CRE195 Das Gehirn

Über den Stand der Hirnforschung und ihre ethischen Implikationen

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Das Gehirn ist Zentrum unseres Seins und Bewusstseins und eine Vielzahl von wissenschaftlichen Disziplinen setzt sich mit unterschiedlichen Aspekten der Hirnaktivität auseinander. Der technische Fortschritt der letzten 20 Jahre hat dabei die Hirnforschung signifikant vorangebracht und viele grundsätzliche Fragen geklärt. Trotzdem bleiben viele Fragen offen und jeder Fortschritt wirft für sich auch neue ethische Fragestellungen auf.

Im Gespräch mit Tim Pritlove bietet Hirnforscher John-Dylan Haynes einen Einblick in Aufbau und Funktionsweise des Hirns und welche Erkenntnisse über die weiträumigen Zusammenhänge unseres Nervenzentrums bisher gewonnen werden konnten.

Themen: Geschichte der Hirnforschung; Theorien der Funktionsweise; Das Hirn beim Menschen und Affen; Evolution des Gehirns; von der Materie zur Person; die Erfindung des EEG und die Alpha-Wellen; Aufbau und strukurelle Anordnung der Nervenzellen im Gehirn; Magnetresonanztomographie in der Hirnforschung; Wie das Gehirn arbeitet; Kognitive Neurowissenschaft; wie man eine Katze denkt; chemische Prozesse und Botenstoffe; Hirn-Computer-Analogie; Lebensdauer der Nervenzellen; Erinnern, Vergessen und Verdrängen; Wo Erinnerungen gespeichert werden; Planen, Denken und Gefühle; Bauch- und Körpergefühl; Bewusstsein und Unterbewusstsein; Hypnose und Bühnenzauberei; Schlaf, Träume und Schlafwandler; Intelligenz und der Intelligenzquotient; welche Teile des Hirns aktiv sind; Gedankenlesen und das Steuern von Geräten mit dem Hirn; Lügendetektoren und die ethischen Implikationen der Hirnforschung; Weihnachten im Scanner; Grenzen der Hirnforschung.

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John-Dylan Haynes
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Tim Pritlove
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Maurice Kiefel
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Shownotes

Links:

44 Gedanken zu „CRE195 Das Gehirn

  1. Der Ankündigungstext hat ein paar Fipptehler:

    „und der jeder Fortschritt“ → „und jeder Fortschritt“

    „Erfiondung des EEG“ → „Erfindung des EEG“

  2. Sehr schöne Ausgabe, führt gut in das Thema ein! Ich bin Neurowissenschaftler und hab den Podcast gleich jedem in meiner Familie empfohlen, damit die in Zukunft besser verstehen, was ich so mach. Danke!

  3. Super Folge!

    Aber wie kann man denn an der Speed Dating Studie teilnehmen?
    Ich finde das zwar äußerst interessant, aber bisher konnte ich keinen Link finden auf der die Studie vorgestellt wird und bei der man sich anmelden kann.

    Lediglich das Profil von Kai Görgens https://sites.google.com/site/hayneslab/people/kai-goergen konnte ich auf Haneslab finden.
    Aber nirgends ein Link zur Studie.

    Es würde mich freuen, wenn Sie mir sagen können, ob und wie man sich anmelden kann.

    Vielen Dank
    BrEin

  4. Der Hörgenuss bei diesem Podcast ist leider ziemlich getrübt. Er klingt häufig blechern/scheppernd.

    Daher (und nur deswegen) habe ich einmal einen Blick auf die Daten geworfen: 32 kHz Abtastrate bei 48 Kb/s Bitrate? Der vorherige Podcast hatte 44,1 kHz und 64 Kb/s. Und klang so wie Podcasts eben so klingen (= passabel).

      • das update des podcasts führte bei mir dazu, dass transmission mal eben 400 mb fehlerhafte daten runtergeladen hat. nachdem ich transmission die aktuelle .torrent händisch mitgeteilt habe läuft es wieder.

        lag der fehler bei transmission, bitlove oder beim dau? lässt sich das in zukunft vermeiden?

  5. Pingback: CRE195 Das Gehirn | CRE: Technik, Kultur, Gesellschaft | Persoenlichkeit & Kompetenz | Scoop.it

  6. Kompliment, klasse Gast! Hat sich auch nach wirklich vielen hartnäckigen Versuchen nicht zu vereinfachenden Vergleichen hinreißen lassen (Gehirn != Computer etc.) und wie er am Ende noch mal betont hat, dass man nicht für jede menschliche Verhaltensweise gleich ein Dutzend Probanden in die MRT-Röhre schieben muss, fand ich auch super wichtig. Da hat jemand die richtige Portion wissenschaftliche Skepsis und Distanz zu seinem eigenen Fachbereich.

    Ich denke das ist so ein Gast den man auch ruhig einfach mal hätte erzählen lassen können und da wäre noch mehr bei rausgekommen, als sich über die mal mehr mal weniger vorbereiteten Fragen zu hangeln. So ist dann halt Zeit für Schlafwandler und Lügendetektoren drauf gegangen, aber damit kann ich gut leben :)

  7. zum Glück hab ich hier in den Kommentaren nachgelesen. Sonst hätte ich nicht erfahren, dass eine Version 2 der Sendung draußen ist.
    mein podcast-client (miro) kann scheinbar nicht nachgucken, ob sich im Artikel was geändert hat.
    kann ich da was ändern oder ist das systembedingt?

  8. Danke für eine neue Ausgabe, spannendes Thema.

    Ein paar Fragen, die sich mit da aufdrängen, sind aber leider nicht wirklich angesprochen worden:

    – Wie funktioniert das Gehirn?
    – Wie steuert das Gehirn unseren Körper?
    – Woher kommt das Bewustsein?
    – Gibt es einen freien Willen?

    Das sind alles spannende Fragen, die der Gast angrrissen, aber Tim leider nicht vertieft hat.

    • Ist die Frage, ob sich das in knapp drei Stunden abhandeln lässt. Ansonsten wäre natürlich die Frage erlaubt, warum sich (Einführungs-)Vorlesungen zu Neuropsychologie, Neurologie, Bewusstsein und freien Willen über ein ganzes Semester erstrecken, wobei dadurch jede einzelne bereits ohne Vor- und Nachbereitung 18 Stunden umfasst (und teilweise auf dem Vorwissen der Teilnehmenden aufbaut).

      Ich denke, dass zumindest für die beiden ersten angesprochenen Themen auch Schaubilder/Videos extrem hilfreich wären und für einen Podcasts damit nicht so geeignet sind.

      Die beiden letzteren könnte ich mir dagegen durchaus als separate CRE-Folge vorstellen.

  9. Hey Tim,
    das war wirklich ne richtig, richtig gute Sendung! Wie schon in einem Kommentar weiter oben erwähnt, fand auch ich die Betonung psychologischer (im Gegensatz zu neurowissenschaftlichen) Studien sehr wichtig. Manchmal hätte ich mir vielleicht ein klein wenig bessere Vorbereitung deinerseits gewünscht. Versteh mich nicht falsch, dein Podcast ist total toll, ich freue mich auf jede neue Folge, usw. Und mir ist natürlich klar, dass du bei diesem Thema (anders als bei den Technikthemen um die es sonst so geht) kein Experte bist. Aber gerade mit einem so kompetenten und beredten Gast hätte man, wie auch bereits weiter oben erwähnt, vielleicht noch etwas tiefer gehen können. Trotzdem sehr gelungen und eine meiner absoluten Lieblingsfolgen bis jetzt! Da du nach dem Higgs-Boson der Neurowissenschaften fragtest: ich glaube, das sogenannte Bindungsproblem könnte vielleicht mal diesen Titel verdienen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bindungsproblem

    • Ob jetzt eine bessere Vorbereitung „geholfen“ hätte, ist die Frage, da das Themenspektrum dieses Podcasts einfach sehr breit – breiter als meistens – war. Auch wenn Hirn-Computer-Analogien häufig verpönt sind. Ein Podcast „Der Computer“ wäre auch schwer zu bestreiten.

      Das Gehirn ist komplex und auch der Gast hat häufiger Fragen mit dem Verweis darauf, dass er dafür kein Experte ist, nicht oder nur teilweise beantwortet. Die Frage nach den Menschen, die alles behalten, hat er z. B. nicht aufgegriffen, weil er sie nicht unter dem Aspekt der Inselbegabung/Savant-Syndrom gesehen hat und die beiden dadurch aneinander vorbeigeredet haben.

  10. Danke für die Folge! War interessant!

    Als kleine Ergänzung ein paar Links, die vielleicht ganz interessant für Leute sind, die noch nie in einem Kernspintomographen lagen. Die Aussage „das Gerät wird in einen anderen Modus geschaltet“ war nicht ganz richtig – es können ganz unterschiedliche Parameter zur Kontrastgenerierung herangezogen werden. Typischerweise verwendet man hierfür unterschiedliche Bildgebungssequenzen (andere Abfolge von Radiofrequenzpulsen, Wartezeiten und Gradientenfeldern). Aber da wird kein „Schalter umgelegt“. Es ist eher mit einer Kamera vergleichbar, auf die ein anderes Objektiv geschraubt wird: Das Gerät ist das selbe, die Objektive sind prinzipiell auch gleich, aber doch unterschiedlich genug, dass das Ergebnis ein komplett anderes sein kann.

    https://www.ynic.york.ac.uk/information/mri/sounds
    Das ist an einem Scanner der Firma GE aufgenommen. Prinzipiell klingen die Scans aber sehr ähnlich auch bei anderen Herstellern.

    Background noise: Ja, das ist der Kompressor, aber vermutlich haben sie auch die Lüftung aufgedreht – das dürfte das nervige permanente Rauschen sein.

    ASSET calibration: Eine Vormessung, die benötigt wird, um nachfolgende Bildgebungssequenzen durch Weglassen von Messschritten beschleunigen zu können (man steckt dann quasi das „Vorwissen“ durch den Vorscan in die Bildrekonstruktion).

    isotropic: sagt nur aus, dass alle 3 Richtungen die gleiche Auflösung haben.

    T1 FLAIR: T1-gewichtetes Bild (sieht grob so aus: http://www.ucl.ac.uk/medphys/research/mri/images/mdeft500.jpg). FLAIR bedeutet, dass das Flüssigkeitssignal des CSF durch einen Vorpuls unterdrückt wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das hier nicht der Fall ist. Flüssigkeiten sind auf T1-Bildern „von Natur aus“ schon recht dunkel, sprich: unterdrückt.

    EPI: Die Bildgebungssequenz für funktionelle Aufnahmen. Es gibt eigentlich nur 3 Gründe, warum man EPIs verwendet: Geschwindigkeit, Geschwindigkeit und Geschwindigkeit. Denn die Bildqualität ist deutlich schlechter als bei Sequenzen, die länger brauchen. http://www.imagilys.com/images/stories/EPI_mosaic_400.jpg

    http://music.cornwarning.com/2010/02/12/sample-sounds-of-the-mri-scanner/
    Vergleichbare Sounds eines Siemens (?) Scanners, wobei ich annehme, dass manche Abkürzungen nicht stimmen.

    BIDE könnte eigentlich eine VIBE-Sequenz sein (T1-gewichtet).

    Diffusion Tensor Imaging: Misst die Diffusion entlang unterschiedlicher Richtungen. Wem es bekannt vorkommt von oben: Es ist eine EPI-Sequenz mit zusätzlichen Gradienten. Ihr könnt die Richtungen hören: Die Tonart ändert sich ein paar Mal.

    FLAIR: Diesmal vermutlich eine T2-gewichtete Aufnahme (http://radiographics.rsna.org/content/26/2/513/F34.large.jpg). Ich vermute: Die Wartezeit entsteht, da das Flüssigkeitssignal durch einen Vorpuls unterdrückt wird werden muss (hört man hier nicht). T2-FLAIR: http://images.radiopaedia.org/images/612149/372c7df3f914350b568ccaa1b0c518.jpg (mit Läsionen)

    „Gradient“ ist keine Sequenz. Es klingt nach einem herkömlichen 2D-Gradientenecho, der Grundlage vieler anderer Sequenzen. Unterschiedliche Wichtungen möglich.

    Mit K.I.S.S. ist vermutlich CISS gemeint, eine spezielle 3D-Gradientenechosequenz. (http://brain.oxfordjournals.org/content/129/9/2363/F7.large.jpg A, B, C, D)

    R.A.G.E. ist eigentlich eine MP-RAGE: 3D-Gradientenechoauslese mit einem Vorpuls zur T1-Kontrastgenerierung (auch hier wieder: kurze Wartezeiten sind nötig)

    T2: Klingt nach einer hübschen TurboSpinecho-Sequenz. Es kommt raus: Ein T2-gewichtetes Bild. Meist wird für den T2-Kontrast diese Sequenz verwendet – ansonsten würde die Aufnahme ewig dauern. (http://u1.ipernity.com/10/67/89/3646789.51e6c828.jpg)

    Und, welche Firma? Siemens oder GE? ;)
    http://www.youtube.com/watch?v=gTzOO0RZYik

    • So im direkten Vergleich klingen die Siemens-Aufnahmen weniger laut. Wobei ich mir vorstellen kann, dass nach ein paar Minuten Gerödel der Unterschied verschwimmt.

      Immerhin konnte ich so mal in den ‚Genuss‘ dieser Geräusche kommen, mein Codman Medos-Shunt hat bisher ziemlich wirksam verhindert, dass mich jemand in die Nähe (oder gar in) eines MRT gelassen hat.

      Und das Video vermute ich mal auf GE. Weil die vermutlich in USA eher verbreitet sind, und die Siemense eben nicht ganz so scharf klangen.

  11. Hallo,
    Toller Podcast. Habe zum ersten Mal CRE zusammen mit meiner Frau angehört. Ich fand es spannend wie sich das Gehirn auch der technischen Analyse zu entziehen versucht und das darauf hingewiesen wurde wie nützlich doch Psycuhologie ist. Vielleicht ein Hinweis für ein weiteres Sendungsthema. Könnte mir auch rund Podcastreihe: Mein Körper gut vorstellen.

  12. John-Dylan sagte ja, dass gelerntes im Gehirn in sich selbst modifizierender Hard- und Software gespeichert ist (so oder so ähnlich). An der Stelle fragte ich mich, ob ein FPGA mit dem Hirn irgendwie vergleichbar sei?

  13. Sehr spannender Inhalt, leider hat das mp3 zumindest bei Tim bisweilen etwas komisch geklungen (kann nicht sagen was genau das war, hat so bisschen hohl geklungen).

  14. Super folge!

    Bin schon lange treuer CRE Hörer und aufgrund meines neu angefangenen Medizinstudiums war das die bisher interessanteste Folge (für mich). Wird es noch mehr Folgen dieser Art geben?

  15. Hi,

    sehr guter Podcast (wie eigentlich fast immer…),
    hätte mir aber gerne etwas mehr
    zum Thema „Freier Wille“ gewünscht.

    Vielleicht gibts da ja mal nen ganz eigenen Podcast zu,
    wie es schon von hoerer angesprochen und in der Antwort
    angeklungen ist.

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  20. Im Podcast wird erwähnt, dass man mit der funktionalen Kernspintomografie auch Hinweise darauf finden kann, ob die Person z.B. religiös ist. Mich würde eine Quelle zu dem Thema sehr interessieren.

  21. Sehr interessanter Beitrag. Besonders hat mir die Aussage gefallen, dass wir am kreativsten sind, wenn sich das Gehirn im Entspannungszustand befindet.

  22. Vielen Dank!! Nachdem ich schon öfter in diesen Röhren und mit diesen Kabeln verbunden war, hat es mich sehr gefreut, endlich mal erklärt zu bekommen, was da so abläuft. Beim MRT wird man ja immer so total schnell abgefertigt, weil die Geräte so mega-ausgelastet sind.
    Hat mir auf jeden Fall interessanten Background geliefert für aktuelle Projekte zwischen Hirnforschung und Bewegung (Tanz/Feldenkrais/…).
    GANZ GROSSARTIG!!!

  23. Großartiger Podcast!!! Für wissbegierige Menschen ist deine Seite ein Paradies. Besonders gut finde ich, dass auch mal nicht technische Themen betrachtet werden.

    Vielen Dank für das tolle Angebot!

  24. Toller Podcast, vielen dank!

    Zum Thema Hypnose kann ich Derren Brown empfehlen. Einerseits ist er ein guter Magier, gleichzeitig schreibt er auch kritisch über Hypnose und das Thema „Mitspielen” der Probanden. Meiner Meinung nach ist sein bestes Buch ‚Tricks of the mind‘. Abgefahrene Videos (siehe Youtube) sind ‚The heist‘, ‚The assassin‘ und die ‚Tricks of the mind‘-Serie :-)

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