Sendung über unsere Eindrücke!

    MfG Bastian
    http://www.kabelwirtschaft.de
    – Podcast – Konvergenzen zwischen Technik, Gesellschaftlichem, Bier und Chaos

  2. Hallo,

    mir hat der Remix aus den Politikerzitaten, der am Ende der Sendung gespielt wurde, sehr gut gefallen. Ist der irgendwo per Download verfügbar? Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Diskussion an der Stelle richtig verstanden habe, aber gibt es davon mehrere Versionen?

    Gruß

  3. Oha,

    man sollte auf Websiten schon mal nach unten scrollen …

    Sorry, hatte die Episode heruntergeladen, dabei habe ich die angehängten Links übersehen. Wird wohl Zeit für einen Monitor mit höherer Auflösung.

    Gruß und vielen Dank!

  4. Da es um Anonymisierung und die VDS ging, also eigentlich dem Schutz der Kommunikationsbeziehungen vor Analyse per VDS, denn das „Surfverhalten“ ist (noch) nicht Gegenstand der Gesetzgebung zur VDS, fehlten Hinweise auf die Nutzung von Remailer (Mixmaster, Mixminion, I2P-SusiMail) und der Nutzung von (Pseudo)Nyms gegen die Auswertung der E-Mail Verkehrsdaten. Der CCC hat(te?) z. B. auch mal ein Mixmaster Webinterface. Hinsichtlich der Perspektive, dass Instant Messaging mittlerweile E-Mail verdrängt, wäre auch die Frage interessant, inwiefern IM eines Tages durch ein „Ergänzungsgesetz“ (es wäre nicht das erste) und damit die Betreiber von Jabber Servern ebenfalls von der VDS betroffen sein könnten und wie man dem technisch entegenwirken kann. Was Mobilfunkkommunikation angeht, gibt es keine „Stellvertreter“ wie die Anonymizer. Letztens las ich in einem Artikel des Observer vom Autoren des Buches/Blogs „Off-Grid“ den asozialen Vorschlag, in eine weit entfernte Stadt zu fahren, um einen Obdachlosen als Stellvertreter-Käufer eines Prepaid-Handys „anzuwerben“. Praktische und weniger drastisch-asoziale Möglichkeiten, die eigene Identität bei der Mobilfunkkommunikation zu schützen – Handytauschbörsen, Vermittlung von Käufen von Prepaid-Handys und -Karten in Ländern ohne Registrierungszwang etc. – wären weitere Fragen, die man ansprechen könnte.
    Das alles dreht sich auch um die Frage von Diensten und Angeboten, die der Anwendung und dem Management einer dauerhaften pseudonymen (oder anonymen) Netz-Identität dienen könnten, womit man u. a. bei Identitätsprovidern oder Projekten wie PRIME („Privacy and Identity Management for Europe“) landet.

  5. @Kai: Hast Recht, Remailer hätten wir noch erwähnen sollen und ich hatte es auch auf meiner Liste. Ist dann aber untergegangen. Wie das so ist. Ist sicherlich nicht der letzte Beitrag zu dem Thema. Nicht nur die von Dir aufgeworfene Fragestellung bezüglich Instant Messaging verlangt da sicherlich bald mal ein Update.

  6. Hallo, ich möchte hier einfach ein Dankeschön und ein großes Lob für den sehr ausfühlichen und informativen Beitrag loswerden. Ich hatte allerdings sowohl brennendes Interesse als auch ein bischen Zeit, sonst wäre ich nicht 2 Stunden lang am Ball geblieben. Puh, dass war wirklich die geballte Ladung. Hörerfreundlicher wäre eine Aufteilung in wenige kleinere, inhaltlich sortierte Portionen gewesen.
    Aber dass soll nur eine Möglichkeit aufzeigen wie Ihr von mir dann demnächst noch grenzenloseres Lob ernten könnt ;-)
    Ein herzliches „Weiter so!“

  7. @Peter: Danke für das Lob. Das aufzuteilen ist eigentlich nicht möglich, denn wenn man anfängt weiß man meist selbst nicht, wie sich das aufteilt. Aber da kommt dann auch wieder der Vorteil der Podcasts zum Tragen: man kann Pause drücken :)

    Sicherlich wäre es wünschenswert, im Podcast auch Kapitelmarken zu setzen. Das würde allerdings erfordern, auch AAC im Format zu gehen, was viele Hörer von Chaosradio derzeit wohl nicht mittragen würden. Kapitelmarken werden zwar theoretisch auch in MP3 unterstützt, aber weder iTunes noch alle MP3-Player auf dem Markt zeigen MP3-Kapitel an. Beim iPod muss ich es allerdings noch mal ausprobieren, vielleicht hat sich da ja was getan (der QuickTime Player _kann_ tatsächlich MP3-Chapters)

  8. Zu den Kapitelmarken: das ist jetzt sicherlich kein neuer Vorschlag: eine CUE-Datei zusätzlich zu den MP3s wäre echt toll. Wenn der Player damit nicht umgehen kann gibt es für den Hörer als Alternative imho für jedes Betriebssystem kleine Freeware Tools, um die MP3s anhand der CUEs automatisch zu schnippeln.

  9. Ha, auf dem geradeltem Weg zum Brandenburger Tor war das gestern genau die richtige Einstimmung. Wiedermal eine Episode die ich nicht nur einmal höre. Danke.

    Ich fände es ja total spannend, wenn Du/ihr mal eine Sendung mit Andreas Pfitzmann machen würdet.

    Chaosradio Podcast Network: Danke für diesen „AllesAllesAllesRundrumSorglosPaketFeed“. podcast.de habe ich Ende Oktober gebeten diesen Feed zu listen. logisch haben sie diesen sofort eingetragen. Was jetzt noch fehlt ist ein chices Podcast-Icon! Habt ihr da noch was hübsches?

  10. Das war wieder ne Prima Episode. Den Mix aus Technik und Gesellschaft habt ihr prima hingekriegt.

    Und was mir diesmal sehr gut gefallen hat im Gegensatz zur letzten Episode – man konnte sowohl dich als auch den Gast trotz lauter S-Bahn auf dem Mp3Player gut verstehen. Also die Lautstärke war diesmal echt passend.

    Das mit den CUE-Dateien wäre keine schlechte Idee. Die meisten Mp3Player haben ja leider keine Hörbuchfunktion.

  11. @kenny: Das mit der Lautstärke hat einen Grund. Ich habe dieses Mal nämlich über alle Stimmen noch mal einen zweiten Kompressor gelegt. Das scheint geholfen zu haben.

    Zu den CUE-Dateien muss ich sagen, dass ich nicht genau weiss, wie die überhaupt aussehen und funktionieren. Ich halte eigentlich auch mehr von in-band chaptering.

  12. @allo: Das Streaming machte beim letzten Mal noch Probleme und ich hatte noch keine Zeit, zu erforschen, woran es lag. Ausserdem war die Terminfindung schwierig. In dem Moment wo ich das ankündige möchte ich mir auch sicher sein, dass ich den Termin auch halten kann.

    Ich denke, es wird bald wieder was Live geben. Stay tuned.

  13. Sehr gute Sendung. Wieder einmal! :D Wobei 3 Stunden Länge zu diesem Thema beim Anhören kein Problem wären.

    Ist jemand die Ironie aufgefallen, dass in der selben Bundestagssitzung ein nationales „Freiheits- und Einheitsdenkmal“ beschlossen wurde, die die Freiheit durch Vorratsdatenspeicherung beschränkt wurde?

  14. Herzlichen Dank für diese sehr gute Sendung.

    Leider hab Ihr in der Sendung wiederholt behauptet in der englisch-, bzw. deutschsprachigen Version wäre es notwendig, die eigene Anonymität aufzugeben um angemeldet mitarbeiten zu können.

    Dies ist definitiv falsch.

    Eine Anmeldung erfordert lediglich die Wahl eines Passworts und einer Nutzerkennung. Die Angabe eine Email-Adresse ist ausdrücklich optional und hilft vor allem falls man sein Passwort einmal vergessen sollte.

    Ich fand es sehr merkwürdig, dass diese offensichtlich falsche Information im Gespräch durch den Moderator sofort, geradezu dankbar aufgenommen wurde und zu seinem sinngemäßen Hinweis führt man sehe da mal wieder was in diesem Projekt so vor sich ginge.

    Kritk ist bestimmt auch an der Wikipedia angebracht, aber gerade von einer fachlich substanzvollen Sendung wie Eurer können die zuhörer sachlich richtige Infos erwarten.

    Gruß.

    Michael S.

  15. Herzlichen Dank für diese sehr gute Sendung.

    Leider hab Ihr in der Sendung wiederholt behauptet in der englisch-, bzw. deutschsprachigen Version wäre es notwendig, die eigene Anonymität aufzugeben um angemeldet mitarbeiten zu können.

    Dies ist definitiv falsch.

    Eine Anmeldung erfordert lediglich die Wahl eines Passworts und einer Nutzerkennung. Die Angabe eine Email-Adresse ist ausdrücklich optional und hilft vor allem falls man sein Passwort einmal vergessen sollte.

    Ich fand es sehr merkwürdig, dass diese offensichtlich falsche Information im Gespräch durch den Moderator sofort, geradezu dankbar aufgenommen wurde und zu seinem sinngemäßen Hinweis führt man sehe da mal wieder was in diesem Projekt so vor sich ginge.

    Kritk ist bestimmt auch an der Wikipedia angebracht, aber gerade von einer fachlich substanzvollen Sendung wie Eurer können die zuhörer sachlich richtige Infos erwarten.

    Gruß.

    Michael S.

  16. @Michael S.: Ich weiß nicht mehr genau, ob da meine Formulierung vielleicht etwas undeutlich war, aber ich bezog mich natürlich darauf, dass man in der englischen Wikipedia keine neuen Artikel anlegen kann ohne Account. Diese Entscheidung wurde ja auch kürzlich von den Admins wieder bestätigt.

    Ich denke nicht, dass es ein großes Ding ist, allerdings zeigt es auch, dass die Wikipedia-Gemeinde an der Stelle vor dem öffentlichen Druck in den USA eingeknickt ist und ggf. auch noch weiter einknicken wird, wenn weitere Vorkommnisse passieren.

  17. Sind auch Webhoster von der Vorratsdatenspeicherung betroffen? Das heißt es werden sämtlich Zugriffen auf den Webspace protokoliert oder sind nur Zugangsprovider betroffen? Gibt es Schätzungen welche Mehrkosten für die Provider entstehen werden?

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