CRE203 Online-Journalismus

Die Digitalisierung ändert die Vorzeichen der journalistischen Berichterstattung

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Kaum eine Branche ist so tief betroffen und verstört vom digitalen Wandel wie der Journalismus und doch bietet gerade Digitalisierung und die Einbeziehung des Netzes ganz neue Chancen der Betätigung. Datenjournalismus und Crowdsourcing bilden sich als neue Werkzeuge innovativer Journalisten heraus und Crowdfunding könnte einst eine Alternative zum etablierten werbefinanzierten Distributionsmodell werden.

Tim Pritlove diskutiert mit dem Online-Journalisten Stephan Dörner über die Chancen und Krisen des Journalismus, dem Selbstverständnis von Onlinern, dem Erfolg und Miserfolg von Online-Formaten und den Schwierigkeiten, neue Bezahl- und Beteiligungsformen zu finden.

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Tim Pritlove
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Stephan Dörner
Shownotes

45 Gedanken zu „CRE203 Online-Journalismus

  1. Der tolle Moment, in dem man auf die Seite kommt und innerhalb von zwei Sekunden einen Adrenalinschub bekommt, wenn man sieht, dass eine neue Folge da ist. YEEEEEAH :D

  2. Macht Fefe nicht genau das was ihr am Ende anschiebt? Oft nur ein Satz mit Link und kleinem Kommentar. Das ist zumindest ein Grund wieso ich Fefe gerne lese.

  3. Hallo,

    eine Sendung über Journalismus würde mich mehr interessieren. Was mir in der Sendung gefehlt hat, ist die Einordnung des Journalismus in die Gesellschaft. Mir ging es zuviel über Geschäftsmodelle und zu wenig über die Gesellschaftliche Verantwortung des Journalismus. Bei den Geschäftsmodellen wurden dann auch konsequent die Öffentlich Rechtlichen Komplett ignoriert.

    Zum Schluss der Sendung wurde angesprochen, dass die Sendung ein Experiment war. Ich denke das hätte man am Anfang sagen sollen, dann hätte ich mich besser auf das Gespräch einlassen können. Wenn ich CRE höre erwarte ich etwas anderes und dadurch hatte ich beim hören mehr Fragen als Antworten im Kopf.

      • Hallo Tim,

        wie ich schon oben geschrieben habe, war meine Erwartungshaltung an CRE eine andere. Meine Erwartung war, dass man erst mal folgende Fragen klärt:
        Woher kommt bzw. wann entstand der Journalismus?
        Welche formen des Journalismus existieren und was sind die Unterschiede?
        Auf welchen Medien kann ich wie journalistische Inhalte nutzen?
        Wie verändert das Medium den journalistischen Inhalt?
        Welche Rolle/Aufgabe hat der Journalist in der Gesellschaft und ist wie wird der Online Journalist dem gerecht?
        Welchen Einfluss hat die Staatsform auf den Journalismus des jeweilige Landes?
        Wie hat sich der Journalismus seit seiner Entstehung verändert?

        Um es klarzustellen. Ich fand den Podcast wie immer Informativ und gut. Nur hat er nicht zu meiner Erwartungshaltung gepasst und das hat mich irritiert. Mein Problem.

  4. Hallo Puddingpulver,

    dass in der Sendung Geschäftsmodelle im Journalismus einen großen Raum eingenommen haben liegt natürlich daran, dass das die derzeit drängendste Frage im Journalismus ist – und die, die in der Branche am meisten diskutiert wird.

    Ich blicke darauf natürlich aus meiner eigener Erfahrung als Onlinejournalist bei einem klassischen nicht öffentlich-rechtlichen Medium. Es stimmt natürlich, dass wir die Gebührenfinanzierung in der Sendung als weitere Finanzierungsform nicht angesprochen haben – aber die ist ja auch von der aktuellen Umwälzung der Medien durch das Internet nicht betroffen.

    Und diese Umwälzung ist ja letztlich, ganz im Sinne des CRE-Leitmotivs „Technik, Kultur, Gesellschaft“ der Punkt, an der eine technische Revolution für eine Umwälzung von Kultur und Gesellschaft sorgt.

    Gruß

    Stephan

  5. Schade, dass CRE so sehr vernachlässigt wird zugunsten der oberflächlichen Daherquatschformate, dabei ist CRE für mich das interessanteste Format unter den Metaebene-Produktionen. Die Themen werden leider auch immer mainstreamiger, das letzte Technik-Thema (Nethack zähle ich jetzt mal nicht dazu) schon fast wieder ein Jahr her. :( Gab mal Zeiten, da konnte man sich mindestens monatlich auf ein neues Technikthema freuen. Naja, muss wohl damit leben.

      • Mir nicht. Sicher, die Mischung machts, und ein Technik-Thema ab und an ist ganz nett, wobei das aber auch schnell langweilig werden kann, z.B. weil man sich mit dem Thema bereits auskennt und nichts neues lernt, oder es einfach zu speziell ist (dann wird es langweilig).

        Wenn ich an Episoden denke, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind, sind es eigentlich fast immer die nicht-technischen Themen (Kaffe, Bier, Pornografie, etc.). Die Mischung machts!

      • So hart seh ich das nicht.

        Aber aktuell tät eine Sendung zu SSL echt gut, die erklärt welchen Teil von SSL / TLS man noch benutzen darf, wie lang die Schlüssel sein müssen um die nächsten 5 Jahre zu überstehen und wie man das mit dem Schlüssel-Lebenszyklus-Management hinbekommt.

  6. Danke für die tollen Podcasts. Ich freuen mich auch immer, wenn einer in meinem Poddingsi landed.
    Zur Zeit passiert es öffter, dass statt einer .mp3 eine .m4a ausgeliefert wird. Abonniert habe ich den mp3-Feed. Ich brauche aber die mp3 für meinen Billig-arbeits-MP3-Player. Und ich kann die .m4a mit WINAMP nicht vorspulen.

    Kannst du da was machen, dass das Spulen wieder geht?

    Grüße

      • Mit Pocket Casts (Android) funktionieren die neuen MP3-Feeds übrigens nicht (auch für die anderen Metaebene-Produktionen), die MP4-Feeds allerdings laufen problemlos. Keine Ahnung, ob das jetzt ein Pocket Casts-Bug ist aber bei anderen Podcasts habe ich keine Probleme.

  7. Danke für die informative Folge.

    Ich denke, dass der Wandel der Verlage und das Dahinsiechen der Printmedien weiter gehen wird, egal wie sehr sich die GeschäftsführerInnen dieser Unternehmen auch anstrengen.

    Es vollzieht sich m.E. ein gesellschaftlicher Wandel, wie er etwa in den beiden CRE Sendungen über Poststrukturalismus und Postmoderne angerissen wurde und wie er auch von Tim des öfteren, in etwa, mit einem Plädoyer zur Fokussierung auf Nischen, statt auf den Mainstream (etwa beim Podcasten) angedeutet wird.

    Wir leben mittlerweile (zum Glück) weit mehr als früher in einer pluralen und freien Gesellschaft mit individuell unterschiedlicher Herkunft, Vorlieben, sexueller Orientierung und Zielen.

    Die Strukturierung und Einschränkung der Gesellschaft durch massenmedial fokussierte und forcierte Themen steht einer Entwicklung zu noch mehr friedlichem Miteinander und Respekt gegenüber anderen eher im Weg, als dass sie hilfreich wären.

  8. Lieber Tim, vielen Dank für die vielen wundervollen Folgen CRE! Die Frage nach monetärer Verwertung war ja doch eine sehr zentrale in der letzten Sendung. Ich gehöre zu der Gruppe, die gern etwas zahlen würde, aber einfach nicht nachvollziehen kann, das ein 3-seitiger c’t Artikel €1,50 kosten soll. Aber ich will jetzt nicht rum jammern und erklären warum ich meine paar Mäuse z.B. lieber für Bio-Lebensmittel ausgebe und den c’t Artikel notgedrungen über einen Freund mit Abo beziehe. (Das diskutiere ich doch lieber gemütlich bei einem Bier ;).) Stattdessen möchte ich einfach ein neues CRE-Thema vorschlagen: Ökonomie.

  9. Hurra, eine neue Folge! Mir würde es gefallen, einmal die andere Seite, also Blogger zu hören. Wie wäre es mit einem Allstar-Team wie Fefe, Vetter und Niggemeier? Auch ich würde mich fürs Thema Ökonomie interessieren. Warum nicht mal einen Englischsprechenden ansprechen, wie Keen, Keiser oder Taibbi?

    • Das Blogger-Trio würde ich auch gerne hören.

      Bei möglichen englischsprachigen Gästen zum Thema Ökonomie hätte ich auch noch einen Tipp: Jeremy Rifkin.

      Da würde auch wieder Bogen zum Thema Technik geschlagen – denn meiner Meinung nach ist Rifkin einer der wenigen Ökonomen, der wirklich konsequent zu Ende denkt, was die technischen Revolutionen ökonomisch bedeuten.

    • Das ist heftig. Danke für den Hinweis.
      Ums nochmal klar zu sagen: Das Wall Street Journal veröffentlicht ein Editorial indem die Hoffnung formuliert wird, Ägypten möge das gleiche Schicksal widerfahren wie einst Chile nach der Konterrevolution unter Federführung der CIA, als der Demokrat Allende weggeputscht wurde und der Faschist Pinochet die Herrschaft an sich riss. Keine Pointe.

  10. Das war ein sehr interessanter Einblick. Die Idee, der Journalist wird zur eigenen Marke halte ich ebenfalls für aussichtslos. Das funktioniert zuverlässig nur mit überragenden Fähigkeiten, also wenn jeder Artikel beeindruckend gelingt. Wie überall, so gibt es aber auch unter Journalisten nicht nur Champions-League-Spieler. Und auch bei besonders talentierten Journalisten dauert es eine Weile, bis man dorthin kommt.

  11. Ein wichtiger Punkt wurde angesprochen, der mir auch schon oft aufgefallen ist: Ich kaufe online gelegentlich Artikel des Heise-Verlages und finde erst einmal gut, dass diese Möglichkeit besteht. Allerdings stehen einzelne Artikel preislich oft in keinem Verhältnis zur gesamten Zeitschrift. Hier gefiel mir der Vergleich mit dem App-Kauf sehr gut. Ein Bier in der Kneipe kostet gerne mal 4 EUR und da wird nicht überlegt. Bei einem wirklich lesenswerten Artikel für 2,99 EUR überlege ich aber jedesmal. Eigentlich sollte das nicht so sein.
    P.S.: Großes Lob an CRE! Ich habe diesen Podcast erst vor kurzem entdeckt und bin gerade dabei, in jeder freien Minute alle Ausgaben zu hören. Besonders die technisch anspruchsvollen Themen interessieren mich.

  12. Tim,

    ich bin hier gerade mal wieder auf die Seite gekommen, um zu sehen, ob Du nach der extrem einseitig dargestellten Folge über die Bundeswehr noch irgend eine Art von Gegendarstellung gebracht hast. Offenbar nicht. Ich darf Dir mitteilen, dass ich mir seitdem Dein Zeug nicht mehr angehört habe.

    Grüße

  13. Hallo,

    ich habe gerade auf dem Weg zur Arbeit diesen gut gelungenen Podcast gehört. Vielen Dank für die kontinuierliche gute Arbeit!

    Was ich einerseits schade, andererseits auch bezeichnend finde, ist dass Indymedia überhaupt nicht erwähnt wurde. Vermutlich verdeutlicht dies aber auch nur nochmal, dass dieses Modell des Bürgerjournalismus weitgehend irrelevant geworden ist. Schade drum! Hätte mich dennoch gefreut, wenn ihr dieses (gescheiterte) Modell kurz angesprochen hättet.

    • Ach ja, Indymedia habe ich mal kurz nach 2000 ein paar Jahre intensiver wahrgenommen, ich glaube der „Battle of Seattle“ 1999 war hier so eine Arte Weckruf.

      Danach habe ich kaum noch was davon gehört – und wenn dann nur noch, weil sich dort Antideutsche mit anderen linken sektiererischen Gruppen bekämpft haben.

      Ich glaube, dass zumindest die deutsche Indymedia nur noch innerhalb der deutschen Antifa und Umfeld Relevanz hat.

  14. Ein interessanter Podcast. Was mich ein wenig wundert ist, dass das permanente Informieren über Print- und Online-Medien nicht mal generell hinterfragt wird.
    Der Informationsgehalt bzw. der effektive Nutzen heutiger „Mainstreammedien“ hält sich meiner Meinung nach sehr in Grenzen. Probiert einfach mal aus einen Monat ohne öffentlich Medien (spiegel.de, zeit.de, Fernsehen bzw. allgemein Nachrichten) zu leben. Ihr werdet sehen, was für eine seelische Wohltat das ist.
    CRE ist davon natürlich nicht betroffen, da sich Tim und seine Gesprächspartner in der Regel sehr gut vorbereiten (Ausnahme der Podcast über Ruby ;-) )

    • Dobelli, den ich sonst nicht besonders mag, hat dazu ein paar Sachen geschrieben: http://www.dobelli.com/wp-content/uploads/2011/06/Dobelli_Vergessen_Sie_die_News.pdf

      Ich denke, man kann sich das ganz gut über die zeitliche Achse klarmachen: was passiert ist und relativ breit und langfristig relevant (oder z.B. auch einigermaßen gesichert) ist, findet sich später in Büchern mit entsprechendem Ansehen wieder. Das andere extrem sind die dpa-Durchreichungen wie „Steinbrück hat heute gesagt…“ oder „Drei Tote in…“. Die nachhaltige Relevanz ist zum Zeitpunkt des Lesens in der Regel noch nicht klar, kann aber natürlich durchaus vorhanden sein. Dazwischen liegen vielleicht wöchentlich erscheinende Zeitungen und auch Online-Artikel, die auf längerer Recherche oder längerem Nachdenken beruhen.

      Eine andere Sicht ist noch die des Geschichtenerzählens, wie im Podcast in anderem Zusammenhang genannt. Tägliches Nachrichtenlesen erfüllt natürlich auch einfach den Zweck, eine gemeinsame Themenbasis zu liefern. Die Unterscheidung zwischen „Krass bei Breaking Bad gestern, wie Walter…“ und „Alter, dass Obama gestern…“ kann eine eher theoretische sein, wenn der ständige Informationsfluss nicht auch durch ein gedankliches Grundrauschen begleitet ist, das hoffentlich in irgendwelchen, z.B. beruflichen oder politischen Entscheidungen mündet. Es muss sozusagen ein Gleichgewicht aus Input und zugehöriger Processing Time bestehen. Noch ein Grund, warum Podcasts eine schöne Sache sind: schneller, als die Protagonisten reden können, geht es ohne technische Tricks nicht.

  15. Endlich wieder CRE. Gelungene Folge mit sehr gutem Winkel und passender Kompetenz. Ich übe mich hier nicht in Stilkritik sondern sage weiterlesen bei: Prismatic, ein persönlicher News Aggregator (app & web) und qz.com, einem kommentierten Newsletter mit sehr kurzen und längeren Kommentaren (web & mail). Viel Spass und weiter so.

  16. Moin Tim.

    ich finde es echt schade, dass in CRE so wenig passiert.
    Ich weiß, Deine anderen Formate und die ganze Podloveentwicklung haben viel Zeit verschlungen – aber jetzt wieder mehr als zwei Monate nix Neues hier.
    CRE war das Format, dass Dich in meiner Wahrnehmung so richtig zum Podcaster hat werden lassen und nun scheint es mir, als wäre es das häßliche Kind in der Metaebene, mit dem keiner mehr spielen will.
    Es ist noch nicht jedes Thema behandelt und noch nicht jeder interessante Gesprächspartner zu Wort gekommen.
    Mehr CRE!
    Herzliche Grüße, Doc.

  17. Vielen Dank für diesen Podcast. In einer lagen Erkältungswoche mit Podcastthema Bloggen/Blogmarketing habe ich diese Episode nochmal gehört. Auch wenn einiges inzwischen aus einer anderen Perspektive überholt scheint, so ist doch das meiste noch höchstaktuell.

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