Die Deutschen Streitkräfte und ihr Verhältnis zur Gesellschaft und der Welt
Die Bundeswehr ist fester Bestandteil der Deutschen Gesellschaft, wird aber auffallend wenig diskutiert und thematisiert - weder bei den Bürgern noch in den Medien. Nur in Krisen- und Katastrophenfällen oder bei außerordentlichen Kriegsvorfällen schafft es die Truppe in die Medien. Dabei hat sich durch die Abschaffung der Wehrpflicht und die zahlreichen Auslandseinsätze das Profil des deutschen Militärs deutlich geändert und werden die derzeitigen Aufgaben zwar kritisch gesehen, aber selten kritisch reflektiert.
Im Gespräch mit Tim Pritlove berichtet der Journalist Thomas Wiegold über die Bundeswehr und ihre Auslandseinsätze. Thomas berichtet regelmäßig über Thema Bundeswehr in seinem eigenen Blog und hat sie auch in seiner klassischen Journalistentätigkeit zahlreiche Einsätze der Bundeswehr begleitet und nimmt auch in der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik eine Beobachterrolle ein.
Themen: Somalia-Einsatz; Bundeswehr-Geschichte; Verankerung in der Gesellschaft; Ausbildung in der Bundeswehr; Wehrpflicht und Berufsarmee; Kriegsdienstverweigerung; Schnupperkurse; Libyen-Konflikt und der Sicherheitsrat; Deutschland und seine Verbündeten; Kosovo-Konflikt; Politische Struktur; Internationale Einsätze; Cyberwar und Information Warfare; Verrat und Geheimhaltung.
Shownotes
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Erst dachte ich „Oh Gott, diese Sendung kann nur schiefgehen.“ Dann ging’s eigentlich ganz gut los. Aber dann ist es doch schiefgegangen.
Erstens fehlt der rote Faden, das hätte eher wie die Feuerwehrsendung sein sollen. So hat man alles Mögliche mal angerissen, aber was die Bundeswehr ist, weiss ich nun nicht besser als vorher.
Und zweitens ist die politische Bewertung für den Arsch. Als sympatischer Verweigerer zu dem Punkt zu kommen, dass Armeen notwendig und gut sind ist schade. Da fällt mir nur dieser Klassiker ein: http://www.youtube.com/watch?v=23sozisTfdI
Hat mir sehr gut gefallen, in die Richtung würde ich mich auch für noch mehr interessieren.
Generell wäre auch mal eine Art Geschichtspodcast (entwicklung deutschland oder irgendwas in die richtung) bestimmt auch mal interessant.
Ich könnte mir gut vorstellen, das man von einer aktuellen Fragestellung ausgeht „warum gibt es so kleine länder wie luxemburg/belgien?“ und dann geschichtlich durchgeht, was die Entwicklungen waren, die dazu geführt haben.
Beim Hören ist mir auch die Idee von einem Geschichtspodcast gekommen. Nicht nur auf Deutschland bezogen, sondern alles mögliche. Aber das ist vermutlich ein so großes Konzept, dass man dafür einen weiteren Vollzeitpodcaster benötigt ;)
Es gibt doch bestimmt genügend arbeitslose Geschichtsstudenten *duck & renn*
Zum Zustand der Hubschrauber-Flotte der BW, hier ein Link zu einem Bericht über ein Ereignis, welches sich kürzlich vor meinem Büro abspielte:
<a href="http://www.shz.de/artikel/article//aerger-mit-hubschrauber-senioren.html"
Schon interessante Sendung.
Erstaunlich aber, daß hier die klassiche Militärlogik kaum hinterfragt wird.
Der „sympatische Verweigerer“ darf sagen, daß Geheimhaltung Menschenleben schützt und kriegt keinen Konter? Wie oft kostet denn Geheimhaltung Menschenleben? Haben denn nicht genug Whistleblower Menschenleben geschützt, indem sie Kriegsverbrechen der Amis aufdeckten? Ich würde mal ins Blaue inein schätzen, daß Geheimhaltung 100 mal soviel Menschenleben kostet wie sie schützt.
volle zustimmung
„Ins Blaue hinein“ könnte man natürlich auch genau das Gegenteil behaupten, wenn es denn der eigenen Argumentation dient. Ohne Belege kann man auch locker den Multiplikator um den Faktor 10 hochdrehen, die Behauptung bleibt eine Behauptung.
Dass es aber Dokumente/Informationen gibt, deren Aufdeckung Einzelne gefährden _kann_ lässt sich aber kaum bestreiten. Ich denke mehr wollte Thomas auch nicht aussagen.
zb kundus 4. September.2009
Schon etwas her, dass ich die Sendung gehört habe – aber wenn ich mich richtig entsinne, wird mal gesagt dass die Wehrpflicht in Westeuropa praktisch überall abgeschafft oder am abgeschafft werden sei: Dies ist in Österreich und der Schweiz nicht der Fall.
Und zumindest in der Schweiz weiss ich auch aus erster Hand, dass die noch relativ ernst genommen wird: Wer untauglich ist zahlt bis Wehrpflichtersatz bis zum 30. Lebensjahr – dementsprechend ist die Schweizer Armee manntechnisch im Moment noch fast so gross wie die Bundeswehr (und das bei 10x weniger Einwohner).
Soviel zum kleinen Detail am Rande, eigentlich geht es ja um die Bundeswehr gehen – und da hat mir als Nicht-Deutscher die Geschichte am Anfang doch recht gut gefallen.
die sendung war ein aptraum
ich brauch mir kein chaosradio anzuhören für die ganz normale kriegspropaganda
mit der ohnedies alle kanäle voll sind
http://de.wikipedia.org/wiki/Rabulistik
natürlich kann man irgendwie argumentieren dass alles total gesetzeskonform abläuft
und zb ein angriffskrieg gar kein angriffskrieg ist
dass es gutes und schlechtes töten gibt
dass auf tripolis nur freidens und befreiungsbomben geworfen werden und D da ja gar nicht beteiligt is usw
tatsache is aber dass D an terroristischen angriffskriegen beteiligt is
in der echten welt abseits juristischer rabulistik
und wenn man damit beginnt sich auf die rechtslage zu berufen
muss man sich auch anschauen wer sich diese gesetze ausdenkt
menschen die hier regelmäßig als inkompetent und korrupt dargestellt werden
(zurecht wie ich meine)
nach deren gesetzen soll man sich richten wenns ums töten von menschen geht
wenn die entscheiden wer terrorist sein soll und überwacht werden muss gibts einen riesen aufschrei
ich erwart mir zeitnahe eine sendung mit jemandem der kein riegsbefürworter is
um zumindest im sinne des journalismus
eine ausgewogene darstellung zu bekommen
Oh Gott, was ist denn das für eine unreflektiere Sendung!
Bei einer Hacker-/Nerd-Sendung mit entsprechender Zielgruppe hätte ich wirklich erwartet, dass es da auch mal um grundsätzliche Kritik an der Bundeswehr geht. Ich meine, Ihr erinnert Euch wohl an die Nachrichten von der Schule, wo ein paar Soldaten einen Aktionstag machen wollten, aber letztendlich vom Schulleiter ausgeladen worden sind. Du merkst, dass die Bundeswehr in der Bevölkerung eine Menge grundsätzliche Ablehnung erfährt, und davon ist gewiss auch ein großer Teil in Deiner Zielgruppe. Wieso gehst Du nicht wenigstens mal darauf ein, warum die Bundeswehr abgeleht wird, und ob das nicht in einigen Punkten auch berechtigt ist?
Aber stattdessen gipfelt die Sendung tatsächlich in der Kritik, dass Deutsche Soldaten viel mehr Medaillen bekommen sollen, damit die Bevölkerung merkt, wie toll sie sind.
Ach ja, und ich stimme meinem Vorposter zu: In der nächsten Sendung bitte eine Gegendarstellung.
Mir lag bei dieser Sendung auch eindeutig zu viel Gewicht auf der Frage, warum sich in Deutschland so wenige für die Bundeswehr interessieren und auf den Antworten von Thomas Wiegold darauf. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass wenigstens die folgende mögliche Antwort behandelt wird: Vielleicht sehen ja zu viele gar nicht, wozu wir eine Bundeswehr brauchen. Und vielleicht fällt es ihnen ja auch zurecht schwer, Gründe zu finden.
Und dann hat mich noch die Behandlung der Auslandseinsätze gestört. Dass sich das alles mit dem Grundgesetz auf etwas abstruse Weise rechtfertigen lässt ist eine sinnvolle Information. Aber hier hätte ich von Tim erwartet, dass er nachfragt, ob das nicht vielleicht trotzdem gegen den Geist unseres Grundgesetzes verstößt und es da vielleicht eine Lücke zu stopfen gilt.
wehrkraft-werbung, ganz arm.
ich plädiere auch dafür, mal eine sendung zur kritik der bundeswehr einzuschieben. es gibt mehr dazu zu sagen, als dass ja eigentlich deutschland der welt den frieden bringen will und die ölreserven gar nicht so wichtig sind. sonst werden autoritäten im chaosradio nicht so unkritisch unterstützt, staatliche interessen wenigstens ab und zu thematisiert, funktionäre und politik kritisiert.
hat jemand gute tipps für interviewgäste?
ich schliesse mich den vorrednern an, insbesondere jgfkgh (komischer name), wenn ich kriegspropaganda will kann ich einfach die glotze einschalten oder den spiegel lesen, wozu aber das ganze im chaosradio????
Eigentlich ein interessantes Thema. Aber ging dann doch etwas zu arg in die politische Richtung. Die Organisation an sich wurden hingegen nur kurz angeschnitten. Ich denke hier war vorallem die Wahl des Gesprächspartners einfach total unglücklich. Ein Wehrdienstverweigerer will mir was von der Bundeswehr erzählen? Um zu erfahren wie übel es dort hergehen kann, sollte man wohl lieber ein „Aussteiger“ einladen. Oder zumindest ein Experte der einfach objektiv über Struktur und Organisation zu erzählen weiss. Und diese total weichgewaschenen Kommentare über den Krieg in Afghanistan?! Und dann wunderert er sich erst über unsere Medien, bis man erfährt dass es ihn stört das hier nicht über Verdienstkreuze berichtet wird?! Sorry aber da habe ich mehr erwartet : ( Trotzdem Danke für den Podcast und die Mühe.
Hallo,
ich war zu Beginn der Sendung auch recht zwiespältig, hinsichtlich der Naivität, mit der Themen angesprochen wurden.
Es geht hier immerhin um mehr als die Entwicklung des Internet im Festnetz.
Die Neutralität, die man jedoch später durchaus unterstellen kann, fand ich sehr erfrischend.
„(…) Hacker-/Nerd-Sendung mit entsprechender Zielgruppe (…)“ – Im Gegenteil finde ich, dass gerade in einem Podcast wie diesem hier ein tatsächlich reflektierter und neutraler Cast über die BW angebracht ist!
mit einem Verständnis für die BW, dass in grundsätzlicher Ablehnung begründet ist, verträgt sich das natürlich nicht…
Sorry, aber Österreich hat die Wehrpflicht!
Danke, für eine unvoreingenommene Folge, die wie an den Kommentaren ablesbar für viele Stammkunden deines Formats wohl schwer erträglich war – aber für mich deinem Anspruch „Technik, Kultur und Gesellschaft“ auf einer persönlichen Ebene in einem Gespräch unter Freunden abzubilden voll gerecht geworden ist.
Danke für deinen Mut zur „Unreflektiertheit“ und zur Zumutung, über Tellerrände hinauszuschauen.