CRE189 Chaos macht Schule

Medienkompetenz und Basiswissen über das Internet in die Schulen tragen

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Aus eigener Initiative heraus entstand in verschiedenen Teilen des Chaos Computer Clubs der Wunsch, die Themen des CCC in die Schulen zu tragen, um Schüler mit den Realitäten des Internets bekannt zu machen und Lehrer und Eltern im Bereich Medienkompetenz zu unterstützen. Unter dem Namen "Chaos macht Schule" bieten verschiedene Gruppen im CCC ihre Hilfe an.

Im Gespräch mit Tim Pritlove berichten Peter Hecko und Florian Grunow vom CCC Mannheim über die Entstehung des Projekts, Motivation, Zielsetzung, Inhalte und Wirkung der Aktivitäten in den Schulen, die teilweise auch in Kooperation mit anderen gesellschaftlichen Gruppen durchgeführt wird.

Themen: 28C3; Chaos macht Schule; Motivation und Zielgruppen; Inhaltliche Gestaltung; Hackerdemos; Kooperation mit anderen Gruppen; Medienscouts; Netzwerk Neue Medien Mannheim; Engagement der Polizei; Problembewusstsein der Schulen; Aufteilung der Anfragen; Eltern-Lehrer-Veranstaltungen; Themenbereiche; Dessousfotos im Netz; das Bild vom Hacker; Interne Treffen und alternative Ansätze; Vergütung und kommerzielle Angebote; Zukunft des Projekts.

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Tim Pritlove
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Florian Grunow
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Peter Hecko
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29 Gedanken zu „CRE189 Chaos macht Schule

  1. Tut mir leid, aber wenn ich schon Kompetenz lese, dann bekomme ich sonn Hals! Es geht um Inhalte, nicht um Kompetenzen!!
    Lehrer behaupten das Gegenteil, wenn sie mal wieder nicht den Lehrplan einhalten, um sich rauszureden.

      • Als Beispiel kann man dieses Zitat von dem Wiki-Artikel „Kompetenz“ ( http://de.wikipedia.org/wiki/Kompetenz_(%C%A4dagogik)#Der_Kompetenzbegriff_in_der_Bildungspolitik ) nehmen:
        „Der Kompetenzbegriff gewinnt … zunehmend an Bedeutung. In Deutschland ist dies zu einem wesentlichen Teil eine Reaktion auf die PISA-Studie von 2000/2001, die nicht abrufbares Wissen (Sach- oder Methodenwissen) der Schülerinnen und Schülern abprüfte, sondern Kompetenzen wie Lesekompetenz, mathematische und naturwissenschaftliche Kompetenz.“
        Die Kompetenz verdrängt immer mehr das Wissen (sowohl in Hinblick auf die Priorität als auch vom Umfang), sodass eine immer größere Diskrepanz zwischen den Voraussetzungen der Studierenden und den Studienanforderungen besteht: Sie sind schlicht nicht studierfähig!

        Das soll in keinster Weise eine Kritik an Chaos-macht-Schule sein, welches sinnvoll ist, sondern nur an dem Wort, das, wie ich finde, negativ und einseitig besetzt ist.
        Während der Sendung wird auch erwähnt, dass man das technische Wissen um spezielle Dinge nicht vermitteln könne und wolle, weil es zeitlich nicht möglich ist und die Schüler abschalten könnten. Trotzdem muss dann aber der Lehrer eine Möglichkeit finden, es den Schülern spannend zu vermitteln, was ich im Allgemeinen bezweifle. Chaos-macht-Schule ist aber ein gutes Beispiel, von dem die Lehrer lernen können und müssen…

        • Tja, da kann man natürlich an dem Begriff lange herumkritteln und ihn sprachlich auseinander nehmen, aber er steht nun mal für die bildungspolitische Debatte, die in den letzten 30 Jahren vom CCC geführt wurde.

          Sollte es jetzt bessere Begriffe geben kann und sollte man diese vielleicht übernehmen, aber ich sehe jetzt auch nicht, warum man bei seiner bloßen Erwähnung „sonn Hals“ kriegen sollte :)

        • Es stimmt, dass der Kompetenzbegriff zum Buzzword mutiert ist, aber das was damit ursprünglich gemeint ist, liegt viel näher an der von dir geforderten „Studierfähigkeit“ als reines „Wissen“. Ich glaube was du wirklich jenseits des Buzzwords angreifen willst, ist die schleichende Dominanz der Selektionsfunktion der Schule, da ihr die Qualifikationsfunktion untergeordnet wird. D.h. es wird immer mehr nur auf Tests gelernt und auch die Lehrer richten ihren Unterricht nur darauf hin aus; stundenlanges Üben von immergleichen Rechenaufgaben, anstatt wirkliches Mathematisieren.

  2. Herzlichen dank!
    Als jemand der seit ca 15 jahren in divesen schulen gearbeitet hat und dementspechend viel „medienkompetenz“ erfahren hat, kann ich nur sagen, Hut ab! Danke!

  3. Pingback: Schülern Medienkompetenz beibringen: Chaosradio Express 189 | Binzl Online

  4. sehr interessanter podcast und ein super projekt. sehr sympatische gäste die voll bock haben darüber was zu erzählen. hoffe, dass das projekt auch mal nach berlin kommt.
    also weiter so im neuen jahr timme

  5. Kann man irgendwo die Aufnahmedaten der Sendungen finden wie auf der alten Seite? Diese Sendung etwa scheint ja irgendwann letztes Jahr aufgenommen worden zu sein.

  6. Sehr gutes Projekt, ich selbst bin auch starker Befürworter von „Medienkompetenz“-Vermittlung. Wichtig zusätzlich zu all dem was ihr gesagt habt, wäre noch die Vermittlung von rechtlichen Aspekten auf einfachster Ebene. Bspw. Rückgaberecht bei Fernabsatz, richtiges Verhalten bei Abnahmbriefen wegen illegalem Download, Recht auf informationelle Selbstbestimmung, Urheberrecht, Recht am eigenen Bild, creative commons, etc….

  7. Da die Interviewgäste hier anscheinend mitlesen nutze ich das einfach mal als Kommunikationsmedium zu CMS :)

    Mir und meiner Freundin (sie ist Lehramtstudentin) ist beim Hören des Podcasts sofort in den Sinn gekommen, dass es doch beinahe noch wichtiger ist die Lehrer in diesen Punkten zu bilden. Dabei ließe sich natürlich am besten an den zukünftiges Lehrern ansetzen, also direkt an der Uni. Hattet ihr schon Workshops an Unis oder habt ihr das geplant? Ich denke da besteht mindestens ebenso Bedarf wie an den Schulen und durch die Multiplikation durch die Lehrer würden am Ende auch viel mehr Schüler erreicht.

    Ein Problem könnte natürlich das im Podcast auch angesprochene höhere Alter der Teilnehmer sein. Besonders Studenten neigen zu Besserwisserei und Unbelehrbarkeit.

    Würde mich sehr interessieren wie ihr dazu steht. Ansonsten ein sehr wichtiges Projekt, weiterhin viel Erfolg!

  8. @simonnickel:

    Hallo Simon,
    ja wir machen auch „Lehrerbildung“ oder gehen an Unis und halten dort Workshops zu diesem Thema. Wir merken oft das auch die heranwachsende Lehrergeneration da Defizite hat. Wir waren da Anfangs etwas überrascht das die „Digital Nativs“ so unsorgsam und unkritisch damit umgehen. Letzten endes sind sie nur Enduser. Wir versuchen die leute (Lehrer, jugendbetreuer usw.) die Später mit den Kids zu tun haben aufzuklären und auf die Chance und Risiken aufmerksam zu machen.
    Oftmals reicht es aus Ihnen die Systeme die zusammenhänge und was dahinter steht zu erklären. Dann können die meist selbst es mit Ihren pädagogischen und didaktischen weiter vermitteln.

    Hoffe ich konnte Dir damit deine Frage beantworten ?
    Gruss
    Piet

    • Jo, das finde ich sehr gut. Lehrer haben so viele Möglichkeiten und ihnen wird auch so viel Verantwortung aufgetragen, dass sie auf jeden Fall diese Kompetenz haben sollten um sie auch richtig weitergeben zu können.

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  14. Sehr interessantes Thema mal wieder! Google hat vor ein zwei Jahren bereits den Versuch gemacht ein e-book mit dem Titel „20 Dinge die ich über Browser und das Web gelernt habe“ (http://www.20thingsilearned.com/) zur Bildung von Medien-Kompetenz zu verbreiten, welches ich u.a. auch immer wieder gerne Anfängern in diesem Gebiet zeige. Aber was ich bisher leider nicht verstehen kann ist die scheinbar allgemeine Haltung in der Gesellschaft das jeder im Internet auf sich allein gestellt ist und solche Projekte es daher kaum schaffen Verbreitung zu finden.

    Ich habe an dieser Stelle die große Hoffnung das der Sprung des Internets in den letzten zwei Jahrzehnten auch einen weiteren Umbruch in der Gesellschaft bewirkt und wir es genauso selbstverständlich ansehen werden es zu hinterfragen, wie wenn Kinder mit Schokolade in ein Auto gelockt werden sollen.

    Gruß Rouven

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  17. Es ist so traurig zu sehen. Erstmal Dankeschön, von mir als Bürgerin an den CCC, deren Taten wie immer ein großer und wichtiger Dienst an der Gesellschaft sind!

    Aber traurig: Als der Podcast erschien, war es dringend nötig, Medenkompetenz an Schulen zu lehren. Mit SchülerVZ/StudiVZ ist das noch denkbar gewesen. Oder dass Eltern mit den Kindern „an den Computer gehen“ und sich Sachen anschauen und erklären. Aber schwierig war es schon damals.

    Und heute? Alles ist mit Facebook (=Whatsapp, Instagram) und Google (=Suche, Maps, Android, Gmail) durchseucht, jedes Kind hat unnötigerweise ein Smartphone, Internet allgegenwärtig auf zig „smarten“ Geräten. Heute gilt das noch mehr als damals, was bei 1h 29m wird kurz angemerkt wird. Da kann man doch nicht mehr gegen ankommen. Wie wollen Eltern das kontrollieren? Wie soll der CCC da noch zuvorkommen? Erwachsene Menschen verstehen das Internet immer weniger, statt immer mehr; die Methoden der Konzerne und anderer Angreifer gegen den einfachen Nutzer werden immer perfider.

    Eltern: Anstatt auch nur eine Sekunde über das Internet zu reflektieren. geben sie als einzige kritische Meinung besternfalls an, dass ihnen ihr Breitbandanschluss mit 100Mbit/s zu langsam ist (wtf?) und es die Menschen im Kosovo besser haben …

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