CRE207 Planetarien

Digitale Planetarien lassen den Zauber der Wissenschaft neu entstehen

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Planetarien waren Anfang des 20. Jahrhunderts die Kathedralen der modernen Wissenschaft. Der Blick in das Universum vermittelt einer staunenden Öffentlichkeit die Erkenntnisse der Zeit und erlaubte einen Blick auf das Weltall, wie er sich in den staubigen Städten nur selten bot. Tim Florian Horn ist der neue Leiter des Zeiss-Großplanatariums in Berlin, dass derzeit zum modernsten digitalen Planetarium der Welt ausgebaut wird. Im Gespräch mit Tim Pritlove erzählt er die Geschichte der Planetarien, die Funktionsweise der Projektoren und welche Ideen er hat, um wissenschaftliche Inhalte in modernen Planetarien neu zur Geltung zu bringen.

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Tim Pritlove
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Tim Florian Horn
Leiter Zeiss-Großplanetarium Berlin
Shownotes

50 Gedanken zu „CRE207 Planetarien

  1. Sehr tolle Folge. Endlich wird man über die Podcast auch ein wenig mehr über Astronomie informiert. Das freut mich als Astronomie-Blogger sehr.
    Schön zu hören.
    Viele Grüße und CS*
    Stefan

    CS* – Gruß der Astronomen – CS = Clear Skies – Klare Himmel

  2. Tolle Folge, dankeschön :)
    Interessant wäre es wirklich, das Planetarium als Kino zu benutzen, mit einer Halbkugelleinwand ließen sich bestimmt wahnsinnige Effekte erzielen, wenn Hollywood da investierte…

  3. Ja, es gab schon zwei andere sehr schöne Podcast.

    Ich musss aber sagen, dass ich Zweifel daran habe, dass sich ein Planetarium wirklich gut dafür eignet, etwas anderes als den Sternenhimmel zu zeigen.

    Die spezifischen Probleme wurden leider auch in den anderen Podcasts nicht wirklich diskutiert.

    Zunächst ist das quasi senkrechte Nach-oben-Schauen keine besonders natürliche Haltung. Ich vermute deshalb, dass das Gestühl für eine halb liegende Haltung ausgelegt ist.

    Die Art der Bestuhlung im Planetarium ist eigentlich nicht sehr effizient. Im Kino kann man die Menschen viel dichter „packen“, denn hier sitzen die Leute versetzt hintereinander. Wenn man viele Besucher pro Vorstellung im Planetarium haben möchte, muss man dagegen in die Breite ausweichen.

    Die führt dann dazu, dass manche eher am Rand der Kuppel sitzen und tendenziell auf die gegenüberliegende Seite der Kuppel schauen. Man wird deshalb sämtliche Medien, bei denen es darauf ankommt, dass sie richtog ausgerichtet sind (oben/unten – rechts/links), mehrfach auf die Kuppel projizieren müssen – sonst können nicht alle gut gucken.

    Damit hätte man kein 360°-Bild mehr, sondern mehrere kleinere Bilder.

    Was ist dann noch der Vorteil gegenüber dem Imax oder dem normalen Kino?

    Imax und Kino können immerhin 3D. Momentan läuft zwar in den 3D-Kinos der üblich Mainstrem-Schrott, aber es wären natürlich hervorragende Dokus möglich (auch die von Tim P. angesprochenen Unterwasser-Aufnahmen). Imax hat nur das Problem, dass es keine gute inhaltliche Qualität bietet, aber rein technisch ist es meines Erachtens einem Planetarium weit überlegen.

    Mich würde auch interessieren, ob es bei einer Kuppel nicht Probleme mit dem Scharfstellen gibt. Tim F. meinte ja, dass keine speziellen Kuppel-Beamer verwendet werden.

    Was ich mir als Einsatzzweck gut vorstellen könnte: Parties unterm Sternenhimmel.

    • Danke für Deine ausführliche Auseinandersetzung mit der Kuppel! Ich versuche einmal direkt auf Deine Punkte einzugehen :)

      Die neuen Stühle haben neigbare Rückenlehnen, so dass die Besucher auf 45° Höhe auf der Kuppel schauen. So ergibt sich eine entspannte, natürliche Haltung, um die Kuppel, die das gesamte Blickfeld einnimmt, genießen zu können. Blick nach oben, Blick in die Sterne.

      Die Bestuhlung ist in den meisten, größeren Planetarien nicht mehr konzentrisch, sondern epizentrisch oder unidirektional ausgerichtet. Also nicht im Kreis, sondern alle Besucher schauen in eine Richtung. Bei uns gibt es auch für Live-Events eine Bühne in der Hauptrichtung.

      Die Inhalte müssen nicht doppelt gezeigt werden, da für die Kuppel speziell angefertigte Programme gezeigt werden und keine Bilder in Rahmen oder Videobeamer-Felder gezeigt werden. Die Videobeamer füllen die Kuppel nahtlos. http://www.spacecentre.co.uk/blog/400-what-is-fulldome

      Du musst Dir vorstellen, dass Du Dich inmitten des Bildes befindest. So zum Beispiel: http://www.allsky.de/gallery/files/0162.jpg – Dadurch ergibt sich eine völlig neue Bildsprache. Es macht aus den von Dir aufgeführten Punkten keinen Sinn, normal aufgenommenen Content abzuspielen: Ecken, Verzerrung, etc.

      Der entscheidene Vorteil ist, dass man eine riesige Realtime-Engine hat. Alle für die Show relavanten Daten werden in den Speicher geladen und man kann live durch das Universum fliegen. Für Programme werden Flugpfade definiert oder es wird live gesteuert. Wird etwas neues entdeckt, wird die Datenbank, das digitale Universum, erweitert. Man sieht also keinen Film, sondern immer das aktuelle Bild des Universums. Mit unseren Moderatoren kann man also direkt in die Diskussion einsteigen. Das geht im IMAX oder im Kino nicht.

      3D funktioniert ebenfalls in der Kuppel. https://www.skyskan.com/files/documents/definiti_3d-sky-skan_data_sheet_print.pdf – Noch ist aber aus meiner Sicht die 3D-Technologie für die Kuppel noch nicht ausgereift genug. So karikiert der Einsatz der Brille mit der Verkleinerung des Blickfeldes den Effekt der Kuppel (360°-Bild, Immersion).

      Mit richtig gerechneten Linsen gibt es kein Problem beim Scharfstellen. Das ist dann allerdings das Teure bei manchen Systemen, die man kaufen kann.

      Und hier schon einmal der erste Blick auf unser Eröffnungsprogramm „Sterne über Berlin“: https://vimeo.com/114831774

      T

  4. Tim vielen lieben Dank.Das ich das vor meinem Tod noch mal erleben durfte ,-) ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt. Nein ,stimmt nicht.Geglaubt haben wir alle immer schon an dich. Yeah– heute CRE hören.Auf nen sch.. sonntag .Was kann es schöneres geben ?

    • Moin Yves,
      laut der Inhaltsangabe ist es „Neil DeGrasse Tyson on Science“
      Youtube und Vimeo haben einiges sehenswertes von ihm, das Intro konnte ich dort aber auf die Schnelle nicht finden.

  5. Vielen Dank für die schöne Folge. Macht Lust mal wieder ins Planetarium zu rennen, oder einen Sternenhimmel zu suchen. Den besten Blick hatte ich bisher auf dem Land, in der Toskana.

  6. Eine sehr interessante Folge. Für das Bochumer Planetarium besaß ich eine Jahreskarte. Dennoch ist das Programm leider recht dürftig. Etwa 6 – 8 verschiedene produzierte Astronomie-Shows im Jahr. 2 vorproduzierte Musikshows. Vorträge nur alle paar Monate, die ich nicht ansehen kann, da meist Wochentags. Sicherlich noch ein paar schöne Events nebenbei wie Live-Musik und Führungen. Was ich vermisse sind tatsächlich Veranstaltungen/Vorträge die Ereignisse/Ergebnisse der Organisationen dem Laien- bzw. interessiertem Publikum vermitteln. Gerne auch als aufgezeichnetes Hörspiel mit entsprechenden projezierten Bildern. Es gibt so viele Erkenntnisse die man nur aus Büchern oder wenn medial aufbereitet in Schonkost auf Doku-Kanälen finden kann. Hier könnten Planetarien tatsächlich wertvolle Informationsarbeit leisten.

  7. Wow! Wieder mal ein guter Querschnitt! Weniger Planeteninfo als ich erst erwartet habe, ich wurde aber positiv überrascht. Die das Thema „technische Umsetzung“ war sehr interessant, sowie die mögliche/nötige Botschaft am Ende. Props!

  8. Ich hatte ja schon nicht mehr zu hoffen gewagt, dass es doch noch eine neue CRE-Folge geben könnte. Und dann auch noch über Planetarien, ein Sehnsuchtsort meiner Kindheit (ich habe diverse Ferientage im hamburger Planetarium von, bekannt aus Funk und Fernsehen, Erich Hebelacker.

    Und nach wie vor habe ich den Traum, dass ich mal an so ein Steuerpult rangelassen werde. Braucht Ihr nicht mal einen Stringtheoretiker?

  9. Hallo in die Runde,

    voller Begeisterung habe ich heute euren Podcast gehört und ihr habt mich gepackt ;) Es war ein richtig schöner Streifzug durch Welt der Planetarien. Mir war nicht klar, welche Zeitenwende da technisch und inhaltlich in den letzten Jahren stattgefunden hat. Ziemlich toll.

    Ich werde also am Wochenende nach bestimmt 10 Jahren mal wieder ins Planetarium in Cottbus gehen und mal dranbleiben bei eurem Großprojekt.

    Vielen Dank für diese tolle CRE-Ausgabe.

  10. Grossartige Episode – wie schön dass es weiter geht. Bin dadurch schon ganz neugiering auf das renovierte Zeiss Planetarium. Freu mich schon darauf.

  11. Danke für die interessanten Minuten mit dem Podcast. Schade, dass Worldwide Telescope nur für Windows verfügbar ist. Aber es gibt ja auch noch Stellarium und Cellestia. ;-)
    Und beim nächsten Berlin-Besuch ist das Planetarium auf der Wunschliste! Solange warte ich hier in Stuttgart auf das Ende der Renovierung. :-(

  12. Ja, wieso wurde eigentlich Celestia und Stellarium nicht erwähnt? Mit den ganzen Boni, die es für Celestia gibt, kann man wunderbar viele Details in unserem Universum entdecken.

  13. Einfach faszinierend wie die Projektions-Technologie voranschreitet. Ich frage mich nur, welcher Leuchtmittel in den Beamern von Planetarien verwendet werden. Ist hier LED, Halogen oder gar Xenon im Einsatz? P.S Mal wieder ein toller CRE. Vielen Dank und weiter so :-)

  14. Hallo Tim,
    eine tolle Folge. Ich habe mir selber die Vorführung im Planetarium des Deutschen Museum angesehen. Ebenfalls sehr eindrucksvoll. Auch für einen interessierten Laien.

    LG Julia

  15. Ich empfehle ihm mal den Musiker „Stimming“, er hat schon im Hamburger Planetarium gespielt und gilt in der elektronischen Tanzmusik als jemand, der sehr detailreiche, an Perfektion grenzende Musik schreibt. Außerdem hat er Erfahrung mit dem Umgang eines „4D Sound Systems“, welches sicherlich cool in so einem Planetarium kommen würde.
    Grüße,
    Manuel

  16. Ein hochinteressanter Beitrag. Ein aufblasbares Planetarium! Schade, dass die meisten unserer Schulen nicht die Mittel haben sowas zu buchen. Vielleicht hätte ich dann vorher schon gewußt, dass wir auch zur Milchstrasse gehören. :-)
    LG
    Bine

  17. Heyy!

    Mit Begeisterung durfte ich – wenn auch verspätet – feststellen, dass ja eine neue CRE-Folge hier veröffentlicht wurde :-) Vielen Dank dafür, mein Sonntag ist gerettet! Planetarien sind auf jedenfall ein Rückzugsort für mich, den ich mir schon seit meiner Kindheit reserviert habe.

    Da diese Folge ja schon einige Monate alt ist direkt mal meine nächste Frage: Ist schon eine neue Folge geplant?

    Viele Grüße
    Marina

  18. Hallo Tim,

    schön zu sehen wie die Digitalisierung immer mehr Möglichkeiten bereitstellt unsere Umwelt, aber auch das Universum zu durchleuchten. Das Beste an Planetarien ist allerdings, dass auch der „kleine“ Mann die fortschreitende Entwicklung und Erforschung miterleben kann. Toller Podcast!

    Nur was ich vermisse ist die Info darüber, wann oder ob überhaupt noch mal eine neue Folge geplant ist?

    Viele Grüße,
    Marco

    • thema umwelt verschmutzung etc aus dem cast – ich glaube auch das es nicht einfach damit getan sein sollte, zu sagen – man kann eh nix ändern – sicher kann man was ändern man muss nur wollen

      cooler CRE wann kommt der nächste
      kann man den abonnieren ?

  19. Tim Florian Horns Stimme ist großartig zuzuhören!

    Und noch etwas, was mir als Exli-Norddeutscher immer wieder auffällt. Sobald ich mit jemandem rede, der einen norddeutschen Singsang hat, fange ich unbewusst genauso wieder an. Ich glaube, das ist Tim (Pritlove) auch passiert :D

  20. Klasse Podcast Danke Dafür.
    Digitalisierung und Umwelt, ein Dauerthema.
    Planetarien waren auch jahrelang ein grosses Hobby von mir. Schön mal wieder in diese Richtung zu kommen.
    Danke für den Beitrag

  21. Ganz großartig, bitte immer weiter machen. Ich höre mir immer gerne auch wieder die alten Folgen an. Danke :) Tim Florian Horn performed auch super, sehe ich genauso. Macht einfach nur Spaß.

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