Falk Gärtner 0:17:46
Genau ähm ähm machen wir erstmal ganz viel kaputt äh dadurch. Also wirdiesen vorher,Boden öffnen wir ähm und äh setzen in der Erosion aus. Gleichzeitig äh zerstören wir dafür damit ganz viel Bodenleben, weil das von untenvon der Sonne geschützt und von den Umwelteinflüssen geschützt, liegt jetzt auf einmal oben. Äh,zusätzlich holen wir auch eine ganze Menge Saatgut, was da ganz lange schon ganz unten liegt wieder mit nach oben. Und dann sehen wir da rein Weizen.Jetzt mal als Beispiel, ob's nur Weizen, Mais, Graps oder irgendwas ist. Eine unserer fünf. Also wir haben ja eigentlich nur fünf oder sechs Staple-Foods.Und ähm dann wundern wir uns, ja jetzt wächst dir das ja immer schlechter und.Da so viel andere Zeug dabei, da wäre der Weizen ja nichts mehr zu sehen nach zwei JahrenJa, wenn man sie mal geht, ja wieder machen. Ja, das ist auch eine Natur wildet halt wieder begrünen alles, also auch was zwischen dem Weizen wächst, möchte sehr gerne, dass das wieder der Boden wieder bedeckt ist. Kriegen wir die ganzen Unkräuter, die Unkräuter ziehen aber auchähm gerade die Pionier und Kräuter ganz viel Energie aus dem Boden, sprich der Weizenwächs halt auch nicht mehr, Weizen wächst zieht auch jedes Jahr Energie aus dem Boden, was wir dennabtransportierenirgendwo essen und wo ganz anders deponieren, dann nehmen wir irgendwo wieder kacken gehen, so ne ähm und so wird der Boden immer ausgelaugt. Zusätzlich kommt der Wind und trägt dann auch noch diesen schönen Oberboden ab. Also wir haben's jetzt mittlerweile soDas ähm fast 30 Prozent der Landwirtschaftsflächen wahrscheinlich in den nächsten 20 Jahren keinen Oberboden mehr haben. Alsowerden weiterhin angebaut äh da drauf ähm auch ohne Oberboden. Ähm aber wie gesagt, also dawird wird immer weniger Substrat, dass wir überhaupt noch möglich sind auf diesem,Substratlosen Boden anzubauen, liegt halt an einer schönen Chemie.Zweiten Weltkrieg ähm gab's ganz viel Phosphor vor allen Dingen auch für die Bomben und aus dieser Rüstungsindustrie entstanden halt die Düngerindustrie relativ bekannt,zu sehr eng verbandelt ist mit und ähm.Kippen wir jetzt da auf den Acker. Dit ist erst mal jut, das hat erstmal am Anfang am Anfang sehr, sehr toll ausgesehen. Wir haben das auf dem Acker gekippt und das,kommen. Dann haben wir nochmal irgendwie noch in der zweiten Krieg, Vietnamkrieg geführt. Da haben wir Agent äh entwickelt, da hat man gesehen, oh.Pflanzen kann man auch töten, auch spezifische Pflanzen kann man töten. Da kippen wir das doch auch noch mal darauf, so, ne, ähm dass dann natürlich auch noch alle anderen Lebewesen, die da drunter sind, auch mit eingehen.Ist jene Sache und dass wir vor allen Dingen auch den Boden versalzen, weil das immer ein Salz, dieser chemische Dünger.Ähm ein Riesenproblem. Also in Indien sagt man jetzt schon 15 Prozent der Landwirtschaftsfläche, ist nicht mehr benutzbar. Das heißt, es ist nicht mehr benutzbar für die nächsten 1tausend Jahre.Versalzte Erde.Versalzt. Das ist für immer da wächst nichts mehr drauf. Es gibt ganz, ganz wenig Pflanzen, die salzverträglich sind. Also wirklich kann ja weltweit an zwei Händen abzählen. Pflanzen, die wirklich Salz vertragenÄhm und ähallen dieser Flächen, die so ein bisschen weniger Regen abkriegen. Das Einzige, was wirklich dieses Salz noch auswäscht und auch regelmäßig auswäscht, deswegen sieht's hier bei unseren Feldern noch nicht so aus wie in Indien, ist der Regen.Die letzten Jahre gesehen. Auch hier hört es langsam auf zu regnen,den Punkt, dass wir dann dahin kommen, dass wir für tausende von Jahren, man sieht unsere Bohnen so kaputt machen, dass wir nicht mal mehr nicht mal mehr irgendwas pflanzen kann, ähm abgesehen von Essen, schon lange dann nicht mehr. Ähm.Also da kommen wir relativ schnell gerade hin so. Warum regnet's dann auch nicht mehr? Und da ja auch da hat Ebblem alles sehr schön beschrieben. Na ja ähm wir kennen alle diesen Regen, diese diese Grafik, das.Sonne scheint aufs Meer und dann verdunstet det und dann regnet es aufm Land ab. Das funktioniert so um hundert, 150 Kilometer vom von der Küste entfernt.Regen, der weiter drinnen ist, ist immer durch Wälder.Initiiert. Sprich, das regnet, 150 Kilometer von der Küste, äh in den Wald und der Wald verdunstet es wieder und dann trägt's den Regen weiter. So, jetzt haben wir aber Landwirtschaft und haben halt diese ganzen Wälder abgeholzt.Und ihr kriegt das hier immer sehr schön mit, ich beobachte so so Regendinger und wo kommt mein Regen her?Süd äh Westen. Südwesten ist Sachsen-Anhalt, ich weiß nicht wer immer schon immer durch Sachsen-Anhalt gefahren ist. Da gibt's keine Wälder mehr. Da gibt's.Fährst du vier Stunden Auto und ja also oder drei, sage ich jetzt mal, ne, also wenn du über Land fährst,äh ich bin letztens durch Thüringen nach Thüringen gefahren durch Halle und dann irgendwie von da zwischen Halle und der thüringischen Grenze kein weiterSieht man auch auf Google Maps, dass alle dann beschäftigt. Klar kommt hier kein Regen mehr an, kann nix verdunsten,Gerade in den Nicht-Vegetationsperioden, klar kann auch das Gras beziehungsweise der Weizen ein bisschen was verdunsten, aber bei weitem nicht so viel wie so ein Baum. Sprich, es wird auch immer trockener auf der Welt, ja, obwohl wir eigentlich mehr Hitze haben und eigentlich mehr.Mehr Regen in der Luft sein sollte, äh wird's trotzdem trockener, die Böden trocknen aus, versalzen die Landwirtschaftsflächen mehr. Zusätzlich haben wir mehr Wind, weil mehr Energie in der Luft ist durch den Klimawandel.Wenn ihr so hat bestimmt jeder schon mal gesehen, da fährt einer mit seinem Traktor. Über so,ja so einen trockenen Acker, so und dann kommt so ein Wind und dann hast du hinter dem Ding so eine Riesenwolke. Eine Tonne pro Hektar pro einmal rüberfahren ist weg. Für immer weg. Das heißt fast einen Millimeter.Ja? Sprich, er fährt da,In Brandenburg haben wir in schlechten Standorten 20 Zentimeter Oberboden. Dit ist schnell verschwunden. Wir haben hier Felder, wo äh wenn du da langfährst,Und ähm da gerade kein kein Bewuchs ist, siehst du diese Flecken. Du siehst das schöne braune Erde und da hast du so weiße Flecken. Und wenn du dann den.
Es ist ja schön zu wissen, dass der Maulwurfn nach seinen Erfolgen in den späten 00er und frühen 10er Jahren mit „Rapante, Rapante!“, „Schneewante“ usw. nun eine adäquate Beschäftigung rund ums Buddeln gefunden hat, aber esoterische Quacksalberweisheiten die an antiwissenschafftlichen Demeterkult und Namentanzen grenzen, muss er nun wirklich nicht verbreiten.
Die Bibliotheken sind meterweise voll von Botanikwerken, teilweise sogar 1000 Jahre alt. Hildegard von Bingen sei hier nur mal so erwähnt. Zu der damaligen Zeit mussten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Äbtissinnen oder Mönche tarnen, um der Verfolgung durch die Kirche zu entgehen. Es bedarf also keiner New-Age-Anglizismen von gebräuchlichen althergebrachten Begriffen aus Gartenbau oder Landwirtschaft. Furchtbar, dass dieser Mist alle paar Jahrzehnte immer wieder hoch zu kommen scheint – neue Generation, neue Leichtgläubige. Gestern war Vegetarier zu sein noch ausreichend hip, heute muss man unbedingt missionierender Veganer sein, um scheinbar ganz vorne mitzuspielen. Gestern war Biobauer noch top-notch, heute muss man Permakultur-Designer sein. [„Design“-Counter := 5478]
Ich musste mich richtig durch diese Folge quälen. Dieses Designgeschwurbel von dem einzig und alleinigen Oberguru aus Tasmanien, dessen bibelgleiche Werke man sekundengenau in 21 Stunden daherbeten soll, um ein erleuchteter Mensch zu sein. Der gepflanzte Baum weist einem den Weg zum nächsten Pflanzort, die händchenhaltenden im Kreis tanzenden Blumenkinderkommunen etc. Ich kotze im Strahl.
Ich empfehle allen, sich kurz Richard Feynman als Reinigung anzuhören, was er über Pseudowissenschaft sagt: https://www.youtube.com/watch?v=tWr39Q9vBgo, https://www.youtube.com/results?search_query=how+to+recognize+pseudoscience
Auch hilft Adam Curtis mit seiner Dokumentation „All Watched Over by Machines of Loving Grace“ in drei Teilen weiter, diesen Hippi-Kommunenquatsch vollständig als versteckte diktatorische Psychokontrollphantasie einzelner zu enttarnen und zu zertrümmern.
Schade, dass in dieser Folge eben nicht über die Zukunft der Landwirtschaft und die Ernährung der Menschen gesprochen wurde, insb. Stadtbevölkerung. Stattdessen hat sich die Prenzlauer-Berg-Tusse, die 20 Bilder ihres selbstgebackenen Brotes auf Social-Media postet und sich ach so toll dafür bewundern lassen möchte, in Form ihres männlichen Äquivalentes in den Vordergrund gespielt.
Warum nur…warum…?
das nenn ich mal nen rant!
Ich verstehe ja, dass man bei dem Geschwurbel an so vielen Ecken genervt ist. Aber ich muss an dieser Stelle mal einen auf love peace und happiness machen:
Es gibt viele Verknüpfungen in Öko- / Waldorf- / „Alternativ“- / „Eso“- / … Szenen mit Dingen, denen man zu Recht Unwissenschaftlichkeit bis hin zu arglistiger Täuschung vorwerfen kann. Die Verschwörungstheorie oder Antisemitismus und andere Formen der Ausgrenzung befördern. Leichtgläubigkeit, Manipulation, Bereicherung usw..
Es gibt gleichzeitig viel Gutes und viele Menschen mit guten Absichten in dieser „Szene“, auf die die obigen Probleme nicht zutreffen (oder – mindblow – beides!). Die Öko-Szene, mit all den oben genannten Schwierigkeiten und vielleicht noch mehr, hat maßgeblich zu breitem ökologischem Bewusstsein beigetragen, zu einer Landwirtschaft, die nicht oder zumindest weniger auf Profit fokussiert ist und den Planeten dabei zerstört.
In dem Bereich ist nicht alles gut, ja. Und da tummeln sich (zunehmend) auch die Leute mit Dollars in den Augen. Nur das pauschale dagegen hauen, wenn Leute, die Dinge anders machen, die unseren Lebensgrundlagen Wertschätzung entgegen bringen, das verbinden mit dem huldigen von Geistern, das erinnert schon sehr an die VVJ ( https://www.youtube.com/watch?v=6pwmffpugRo )
…und übrigens bevor die zwei Ökos, die hier mitlesen jetzt „genau!“ schreien und die Wissenschaft bashen, weil sie Technologiegläubigkeit und menschlichen Größenwahn schürt, mit ihren tollen riesigen Maschinen, die sie hervorgebracht hat das Laub im Park föhnen und katalogisieren, Böden der Äcker und Wälder verdichten, und Promis ins All schiesst: für euch ist das obige Video genauso.
Und der Vollständigkeit halber natürlich:
beide Streithähne sollten sich fragen: „was hat die Wissenschaft / Ökoszene je für uns getan!?“ ( https://www.youtube.com/watch?v=7Sj4k1f1Kj4 )
Vielen Dank Tim für das Thema! Und danke Falk fürs nahebringen :)
Ah und noch mal @Grimbart: vielleicht ist hier etwas für dich dabei:
[1] lose Quellensammlung u.a. zum Thema Landwirtschaft und Boden https://pads.ccc.de/Wald-und-Wiesen-Pad
z.B. Turning Soils into Sponges – How Farmers Can Fight Floods
and Droughts
https://www.ucsusa.org/sites/default/files/attach/2017/08/turning-soils-into-sponges-full-report-august-2017.pdf
Grüße
timte
Kurz mal nen alten tweet gefunden von mir und rauskopiert:
Mark Shepard in Restauration Agriculture:
Only 5.4% of the calories of corn become human food thats about 1,4 mio calories per acre
Polyculture Permaculture Design can generate about 5,977 mio calories per acre
(Full calculation in his book)
Lol… Dein Rant schön. Aber hast Du die Folge auch gehört? Rede schon über die Ernährung der Zukunft die ich definitiv nicht in der traditionellen Monokultur sehe die in gerademal 100 Jahren 70% des Oberbodens zerstört hat. (Ja dazu gibts es eine Studie irgendwo). Ich hab im übrigen nie in Berlin gewohnt also gerne kannste mich als Tussi bezeichnen aber nicht ausm Prenzlberg.
Und ja nicht alle die Permakultur lehren oder praktizieren sind tolle perfekte Biobauern die alles richtig machen. Meine grosse Kritik an der Permakultur ist das es zu wenige praktizieren und viele Reden aber das ist ja in vielen anderen Bereichen nicht anders. Und ja die Ökoszene aus der halte ich mich recht weit entfernt selbst schon ganz und gar aus Zeitgründen aber natürlich auch weil da viel Guru scheiss passiert.
Und Oberguru… Der hat den alternativen Nobelpreis bekommen.Gibt da keine Jünger. Viel von dem was er schreibt ist einfach ziemlich einleuchtend und gut. Vieles (nicht alles) funktioniert. Aber Du hast sicher alles gelesen und vor allem ausprbiert und darfst Dir hier solche Kommentare erlauben.
Ich arbeite hier täglich mit diesem Wissen – vieles sieht nicht nach Quacksalbereien aus für mich. (Mal abgesehen von dem Sepp Holzer Scheiss das kannste alles in die Tonne kloppen)
Tip: Folge hören, nicht blamieren.
Großartig und spannend.
Danke Tim und Frank.
Oha,
war schon spät. Zum ersten entschuldige ich mich bei Falk für die Namensverwexlung.
Und zum zweiten möchte ich Tim nochmal an den Wollnerd erinnern, den er irgendwann mal im Abspann hatte und der bestimmt auch spannenden Input zur Landwirtschaft und nachhaltigen Produktion beizutragen hat (und ebenso Schwierigkeiten mit dem deutschen Baurecht wie Falk, wenn ich mich an die NDR-Reportage recht erinnere).
Btw: Schöner Rant, dem kann ich nur beipflichten. ZEGG ist schon ne harte Nummer, den Rest kann ich nicht beurteilen, wohne schon zu lange in der Stadt (also in einer, die nicht Berlin ist)…
Vielen Dank für die schöne Folge.
Permakultur im Anime: https://www.youtube.com/watch?v=rSzJS5sHsPc [Earth Girl Arjuna]
Geile Folge. Die anhaltenden, jahrelangen Spenden explizit für CRE zahlen sich also doch ab und an mal aus. Danke an Tim und Falk.
Ich hatte noch folgendes Stichwort gehört:
https://www.wunderground.com/
Wenn es Tim in ein eher technikferneres Feld verschlägt, von dem ich wirklich Ahnung habe, wird es manchmal schwierig. Kommt selten genug vor, aber doch hin und wieder.
Im Gegensatz zum ersten, wirklich unfreundlichen, Kommentar fand ich es aber doch ganz OK. Ich musste zwar manchmal lächeln wenn Begeisterung über Dinge aufkam, bei denen ich als Biolandwirt einfach „jo eh“ sagen würde. Aber na gut. So ist das eben wenn Quereinsteiger nicht alles von klein auf mitbekommen – und das ist ausdrücklich nicht als Kritik gemeint weil ein neuer Blick auf alte Dinge oft sehr Hilfreich sein kann!
Gut ist, dass an keiner Stelle behauptet wurde, Permakultur würde die Zukunft der menschlichen Ernährung darstellen, denn das kann sie aus Gründen von Landverbrauch/Produktivität einfach nicht sein. Das ist auch mein Hauptkritikpunkt an vielen Proponenten der Permakultur, die sie als quasireligiöse Lösung für all unsere Probleme sehen. Permakultur ist experimentelle Landwirtschaft im Grenzbereich – arides Klima, Klimawandel etc wurden ja angesprochen.
Aber solche Experimente braucht es um herauszufinden in welche Richtung wir unsere traditionelle Landwirtschaft etnwickeln müssen um in Zukunft genug leistbare Nahrung für alle Menschen auf der Erde erzeugen können. Weil an der aktuellen Situation gibt es viel auszusetzen! Meine Kritik fällt da eher noch schärfer aus als es im Podcast der Fall war.
Biolandwirtschaft ist ein Weg in eine bessere Zukunft, und weit weniger schlecht als im Podcast dargestellt. Vermutlich brauchen wir aber zusätzlich sogar „grüne Gentechnik“ sowie Indoor-Farming um auch im Klimawandel noch genug für alle zu haben. (Fleischreduktion etc auch, aber das führt jetzt zu weit).
Ob es dafür einen genau(sic!) 72 Stunden Kurs mit den Materialien eines „Gurus“ braucht – ich überrspitze ein wenig, mag ich nicht beurteilen. Ich hab nicht vor so einen Kurs zu besuchen, aber Leute geben sicher genug Geld für weit weniger sinnvolle Dinge aus.
Nach meinem Wissen kann mit der Permkultur eine höherer Ertrag als mit biologischer Landwirtschaft erreicht werden. Also weniger Landverbrauch und dazu ein besseres Ökosystem. Gibt’s hierzu wissenschaftlich fundierte Quellen?
ja es gibt da durchaus Projekte die das untersuchen. ob „Permakultur“ im Sinne von Permakultur orientierter Landwirtschaft mehr Ertrag pro Fläche erzeugen kann als traditionelle Landwirtschaft (Bio oder nicht). . Mark Shepard hat das in seinem Buch „Restoration Agriculture“ sehr schön aufgeschlüsselt mit Tabellen wie viel Mehrertrag möglich ist. Hab die Zahlen nicht im Kopf aber es ist sehr sehr krass viel mehr. Er macht das erfolgreich in großem Stil seit 30 Jahren.
Vielleicht kann Tim sich ja mal um eine Folge mit Gegendarstellung und Bio-Bauern kümmern?
Warum denn eine Gegendarstellung?
Aber ja, Bioanbau ist wichtig und Interessant. Allerdings befürchte ich, dass so Sachen wie Permakultur einfach die bessere Story bieten können. Das mag durchaus ein Teil ihrer Anziehungskraft ausmachen ;-)
Biolandwirtschaft ist teilweise auch wildes Geschwurbel, z.B. mit ihrer Ablehnung von „Chemie“ belasten sie die Böden stärker als die bösen normalen Bauern. Wer sich für die Abgründe der Ökobewegung interessiert dem empfehle ich diesen Vortrag:
Gentechnik, Glyphosat und die Geldgeber der Ökobewegung | Ludger Weß
youtube.com/watch?v=efcXJtOrd3k
Ansonsten wieder ne tolle CRE Folge, finde gut dass der Tim den Zuhörern zutraut die manchmal etwas merkwürdigen Zwischentöne selbst einzuordnen, wenn es praktisch wurde fand ich es eigentlich ganz schlüssig, hab Lust bekommen nen Acker zu pachten.
Größer Bio Bauern in der Gegend so – kommt jede Woche mal zu mir zum unterhalten. Am Anfang hab ich ihn viel um Rat gefragt vor allem zu wirtschaftlichen Dingen – Verkaufsstrategieren etc. letztes Jahr dann eine grosse Kehrtwende „Ich glaube Du wirst bald der einzige sein der hier noch irgendwas produziert“. Ja ich kann Tim gerne vorschlagen mit ihm eine „Gegendarstellungs“ Interview zu führen :D
Dass Wald Für den Regen verantwortlich ist, dadurch, dass er Wasser verdunstet, halte ich ja mal für falsch. Klar verdunstet er Wasser, aber das Wasser zum Verdunsten muss ja erstmal zum Wald hinkommen.
Es gibt riesige Regengebiete, die sich vom Atlantik über ganz Europa ziehen. Das hat doch nichts mit Wald zu tun.
Die Aussagen zur Meteorologie sind der einzige Teilaspekt zu dem ich etwas Vorwissen habe.
Die Behauptung über den Meeren verdampftes Wasser kann maximal 150 km ins Landesinnere vordringen ist definitiv falsch.
Es gibt regelmäßig Wetterlagen bei denen feuchte Atlantikluft mehrere tausend Kilometer auf europäisches Festland transportiert wird.
Korrekt ist, dass Wald nach offenen Wasserflächen die höchste Verdunstung hat, allerdings nicht um Größenordnungen mehr als z.B. Grasflächen max. Faktor 1,5. Stark vereinfacht kann man argumentieren, dass Wald damit zu mehr konvektiven Niederschlägen führt. Allerdings führen konvektive Niederschläge (Schauer/Gewitter) eher zu einer Konzentration von Wasser als zu einer gleichmäßigen Verteilung und sind damit für die Landwirtschaft nicht unbedingt erstrebenswert.
Zudem ist der Zusammenhang hohe Verdunstung – viele konvektive Niederschläge durchaus umstritten, da die Verdunstung der Atmosphäre Energie entzieht die der andere entscheidende Einflussfaktor für solche Niederschläge ist.
In Summe hoffe ich, dass Falk zu den anderen Themen zu denen er gesprochen hat besser informiert ist, als zu den meteorologischen Aspekten.
Danke für Deinen Insight. Hast Du da Paper zu zum lesen zufällig?
Generell stützt sich das auch auf meine Beobachtungen mit den Wäldern. Ja es gibt Grosswetterlagen die Atlantlikluft zu uns pusten jedoch scheinen die in den Trockensommern komplett ausgefallen zu sein der einzige Regen der hier ankam der kam aus Nordwesten, man konnte sehr genau sehen das der Regen nur hinter Waldgebieten entstand. Normalerweise kommt hier das Wetter im Sommer aus Südwesten – also aus der Agrarwüste in Sachsen Anhalt und da kommt einfach so gut wie nie Regen.
Irgendwo hab ich auch nen Screenshot vom Regenradar wo man das Eindrucksvoll sieht aber find mal nen Screenshot von vor 3 Jahren…. :/
Gerne lese ich mich da tiefer in die Materie und korrigiere mich da auch gerne.
Zur Evapotranspiration:
Ich habe ein Paper gelesen vor 2-3 Jahren dessen Link ich auch leider nicht mehr hab die die Evapotranspiration von Wälder und Wiesen untersucht haben und zu dem Schluss gekommen sind das durch die 3D Textur der Bäume diese eine wesentlich höhere Transpiration haben als Wiesen.
Das Paper war peer reviewed …. Wie gesagt schickt mir gerne mehr Infos – das ist wichtig das richtiges Wissen nach draussen gelangt.
Danke für die Reaktion, gerne gebe ich noch ein bisschen Rückmeldung.
Grundsätzlich hatte ich den Eindruck, dass das Verständnis für die grundsätzliche Größenordnung von Wetterphänomenen fehlt. Nach meiner Erfahrung hilft es da auch nicht unbedingt Paper zu lesen, sondern angemessene Sekundärliteratur ist da vielleicht hilfreicher.
Persönlich habe ich über die Flugwetterkunde meinen Zugang zur Meteorologie, das ist wieder ein ziemliches Spezialgebiet, daher kann ich konkret keine Literatur empfehlen.
Das Problem in den „Hitzesommern“ ist meist eine „Omega Lage“ (https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv2=101946&lv3=101968), bei so einer Wetterlage kommt, wie du richtig beobachtet hast, die übliche Westzirkulation weitestgehend zum Erliegen. In einer solchen Lage können nur noch, in sehr begrenztem Maße, konvektive Niederschläge auftreten (Schauer/Gewitter).
Die Beobachtung, dass diese Niederschläge wenn aus Nordosten kommen kann ich nicht bewerten, aber die Nähe zur Ostsee in dieser Richtung könnte auch einen Einfluss haben.
Zum Thema Niederschläge und Wald, den Faktor 1,5 für den Verdunstungsunterschied Grasflächen zu Wald habe ich hier entnommen. (https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/boden-klima/dateien/a66-wasserverbrauch-von-waeldern.pdf)
Zudem scheint mir dieses Paper auch noch sehr interessant (https://www.nature.com/articles/s41561-021-00773-6), demnach würde eine deutliche Aufforstung in deiner Region im Jahresschnitt zu keinen zusätzlichen Niederschlägen führen. Im Gegensatz zur Mittelmeer Region, in der zusätzliche Wälder zu merkbar mehr Niederschlägen führen würden (siehe die Grafiken im Paper).
Zuletzt noch für historische Radar und Satellitenbilder kann ich diese Seite sehr empfehlen (ja sehr viel Werbung aber der Inhalt ist super)
https://kachelmannwetter.com/de/radar-standard/deutschland/20220517-1220z.html
Sorry du schreibst der Regen kommt wenn aus Nordwesten, wie gesagt das ist schwierig zu bewerten und nach meinem Wissen nicht unbedingt haltbar.
OK, ganz nett. Aber wann kommt denn mal wieder ein richtiges Thema?
Danke für diese Folge! Ich wühle jetzt seit 10 Jahren im eigenen Garten und hatte von Anfang an eine Abneigung gegen zu viel Zeug von außen (Dünger, Torferde etc.), stattdessen versuche ich Kreisläufe zu schaffen und inzwischen funktioniert das ganz gut.
Über Details kann man viel diskutieren (Mulchen oder nicht? Umgraben oder nicht? Ist Pappe im Beet gut oder nicht?), aber wichtig ist doch, dass die Leute endlich begreifen müssen, dass die konventionelle Landwirtschaft in einer Sackgasse steckt. Immer mehr vom Gleichen ist halt keine Lösung. Ich hoffe, dass viele durch diese Podcastfolge zumindest einen Denkanstoß bekommen und vielleicht sogar etwas ändern, wenn sie können.
Super Beitrag der irgendwie kurz nach dem Schauen von “
Waldgärten – mit resilienten Systemen gegen die Klimakatastrophe“ von euch veroeffentlicht wurde. https://media.ccc.de/v/rc3-2021-xhain-287-waldgarten-mit-resili
Finde den Podcast von euch beiden als guten Einstieg fuer mich. Danke
Frage: Es wurde das Plastik im Biomüll aus den Haushalten angesprochen.
was passiert mit diesem Plastik in bieogas reactoren? kann es dort heraus gefiltert werden bevor es in den entstehenden flüssig Dünger kommt?
Das weiss ich leider nicht. Ich hab nur die Kompostieranlage in Zossen besucht die den Bioabfall aus Berlin bekommt. Wenn man sich mal übergeben will ist das ein schöner Besuch.
So kriegt Falk die Samen her?
Ja das ist ein ganz schwierige Frage. Und eine wo leider gerade noch die wirtschaftliche Realität mir Grenzen setzt. Sicher mit Bingenheimer angefangen weil naja die hatten damals als einzige nen brauchbaren Webshop und alles Bio (bin kein Demeter Fan im übrigen) und nachverfolgbares Saatgut und so aber das Saatgut ist sehr oft einfach schlecht. Kannste sonstewiegute Böden haben wenn die Hälfte nicht aufgeht oder kleinwüchsig ist ist halt Scheisse. Ausserdem sind die Leute hier auf dem Lande nur „perfekt aussehende“ Supermarktware gewöhnt. Da kommste nicht weit mit Salatköpfen die halb gross sind etc. Von daher ist mein Hauptsaatgutlieferant zur Zeit Beringmeier Saatguthandel. Der typ ist top fit und versteht wo die reise hingeht aber ist „grossbio“ Saatgut. Wir nehmen eigenes Saatgut wo es sinn macht aber Zeit und Kraft sind halt auch begrenzt.
Die Frage mit der „essbaren Landschaft“ im prä-kolonisierten Kalifornien fand ich spannend, gibts dazu noch weitere Lektüre?
„Tending The Wild“
M. Kat Anderson
Grossartiges Buch
Hier noch ein ganz interessanter Link zu Böden in DE https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/4161.pdf
Ich finde es echt krass wie gut man auf Google Maps sieht wie der Boden in den ersten Felder um das Haus verbessert wurde. Das sind ja schon fast Schwarzerden.
Hi und vielen Dank für die spannende Folge. Mich interessiert das Thema sehr; ich nehme viele Inspirationen mit. VG Jens
An erster Stelle: Super Podcast, danke vielmals und weiter so! Auch alte Folgen sind immernoch aktuell und mega interessant!
Ein Frage noch zu den 15% Plastikbestandteile Kompost bei der Bio Landwirtschaft. Ich nehme an, da war die Trockenmasse gemeint. Aber trotzdem erschein mir die Zahl erschrecken hoch und ich konnte bei meiner kurzen Recherche keine Quelle dafür finden.
Stimmt diese Zahl wirklich??
Das ist das was mir der Mensch vom Kompstwerk gesagt hat (Fläming Erden in Zossen) der Biokompost aus Berlin bekommt. Da war mehr Plasikt auf dem Haufen als Erde rein vom look her. Kommt alles in den Häcksler meinte er. Es war so bedrückend. Ich fahre ende des Jahres wieder hin zum Grünschnitt Kompost holen dann mache ich gerne mal Bilder.
Ich danke für die aufschlussreiche und spannende Folge. Sicher, die personenzentrierte und vielleicht auch etwas szenig-hippe Grundausrichtung der Permakultur-Kultur kann man kritisch sehen. Das erscheint mir vor dem Hintergrund der guten Ansätze allerdings ein wenig wie Haarfischerei in der Suppe. Ich würde es vielleicht am ehesten unter Marketinggesichtspunkten verorten – ohne catchphrases ist es im Aufmerksamkeitsökonomiedschungel heute eben auch schwer zu bestehen. Auch wenn sich im Licht des Begriffs ein gewisser Prozentsatz fragwürdiger Personen sonnt: Anders als in den fragwürdigen Demeter-Glaubens-und-Schwurbelsätzen, erscheint mit das Konzept der Permakultur weitgehend ohne völkisch-religiöse Anreicherungen auszukommen – das gefällt mir und vor dem Hintergrund erscheint mir der rant hier etwas deplaziert. Ein herzliches Dankeschön an Tim und Falk für den kleinen Einblick in das interessante Thema!
Danke Tim, geiles Thema und super dazu passender Gast. Da habe ich viele kleine Anregungen mitgenommen.
Wollte mal nach dem erwähnten guten Lokal in Brandenburg mit den zwei Brüdern fragen. Danke u Gruss
Hi,
ein für mich spannendes Thema auf das ich gespannt war.
Leider sagt Falk kurz nach 1.58.10 h.min.sek das er seinen Kompost von außen bezieht! Schwärmt dann aber von seinem Superboden. Er sagt auch dass er keine Pilze und keine Niederwaldkultur macht. So wie er es beschreibt heisst das, dass er dadurch keine Permakultur betreiben kann. Ich bekomme den Eindruck er ist im wesentlichen Gemüsebauer und verbessert seinen Boden mit externen Kompost. Er spricht somit nicht von eigenen Erfahrungen mit der Permakultur oder sehe ich das falsch?
Ich hätte mir für das Interview Jemanden gewünscht der die Permakultur seit mehreren Jahren selber betreibt, um die Möglichkeiten und Probleme der Permakultur mal vorgestellt zu bekommen.
PS: Wieviele/Welche Bäume 3000-4000 Jahre lang permanent Treiben (nach dem Ernten der Triebe) würde mich interessieren.
Hallo Tim, schon mal über eine neue Ausgabe über Armenien bzw. Berg-Karabach nachgedacht? Dieses Thema könnte mehr Aufmerksamkeit gebrauchen.
VG Mate
Die lebendige Diskussion und die vielseitigen Einblicke in die Welt der nachhaltigen Landwirtschaft haben mir das Gefühl gegeben, direkt im Garten der Zukunft zu stehen. Danke für diese inspirierende Reise – ein echtes Fest für alle, die sich für nachhaltiges Gärtnern und ökologisches Denken begeistern!
LG,
Thomas
Hallo Herr Pritlove, ich vermisse auch mit Stand 04-2024 ein Lebenszeichen von Ihnen zum CRE Podcast. Das Format war/ist grandios und ich würde mich riesig über neuen Content (egal welcher Form) freuen. Es gibt viele – wie mich – die den Podcast als Anker vorallem bei Stress sehr zu schätzen gelernt haben. Bitte mal wieder etwas zum Hören. LG, Michael
Sehr schöner, informativer und inspirierender Podcast.
BITTE HERR PRITLOVE MACHEN SIE WIEDER PODCASTS. Sie waren richtig gut!!!