CRE170 Arcade Games

Geschichte und Faszination der elektronischen Spielautomaten

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Computerspielautomaten mit Bezahlfunktion - die Arcade-Games - wurden in den siebziger Jahren in den Markt eingeführt und erfreuten sich bald größtmöglicher Beliebtheit und begründeten den Erfolg des Computerspielegenres an sich. Doch anders als die heutigen Spiele auf PCs und Konsolen bestachen die Spiele in Arcade-Automaten durch Reduktion und besonderen Spielwitz. Im Gespräch mit Tim Pritlove berichtet Mario Berluti vom Retro Games e.V. über Geschichte und Wesen der Spielautomaten, der elektronischen Spielekultur und dem Einfluss den die Arcade-Ära auch heute noch auf das gesamte Spielewesen hat.

Themen: Frühe Pinball-Maschinen und die Arcade; erste Computerspiele; erste Arcade-Games; Atari; Pong; die goldene Ära der Arcade Games; technische Basis von Arcade-Geräten; Tricks mit Farbfolien und Spiegeln; Vektorgrafik; warum Atari fast gar nicht Atari geheißen hätte; wie Steve Jobs Steve Wozniak übers Ohr gehauen hat; die großen Arcade-Erfolge; die Geburt von Side-Scrollern und Leveln; der Aufstieg von Nintendo; Multiplayer-Automaten; Killer- und Prügelgames; Kreativität im Mangel; Skurrile Bugs; die Arcade in der Filmkultur; der Video Game Crash von 1983; Verbot von Arcade Games in Deutschland; Emulation der Arcade Games mit MAME; Arcade Games in der DDR; Filme und Bücher zum Thema.

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Tim Pritlove
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Mario Berluti
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29 Gedanken zu „CRE170 Arcade Games

  1. jaja früher war alles besser…….die jugend von heute…..wir hatten damals ja nix anderes.. ich weis schon was die themen in den altenheimen von morgen sein werden

  2. Klasse Sendung

    @Justin: aus eigener Erfahrung stehen in den Arcades (in Japan (2004)) heute hauptsächlich Musikspiele à la DDR, Rock Band etc, Prügelspiele, Autorennspiele und mit Knarre in der Hand auf Dinge schießen (House of Dead, Time Crisis etc.)
    Von daher gab es damals schon eine größere Auswahl. Das Konzept spielte imho eine größere Rolle. Heute ist eher Variation angesagt als neues (wobei DDR schon was sehr neues war imho)

    @Mario Berluti: Bei Prügelspielen Mortal Kombat und Killer Instinct als einzige Beispiele zu nennen ist seltsam. Street Fighter 2 hat damals die Welle afaik zum Rollen gebracht und MK hat dann alles auf ein brutalstmögliches Level gehoben. Killer Instinct kam erst später und stach durch sein Combo-System heraus ist aber mit zwei Teilen wohl eher einer der unerfolgreichen Konzepte (vor allem weil es glaub ich das einzige Prügelspiel ist bei dem Button-Smasher/Anfänger einfach nur verzweifeln, da ohne Training nichts zu machen ist). Die ganzen anderen Sachen will ich gar nicht nennen.
    Bin erst bei 1h41 Min aber in der Linkliste steht’s nicht: es fehlen auch die 3D-Prügler (vorne ran Virtua Fighter als Gründer des Genre und dann später Tekken und Soul Blade/Edge, das später Soulcalibur wurde), die das Konzept des Prügelspiels doch recht stark verändert haben

  3. @Niels K.

    ja was soll ich sagen … es fehlen noch hunderte Spiele, die ich hätte erwähnen können. Beim Gespräch ging es ja nicht um Vollständigkeit, das ist ja in 2 Stunden nicht möglich, sondern um ein lockeres Plaudern über Arcade Games ;) Die 90er selbst wurde ja nur ca. 30 Sekunden erwähnt und über die Spiele nach 2000 haben wir uns noch nicht einmal unterhalten. Der Schwerpunkt lag sicher auf das Goldene Zeitalter und das war nunmal in den 80er

  4. Im Podcast wird unterstellt, dass die Videogames in den 80ern die Flipper ersetzt haben. Das ist ja ne ziemliche Frechheit :)

    Die 80er und vor allem die 90er waren auch die Blütezeit der elektronischen Flipper. Grade als die Arcade-Videospiele ab Mitte der 80er langsam durch die Heimkonsolen außer Mode kamen, wurden Meilensteine wie Black Knight, High Speed, Funhouse, Addams Family oder Terminator 2 entwickelt, die Pinball neu definierten.

    Da ich schon seit einiger Zeit Flipper sammle und restauriere weiß ich, dass die Arcade- und die Flipperszene meist nicht viel miteinander zu tun haben, aber eine Spielhalle in den 80ern ohne Flipper gab es wohl nicht.

    Gut daran ist allerdings, dass Tim jetzt noch mal einen Podcast über Pinball machen kann :)

  5. Was mich stört ist die Vermischung von „Computerspiel“ und „Videospiel“. Tennis for Two war kein Videospiel. Da gab es kein Videosignal und selbst wenn es das gäbe, so hätte es auf den Spielverlauf keinen Einfluss.

    Pong auf der anderen Seite ist ein typisches Videospiel, bei dem der Spielablauf durch das Videosignal bestimmt wird. Deshalb gibt es da auch Regeln wie „Wenn der Ball und der Schläger gleichzeitig sind, wird die X-Richtung des Balles invertiert“, die ohne Videosignal keinen Sinn haben.

  6. @Rick da hast du mich wohl falsch verstanden. Natürlich haben die Videospiele nicht die Flipper verdrängt. Stern baut ja heute noch welche. Es war eben ein Arcade Podcast und das Thema Flipper ist so umfangreich, dass man mal dafür einen eigenen machen sollte.

  7. @casandro ich selbst habe ja in der Sendung erwähnt, dass ich ganz persönlich und ganz subjektiv Spacewar! als den ersten Vorgänger eines Arcade Spiels sehe und nich T42. Aber hätte ich das nicht erwähnt, dann hätte jemand anderes gemeckert. Dieses Thema füllt ganze Diskussionsforen bei Wikipedia ;)

  8. Kurz zu neuen Konzepte: Einerseits hast du natürlich recht das die Konzepte alle damals entwickelt wurden, andererseits wäre ein Spiel wie Braid auch damals schon mit einfacherer Grafik möglich gewesen und es ist niemand auf die Idee gekommen. Jetzt zu sagen das es nur ein Jump-and-run clon mit zeitmanipulation ist greift imo zu kurz.
    Es werden heute auch noch neue Konzepte entwickelt und nur weil sie den Mauszeiger von früher haben ist es nicht alles schonmal da gewesen, Arcadeautomaten orientieren sich ja zum Teil auch an älteren Sachen. Wir stehen alle auf den Schultern von Riesen. ;)
    Sehr guter Podcast ansonsten!

  9. Erstmal, tolle Sendung. Für mich ein sehr interessanter Einblick in einen Bereich, mit dem ich persönlich nie viel zutun hatte.

    Etwas Kritik habe ich aber auch noch.

    @Barattolo Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht, dass du auf der einen Seite die Inovationsarmut heutiger Computerspiele beklagst und dann den Bereich der Webgames und zwar speziell der Flashgames komplett unter den Tisch fallen lässt. Ich meine, klar kann man nicht jedes Spiel und jede Entwicklung erwähnen. Aber es sollte doch auch Niemandem entgangen sein, dass in den letzten mindestens 10 Jahren die Innovation was Spielmechanik, Spielideen und vor allem die von dir vermisste Kurzweiligkeit betrifft ganz klar in diesem Bereich zu finden war.

    Es tauchen doch regelmäßig verblüffend einfache, geniale und absolut neue Spiele im Netz auf (die nun mal immer noch größtenteils in Flash realisiert werden, auch wenn Tim das vielleicht nicht gerne hört). Ich meine vergleichbares wie z.B. Manufactoria (http://pleasingfungus.com/) oder Auditorium (http://www.playauditorium.com/) gab es in der von dir beschrieben Goldenen Ära garantiert nicht.

    Es ist auch nicht so, dass ich da jetzt zwei absolute Ausnahmen heraus gesucht habe. Natürlich ist der Bereich sehr unübersichtlich und wie überall gibt es auch hier viel Müll. Aber wenn ich ein bisschen auf Linksuche gehe, könnte ich dir mindestens ein Dutzend weiterer Beispiele nennen.

    Es tut mir leid, dass ich da wieder den alten Vorwurf raus kramen muss. Aber das sieht mal wieder sehr danach aus, als wenn sich da Jemand in seiner Apple-Welt eingerichtet hat und abseits davon nicht viel mitbekommen hat. Das iPhone als die Rettung der Arcade-Games darzustellen, obwohl es nichts anderes macht, als die Flashgames der letzten mindestens 10 Jahre jetzt mal aufs Telefon zu bringen, nenne ich mal kühn.

    Ich hoffe das war jetzt nicht zu polemisch. Aber anders kann ich mir das nicht erklären, dass jemandem, der sich mit dem Thema theoretisch auseinander setzt, die beschriebene Entwicklung verborgen bleibt.

  10. @hank @c3p Jungs, danke für die netten Worte. Alles was ich sage ist natürlich rein subjektiv und klar ist es so, dass auch heute noch Innovation stattfindet, habe ja explizit die Independent Szene erwähnt. Ich selbst bin kein verbissener Retro-Zocker, auch wenn das vielleicht so im Podcast rübergekommen ist, ich spiele fast alles, was mir so unter die Finger kommt und bin „Gamer aus Herzen“ ;) Das ich keine Flash-Spiele erwähnt habe liegt einfach daran, dass es ein Arcade Podcast war und kein Podcast über Videospiele im allgemeinen. Wenn ich mich richtig erinnere gab es schon mal einen Podcast von Tim über Videospiele. Da lohnt es sicherlich auch mal reinzuhören ;)

  11. Solche Vektorgraphikterminals gab es übrigens schon sehr lange im Computerbereich. Ganz einfach weil das mit sehr wenig Aufwand sehr hoch aufgelöste Graphiken ermöglicht. Zum Teil gab es die Dinger sogar mit 2 Farben, oder mit der Möglichkeit eine Speicherröhre einzusetzen um dann manche Bereich neu zu zeichnen während ein statisches Bild im Hintergrund blieb.
    Hier ein einfaches solches Terminal, das Bild wird von der Bildröhre selbst gespeichert. Solch ein Bild hält von selbst einige Minuten, bis es dann langsam zerfließt.
    http://www.youtube.com/watch?v=tpD1QXvtlcg

    @barattolo Die Kritik die hier viele (und auch ich) anbringen sind nicht als Angriff gedacht, sondern einfach so Gedanken die man hatte. Also bitte nicht zu persönlich nehmen. :)

  12. Tolle Sendung! Wer mehr über das Thema wissen will, sollte sich unbedingt die vierteilige Doku „Games Odyssey“ angucken. Die lief 2002 auf 3sat und ist auch auf Youtube zu finden.

    Das ein oder andere Detail wird dort aber nach meiner Erinnerung etwas anders berichtet … wird also Zeit, dass es zu diesem Thema mal richtige Geschichtsbücher gibt. Ach halt, die haben wir ja seit Wikipedia abgeschafft ;-)

  13. interessante und kurzweilige sendung, nicht zuletzt, weil sie auch einem absoluten nicht-gamer wie mir auf die nostalgie-schiene verhalf…

    na gut, pong und fuck-man, das habe ich beides auch gespielt… und super mario brothers… und frogger! wie ein irrer… aber ich war jung, und hatte das geld…

  14. Ach ja, die 70er :-). Kürzlich war ich in den USA und musste in einer Bowling Alley aber feststellen, dass die Games dort noch gar nicht ausgestorben sind, wie hier. Vorallem Mortal Combat steht da noch überall rum, wobei das sogar kleine Kinder dort spielen :-/

  15. Vielen Dank für einen weiteren informativen und sehr unterhaltsamen Podcast. Ich wurde an viele Spiele erinnert, die ich hauptsächlich von der Atari 2600 Konsole, bzw. dem C64 her kenne! Wunderbar! :D

  16. Lieber Tim,
    ich habs noch nicht gehoert.. mach ich auf dem Nachhauseweg.
    Meinen ganz ganz grossen Dank, an dieser Stelle, fuer deinen Podcast. Dafuer lohnt es sich aufzustehn.
    DANKE!
    sance

  17. Hallo,

    sehr schöner podcast, den ich nur um 2 kleine sachen erweitern möchte:

    – das buch „arcade mania!“ von brian ashcroft (kotaku.com):
    http://www.amazon.com/Arcade-Mania-Turbo-charged-Japans-Centers/dp/4770030789/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1292937175&sr=8-1
    das sich mit den japanische arcades beschäftigt, die dort wohl noch die größte verbreitung haben

    – die frogger-szene in seinfeld:
    http://www.youtube.com/watch?v=a-FbktgqCqY

  18. Es war eine prima Sendung.

    Dem freundlich interessierten Hörer hätte man einige Anekdoten präsentieren können, die sich vermutlich auch mit den Interessen des CCC decken, wie: Die Raubkopiererthematik/ Kryptographie: Warum wurde kopiert, wann (sehr früh), wie, etc. Man war als Kopierer zu erstaunlichen technischen Leistungen fähig, wie ein kopiertes Spiel auf einer anderen Hardware laufen zu lassen. Es gab einen Wettlauf der Hersteller und Kopierer der mit einem Spritzer Epox(?) auf die relevanten Teile der Platine begann (um diese nicht kopierbar zu machen und der in den berüchtigten suicide boards endete. Diese besaßen eine Sicherheitsmaßnahme die sie bei unvorsichtiger Begutachtung durch dritte in ein Stück teuren Schrott verwandelte.

    Ein Kuriosum stellt ein Fall dar, bei dem auf der Basis eines fertigen Spiels ein Titel von Grund auf neu programmiert wurde („Fit for Fighting“). Auch auf Modifikationen wie die „Raibow Editions“ hätte man eingehen können.

    So weit ich weiß werden mit MAME auch bestimmte Ziele verfolgt, wie die Erhaltung der Software für die Nachwelt, was es von den übrigen Emulatoren unterscheidet, welche eher darauf abzielen ein Spielen kostenloser Titel zu ermöglichen. Aus diesem Grunde werden auch programmiertechnische „Abkürzungen“ vermieden und auf die Verwendung von 3D Beschleunigern wird vollständig verzichtet.

    Auch die Schwierigkeiten der Emulation von teilweise analoger Hardware hätte man noch nennen können. Nicht unbedingt die neuesten Spiele sind schwierig zu emulieren, auch die älteren können teilweise noch nicht emuliert werden.

    Es gibt noch eine Hand voll anderer Dinge die man hätte nennen können, aber es war wie gesagt eine interessante Sendung.

  19. Habe die Sendung erst jetzt gehört, fand sie aber bei schon aller angesprochender Kritik sehr gelungen. Hätte mir ein wenig mehr Infos zu Abandongames gewünscht, aber trotzdem wie schon gesagt, sehr gelungen.

  20. Pingback: Nostalgie: Retrocomputing | 1337@kultur:~$

  21. Heute habe ich diese Sendung gehört und es war einfach mal ein interessantes Stück Technikgeschichte.

    Wer das Thema interessant findet, der sollte unbedingt das Buch „Ready Player One“ von Ernest Cline lesen. Das ist quasi ein Acrade Games Cyberpunk Roman.

    Wer das Buch über kaufen will kan das ja im lokalen Buchladen machen, oder wenn es Amazon sein muss, über den Spendenlink (http://metaebene.me/spenden) von Tim, um dem Podcast etwas Gutes zu tun. :-)

    • Ich hab es andersrum gemacht. Ich hab den podcast nach langer zeit noch einmal angehört, weil ich gerade Ready Player One ausgelesen hatte. :-)

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