Netzwerke ohne Infrastruktur für Städte, Wälder und Autos
Der Begriff Ad-Hoc Netzwerke mag manchem aus dem WLAN-Bereich bekannt sein, doch versteckt sich dahinter ein weites Feld von Netzwerktechniken und Anwendungen, denen in der nächsten Zeit noch besondere Bedeutung zukommen könnten. Im Gespräch mit Tim Pritlove berichtet Frank Kargl aus seinen Forschungen in diesem Bereich und stellt die verschiedenen Aspekte des Ad-Hoc Networking vor.
Themen: Geschichte des Ad-Hoc Networking, Funktionsweise und Routing-Protokolle von Ad-Hoc Netzen, Vorteile beim Einsatz von IPv6 für Ad-hoc Netze, Sensornetze und ihre Nutzung für Frühwarnsysteme und andere Anwendungen, Ad-hoc Netze für Fahrzeuge, Erhöhung der Fahrsicherheit durch VANets, Aspekte der Sicherheit bei Fahrzeugnetzwerken, Integration von Fahrzeugnetzen mit privaten WLAN-Systemen, das Verhältnis von Car-to-car und Infrastruktur-basierten Netzen, Privacy in Fahrzeugnetzen, Einsatz von DRM-Technologie und Trusted Computing zur Sicherung der Privatsphäre.
Shownotes
Links:
- Frank Kargl
- CCC Ulm
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- WP: TinyOS
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Bin mal gespannt, wann es zu der Sendung das erste Feedback gibt. Die Linkliste, die Tim zusammen gesucht hat, ist jedenfalls schonmal beeindruckend. Unter vanet.info gibt es übrigens ein Info Portal zu VANETs, für alle, die noch etwas weiter recherchieren wollen.
Oha, schöne Wahl des Jingles. Wann kommt denn der GIT Podcast ;) Ich still mich zur Verfügung.
Auf diesem Prinzip basiert auch das heutige Amateurfunk Packet Radio Netz.
http://www.ampr-gates.net/frame_d.htm
Wo es hier noch mal angesprochen wurde: Seit dem TCPA-Chaosradio vor Ewigkeiten habe ich wenig vom Thema Trusted Computing gehört, obwohl es mittlerweile schleichend Einzug in mein Leben genommen hat (neues Thinkpad mit TPM-Chip). Mich als als kleinen User würde mal interessieren, was Stand der Dinge ist. Weiß DER CLUB mehr?
Grüße und Dank an Tim und Gäste, die so schön regelmäßig Unterhalten und Informieren
Ich weiss nicht ob das jetzt jemandem was sagt oder ob es überhaupt etwas bringt :-)
Aber für mich hat es den Anschein dass, das finden eines „idealen“ Weges für ein Ad Hoc Network einiges gemeinsam hat mit dem TSP Problem (was ja NP schwer ist).
Was meint ihr dazu?
Der Podcast ist ein voller Erfolg zuerst war ich ein bisschen skeptisch was das Thema anging aber nach dem hören einfach nur super
@aaron: Wuerde ihc jetzt so spontan nicht so sehen. Man will ja eigentlichnur den schnellsten weg von einem node zu einem anderen, allen anderen. Das liesse sich relativ effizient loesen. Das problem ist denke ich mehr, dass man die Topologie des Netzwerks nicht kennt und sich diese auch jederzeit aendern kann. Der Podcast zu BATMAN geht darauf glaube ich naeher ein.
@1ati: es ist eigentlich naheliegend, auch für ein Amateurfunk Datennetz auf ähnliche Weiterleitungsstrategien zu setzen. Wie ja im Podcast angeklungen, waren Experimente mit packet radio networks die Ausgangsbasis für das, was heute unter ad-hoc netzwerk läuft. http://de.wikipedia.org/wiki/DoD_Standard_Internet_Protocol
@Aaron: einen optimalen Weg in einem Graphen zu finden, ist zunächstmal kein schweres Problem, siehe Dijsktra SPF http://de.wikipedia.org/wiki/Algorithmus_von_Dijkstra, was sich in O(nlogn+m), n: Zahl der Knoten, m: Zahl der Kanten berechnetn lässt. Letztlich macht OLSR es ja genau so und versucht primär, das Fluten der Topologieinformation zu optimieren. Das funktioniert in eher statischen Netzen ganz gut, geht aber bei höherer Dynamik schief. Für Netze mit mittlerer Dynamik und eher sporadischen Kommunikationsbeziehungen bieten sich reaktive Routing Protokolle an. Bei extrem hoher Dynamik, wie in Fahrzeugnetzen, kommt dann z.B. positions-basiertes Routing zum Einsatz, wobei man hier schon fast nicht mehr von einem Routing Protokoll reden kann.
Die Herausforderungen bei MANETs liegen eher in anderen Bereichen:
– häufige und schnell wechselnde Topology
– mehr oder weniger starke Ressourcenbeschränkungen der mobilen Knoten
– Keine stabilen Links, häufige Übertragungsfehler v.a. bei Broadcasts
– Optimale Ausnutzung der Gesamtübertragungsrate durch angepasste MAC and Routing Protokolle
– Absicherung eines kooperativen Systems
– uvm.
Es gibt mittlerweile dutzende Protokollvorschläge, siehe
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_ad-hoc_routing_protocols
Ach ja, ComRam == Frank Kargl, nur zur Vollständigkeit. Immer diese Pseudonyme ;-)
Das ist an sich ein spannendes Thema, was auf jeden Fall weiterverfolgt werden muss. Wenn ich so sehe, was für Ad-hoc-Projekte sich da entwickelen, ist das für jeden von Nützen. Klar spielt Sicherheit da eine riesen Rolle, keine Frage, aber an sich ist die Grundidee doch garnicht schlecht – sprechende Autos, sprechende Handys und immer aktuell durch Würfelzucker große Temperatur-Fühler im Abstand von 1 Meter:) Hach, gefällt mir:)
Hoffe, dass auch bald der CRE zu Freifunk kommt, das ist nochmal eine Sparte für sich, was aber eigentlich auch an Ad-hoc grenzt (zwar mit dem Technischen garnix gemein hat, aber okay).
Achja: Tolle Sendung
@ComRam Danke für die Info hast volkommen recht!
Mfg Aaron
Beim Anhören der eigenen Ausführungen ist mir aufgefallen, dass mich Tim beim Spannbaum etwas auf dem falschen Fuss erwischt hat. Irgendwie war mir das zu trivial ;-) Das ist ungefähr so, als würde man einen Automechaniker fragen, was ein Reifen ist.
Jedenfalls ist natürlich jeder Baum zyklenfrei und den Wikipedia Link zum Spannbaum hatte Tim ja auch schon gepostet. Im Prinzip geht es einfach darum, dass man in einem Graphen einen Baum konstruieren will.
Hallo und danke für den guten und interessanten Podcast.
Die Ad-hoc Netze fand ich sehr spannend, aber über was ich gerne noch mehr lesen würde ist das ganz am Ende besprochene Digital Privacy Management (wenn ich es richtig verstanden habe), also das „Umkehren“ von DRM.
Gibt es dazu irgendwelche Artikel/Blogeinträge/Webseiten? Bei Wiki konnte ich nichts finden und Google spuckt nur blödes DRM-Propaganda-Zeug aus.
Danke schonmal!
Digimoral
@johannes: das ist eine Idee, die wir momentan im Rahmen des Projektes PRECIOSA (http://www.preciosa-project.org/) ausarbeiten. Es dürfte dazu demnächst einige Publikationen geben und an einer Demo Implementierung arbeiten wir auch. Schau einfach gelegentlich auf der Projekthomepage vorbei.
Zum Thema Ad-hoc Sensornetzwerke ein aktueller Bericht aus dem Heise Ticker:
http://www.heise.de/newsticker/Mesh-Network-zur-Messung-radioaktiver-Kontamination–/meldung/135795
Sehr spannende Sendung mit einem angenehm kompetenten Gesprächspartner. Ah ja, Frank: Zufällig mal längere Zeit in Österreich gewesen? Man meint, manchmal den einen oder anderen Akzent-Einsprengsel zu vernehmen… :-)
Das Thema ist sehr interessant und der CRE war wie immer sehr informativ.
Ich hoffe aber wie RavoxX auch bald auf ein CRE über Freifunk, da CRE45 doch schon wieder sehr lange her ist und mich die aktuelle Entwicklung interessieren würde. Vor allem was sich in Sachen Protokolle (BMX, evtl. Babel http://www.pps.jussieu.fr/~jch/software/babel/) noch so tut.
Danke schon mal an Tim im Voraus!
Gruß
Dominik