CRE110 Next Generation Networks

Ein Blick auf die inneren Strukturen aktueller und künftiger Telefonnetze

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Die Telefonnetze sind in Bewegung. Die Telekom hat die Migration ihrer aktuellen Infratstruktur auf IP-basierte Technologien angekündigt und auch im Mobilfunkbereich entwickeln sich neue Dienste und Anbieterkonstellationen. Im Gespräch mit Tim Pritlove erläutert Tobias Engel die aktuelle Realität in europäischen Telefonnetzen und beschreibt die aktuelle und zukünftigen technische Funktionsweise der Gesprächsvermittlung in digitalen Telefonnetzen. Diese Sendung versteht sich als Weiterführung der Themen in CRE040.

Themen: die Vernetzungsstruktur des globalen Telefonnetzverbundes, wie wird ein Telefonanruf im Festnetz vermittelt, wo das Tut-Tut beim Anrufen herkommt, SMS-Übertragung und Rufnummernübertragung im analogen Festnetz, wie die Anrufvermittlung in Mobilfunknetzen funktioniert, wie ein Mobilfunknetz dritten verrät, wo man sich aufhält, Authentifizierung von Vermittlungsstellen innerhalb des Telefonnetzes, Zustellung einer SMS über Netzgrenzen hinweg, wie eine "stille SMS" funktioniert, der Übergang zu IP-basierten Telefonnetzen (Next Generation Networks), Audioqualität und Latenzen und die Vierte-Generation-Standards im Mobilfunkbereich.

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Tim Pritlove
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Tobias Engel
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16 Gedanken zu „CRE110 Next Generation Networks

  1. Für intros ist eine Folge von Schirm, Charme und Melone (zur Zeit bei arte) eine Fundgrube. Es geht um einen oberbösewicht, der eine kybernetische Roboterarmee beherrscht. Sehr süß-witzige Dialoge mit hellsichtiger Weitsicht.

    Kannste nach lesen löschen!

  2. Bevor die Telekommunikationsfirmen an flächendeckende NGN Netze denken sollten sie nicht aus den Augen verlieren das bislang noch nicht mal die DSL Abdeckung 100% erreicht hat. Solange es immer noch DSL Light oder gar kein DSL gibt (und das ist in mehr Regionen so als man glauben möchte) wird es schwierig werden diese Gebiete mit VoIP auszustatten.

  3. Hallo Tim,

    ich bin mit dieser Folge ehrlich gesagt nicht ganz zufrieden. Der Teil über das Signalling System 7 ist durchaus interessant und auch gelungen. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es in der Folge tatsächlich um NGNs geht. Zwar wurde teilweise über VoIP und 2G/3G/4G gesprochen, aber das hat mit einem NGN per se ja nichts zu tun. Sie sind lediglich Technologien, die in einem NGN mitwirken könnten.

    Gut gefunden hätte ich es die Eigenschaften und den Aufbau eines NGNs herauszustellen. Wichtig ist hier meiner Meinung nach vor allem festzuhalten, dass „Next Generation Network“ in erster Linie ein Modebegriff ist. Ziel ist es einerseits, bestimmte Dienstmerkmale unabhängig von der Basistechnologie verfügbar zu machen. Andererseits soll erreicht werden, eine einmal aufgebaute Sitzung beim Wechsel der Verbindungstechnologie „mitzunehmen“. Inwieweit dies „seamless“ erfolgt oder nicht ist hier z. B. eine Frage, die ich sehr spannend gefunden hätte.

    Außerdem sind, finde ich, bestimmte Dinge missverständlich dargestellt worden. So ist an mehreren Stellen davon die Rede, dass Sprach- und Datennetz in PSTN/ISDN-Zeiten getrennt waren bzw. noch sind. Das stimmt auch, allerdings nur für den Zugangsnetzbereich. Im Backbone sieht die Sache anders aus. Da betreibt die DTAG meines Wissens nach immer noch ein (nahezu) reines SDH-Netz.

    Die Einschätzung von Tobias teile ich auch nicht vollends. Einige Punkte werden meiner Meinung nach nicht ausreichend beleuchtet, so dass eine unvollständiges Bild der VoIP-Technologie entsteht. Generell gilt natürlich, dass IP keine Priorisierungsmöglichkeit für Pakete beinhaltet, da Echtzeiteigenschaften damals nicht bedacht worden sind (als Ingenieur würde ich sie sowie lieber im Layer 2 sehen ;) ). Also muss das Scheduling auf den höheren Schichten, Notfalls in Layer 7, erfolgen. Das funktioniert meines Wissens nach sehr gut. Und da ein NGN i. d. R. keine Blackbox ist, lässt sich ein Echtzeitbetrieb bis zu einem gewissen Maß realisieren.

    Außerdem wurde, soweit ich zugehört habe, nicht der eigentliche Grund für die Einführung von All-IP genannt. Der ist schlicht und ergreifend die Kostenersparnis die man hat, wenn nur noch eine Technologie verwendet wird. Und da niemand mehr für Telekommunikationsdienstleistungen Geld ausgeben möchte, muss sich ein ISP schließlich was überlegen.

    Falls Hintergrundinformationen helfen: Die Deutsche Telekom wird in der Bundesrepublik in Zukunft wahrscheinlich ein IMS (IP Multimedia Subsystem) einsetzen. In der Slowakei wird dies derzeit (durch die zur DTAG gehörende Slovak Telekom) erprobt; hier ist vom alten Analognetz gleich auf VoIP umgestellt worden. Dies ist ein von außen hin uneinsichtiges Netz aus diversen Komponenten, die im Kern ein auf IP basiertes SIP-Netz bilden. Nach außen hin gibt es dann diverse Schnittstellen. Eine davon ist (ggf.) auch in der Lage, ein PSTN/ISDN zu emulieren.

    Ich stehe auch gerne für (deine und eure) Fragen zur Verfügung und hoffe, dass ich sie beantworten kann ;) !

    Danke für deine Arbeit und mach weiterhin fleißig CRE und all deine anderen Podcasts!!!

    LG

    Seb

  4. Tim, sehr schöne Sendung. Es könnte auch meinetwegen viel mehr aus der Ecke Telekom, DSL usw.. kommen, mir wäre es nur recht! Auf jeden Fall mal ein guter Einblick über das Digitale Telefonnetz und Routing – die Art des CREs hat mir gefallen

  5. Sehr schöne Sendung. Die CREs, bei denen eine bestimmte Technik mit einfachen Bildern ohne zu viele Details erläutert wird, sind doch die Lehrreichsten.
    Ich schließe mich RavoxX an: Im Bereich „Telefonie“ gibt es sicherlich noch einiges für spätere Ausgaben zu holen.

  6. @Seb1982
    „Next Generation Network“ ist kein Modebegriff. NGN beschreibt ein Netz mit definierten Eigenschaften. Siehe dazu die ITU-T Empfehlung Y.2001.

  7. @MFe
    Ich halte es dennoch für berechtigt, bei NGN von einem „Modebegriff“ zu sprechen, auch wenn bei ITU, ETSI und 3GPP Standards erstellt werden. Von den Betreibern werden die Standards aber nicht vollständig umgesetzt, sondern eher als Ideenquelle benutzt. Die alten SS#7-Zeiten der klassischen Standardisierungsgremien sind vorbei und es setzt sich eher die flexiblere „Denkweise“ des Internet durch.
    Vor diesem Hintergrund hat sich NGN eher als pauschaler Begriff für die Umstellung der klassischen leitungsvermittelden Netze auf IP etabliert.
    Die klassischen deutschen Netzbetreiben behaupten z.B. grundsätzlich NGNs aufbauen zu wollen, in ihrem eigenen Arbeitskreis (AKNN) werden aber fundamentale Forderungen der Y.2001 aufgehoben.
    Ich denke nicht, dass es jemals ein NGN im Sinne der ITU geben wird.

  8. In dieser Episode ist mir aufgefallen, wie gut der Podcast eine Klammerstruktur, also einen Anfang und ein Schluss gebrauchen könnte. Hier hatte ich am Ende mal wieder das Gefühl, dass das Ende recht überraschend und ruckartig kam. Wie wär’s mal, wenn’s keinen Ausblick gibt, mit einer kurzen Zusammenfassung? Gerade wenn man die Episoden nicht in einem Schwung hört, macht sich das doch ganz gut. Ansonsten natürlich weiter so!

  9. Ich höre mir gerade mal wieder die podcasts vom letzen 3/4 Jahr an und finde die beiträge hier immer sehr horizont erweiternd. generell würde ich mir aber entlich mal wünschen SIP nicht immer in die consumer ecke zu stellen. SIP ist nur ein wohlspezifizierter standart aus der ganzen IMS reihe, den man schön in diversen RFCs nachlesen kann und macht im telco bereich auch sinn. Daß private SIP calls nicht immer so gut performen kann schon sein, allerdings gehe ich mal davon aus, daß die telefongesellschaften intern auch entsprchende infrastruktur zur verfübung stellen. Schließlich verdienen sie ja ihr geld damit.

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