CRE192 Poststrukturalismus 2

Über die kulturelle Auflösung der Struktur im 21. Jahrhundert

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Gut Ding will Weile haben. Keine vier Jahre und ca. 100 Sendungen nach der ersten Behandlung des Themas Poststrukturalismus im CRE gibt es jetzt den schon lange angedachten und mitunter auch versprochenen zweiten Teil des Gesprächs. Daher ist, wer dieses Gespräch vollständig erfassen und verstehen möchte, angehalten, die erste Iteration über das Thema noch oder überhaupt erst einmal zu hören, bevor man sich auf die Fortsetzung stürzt. So oder so beginnt aber die zweite Ausgabe mit einer Zusammenfassung des ersten Teils.

Damals wie heute steht die Idee des Poststrukturalismus im Mittelpunkt und während der erste Teil vor allem den historischen Kontext der Entstehung erläutert hat berichtet Gregor Sedlag im Gespräch mit Tim Pritlove nunmehr über die Auswirkungen des Poststrukturalismus in unserer heutigen Zeit.

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Tim Pritlove
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Gregor Sedlag
Shownotes

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97 Gedanken zu „CRE192 Poststrukturalismus 2

  1. ENDLIEECH!!

    Endlich neue Episode, endlich nochmal dieses Thema, geilo!

    Danke!

    ps: moar! (too soon, u mad?)
    pps: inhaltliches Feedback folgt dann nachdem ich das Gespräch überhaupt erstmal angehört habe.

  2. Jetzt weiß ich gar nicht, wie ich kommentieren soll, ihr habt meine Internetkompetenz völlig zertrümmert! Aber die Folge hat sich echt gelohnt!

    Interessant fand ich für mich auch, wie dieser Kontrast zwischen den beiden Folgen, rein von der Umsetzung her auf mich wirkt – mit der Zeit hat sich dein Aufnahmestil ja schon ziemlich geändert, von der Sprache über die Titelmelodie… ich kann das aber nicht so festmachen.

  3. Obwohl ich wenig über Poststrukturalismus weiß und mich damit nie länger beschäftigt habe, fand ich die Folge interessant. Weil ich kein Literaturwissenschaftler bin, kann ich wenig zu den Vorschlägen sagen wie Literatur (bzw. Text) verstanden werden soll. Aber sehe ich das richtig, dass Poststrukturalismus eine antirealistische Theorie ist? Zumindest die Aussagen zur Bedeutungen von Begriffen legen das ja irgendwie nahe.
    Falls das so ist: Ich bin nicht davon überzeugt, dass Begriffe keine Bedeutung haben. Ich bin sogar der Meinung, dass Begriffe notwendigerweise Bedeutung haben, die von der Umwelt (d.h. der physischen Welt) oder von sozialen Normen (d.h. im Zusammenspiel mit anderen Menschen) festgelegt wird. Das hat Hilary Putnam in »The Meaning of „Meaning“« sehr schön dargelegt, wie ich finde. Seine Argumente für den semantischen Externalismus halte ich für sehr gut.

    • Nach meinem Verständnis geht es eher darum, dass es keine feste, zeitstabile Bedeutung gibt. Im klassischen Strukturalismus des erwähnten de Saussure erhält ein Zeichen seine Bedeutung dadurch, dass es jedes andere Zeichen nicht ist. Baum ist Baum, weil es nicht Raum, oder kaum, oder Saum oder Straßenbahn ist. Derrida argumentiert dann so, dass jedes Zeichen nur wieder auf ein anderes verweist und so eine unendliche Kette entsteht (siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Diff%C3%A9rance )

  4. Danke für diese Folge. Ich möchte mir hier nicht anmaßen, zu behaupten, viel von den beiden Episoden verstanden zu haben, dennoch habe ich mich unterhalten und gut informiert gefühlt. Es wäre toll, wenn du mal einen Podcast über Architektur machen könntest.

  5. Großartige Sendung(en); keine leichte Kost, aber dafür gibt es ja auch andere Kanäle im Netz :-). Am Ende sprecht ihr über eine Vorlesung, die bei Suhrkamp erschienen ist. Habt ihr da noch mal einen Link dazu? Danke!

  6. Pingback: http://metrox.org » Blog Archive » commendation

    • Kann das nur unterschreiben, es ist tatsächlich die erste Folge CRE, bei der ich hinterher nicht in der Lage bin den Inhalt grob zusammenzufassen. (Von plumper wiederholung der genannten Beispiele mal abgesehen)

  7. Da war wohl wer schläfrig beim Schreiben der Shownotes

    Jorge Luis Borger
    Schrädingers Katze
    Des Kaisers neue Kleiner

    Ansonsten: Super Sendung – Danke

  8. o Matrix o/

    Allein dieser Teil rechtfertigt das Hören dieser Episode. Wirklich keine leichte Kost. Ich glaube, die wird noch einige Zeit in meinem Podcatcher verweilen.

    Allerspätestens jetzt hat dieser Podcast den Tag „episch“ verdient.

  9. Hach, erst eine neue Maha-Folge, und jetzt das hier. Danke Tim, dafür verzeihe ich dir sogar den neuen Namen ;)

    Als ich Teil Eins zum ersten Mal hörte, war ich gerade in den ersten Semestern meines Studiums, hatte den Begriff aber bisher nur ab und zu mal aufgeschnappt und es stellte sich das mulmige Gefühl ein, ich müsste das eigentlich alles wissen. Dauerte allerdings nicht mehr lange, bis es dann – mit aller Härte – auf mich niederprasselte. Trotzdem hörte ich sowohl die alte, als auch die neue Sendung ganz gerne, da jeder das Thema etwas anders erklärt, und Gregor zudem die Standardfloskeln und -beispiele, die man in Einführungsbüchern so sieht, vermeidet.

    Die Nennung von Vertretern ist natürlich immer etwas subjektiv, aufgrund der Besprochenen Themen hätte ich allerdings noch Judith Butler (Genderdiskurs) und Jean Baudrilliard (zu Matrix) genannt.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Judith_Butler
    http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Baudrillard

  10. wau – Klasse. Ein Gedanke der mir gekommen ist: wäre ich der Teufel würde ich den/die Menschen verführen das Wort Gottes aufzuschreiben. Das Unheil wäre mich sicher.

  11. Pingback: WMR39 – Die Datenausflüsse der Urheber | Wir. Müssen Reden

  12. etwa in Minute 12 fällt die Aussage die SPD sei positivistisch.
    nach meinem Verständnis müsste es optimistisch heißen. die einzige positivistische Partei, die ich kenne, ist die Partei. Positivismus will nämlich nicht eingreifen, sondern nur aufzeigen.

  13. Ich habe mich zunächst gewundert, weswegen ich die Vorgängerfolge 91 nicht kannte und musste dann feststellen, dass ich die damals zwischendrin abgebrochen habe.
    Für mich haben beide Folgen deutlich zu viele Worte und zu wenig Inhalt. Viele von Gregors sätzen wirken auf mich wie eine sinnlos aneinandergehängte Auswahl möglichst selten genutzter Worte. Ich hätte mir deutlich mehr nachfragen gewünscht.

    • „Für mich haben beide Folgen deutlich zu viele Worte und zu wenig Inhalt“

      Dem muss ich wiedersprechen. Im Gegenteil – der Inhalt ist so umfangreich dass er erdrückend ist. Ich finde Gregor hat hier, ob der gewaltigkeit des Themas, einen ausgezeichneten Job gemacht.
      Es geht hier um ein hoch abstraktes Thema, allein um sich eine grobe Übersicht zu verschaffen, wie Gregor sie vorlegt, ist ein Basiswissen von mehreren tausend Lektürestunden vonnöten. Die MtEverest Analogie mit dem Basiscamp ist deshalb auch mehr als passend.

      „Viele von Gregors sätzen wirken auf mich wie eine sinnlos aneinandergehängte Auswahl möglichst selten genutzter Worte“

      Bei philologisch/philosophischen Diskursen gilt das Gleiche was bei allen anderen komplexen Themen auch gilt: ein Gedankenmodell wird immer im Bezug zu bestimmten anderen (oder allen) konkurierenden Modellen gedacht.
      Beim ersten hören des CRE zu LISP http://cre.fm/cre084-lisp
      gab es für mich auf großen Strecken auch nur
      „sinnlos aneinandergehängte Auswahl möglichst selten genutzter Worte“
      weil mir grundsätzliche und für das Verständnis essentielle Informationen fehlten.
      Eine Ausführung, egal wie gut sie ist, über die Vorteile von Compiler A ggü Compiler B hilft garnichts wenn ich keine Idee davon habe was ein Compiler ist oder was er tut.
      Ich kann aber nicht verlangen dass der Gesprächspartner in so einer spezifischen Diskussion bei „Adam und Eva“ (eg was ist ein compiler, was tut er) anfängt. Da liegt es dann an mir mich durch die Shownotes zu wühlen, ein paar Stunden in der Wikipedia rumzulungern usw, und am Ende bin ich dann halbwegs in der Lage dem Diskurs zu folgen. Meistens lohnt sich die Arbeit weil man immer was Interessantes dazulernt.

      Der Unterschied zwischen meinem Beispiel und einem philogisch/philosophischen Diskurs ist dass bei einem technischen Thema Literatur und Rezeption im Umfang von vielleicht maximal der letzten 60 Jahre notwendig ist um sich einen rudimentären Überblick zu verschaffen. Darüber hinaus ist es wesentlich einfacher verbindliche Aussasgen zu machen, da zB Behauptungen bezüglich der Performance einer bestimmten Software messbar sind.
      Bei philologisch/philosophischen Themen blickt man immer auf mehrere tausend Jahre Entwicklung, Verkettung und Rezeption, verbindliche Aussagen sind meist nur schwer oder garnicht zu machen.
      Das kann man aber nicht dem Vortragenden zum Vorwurf machen, hier ist der Hörer sozusagen in der Bringschuld.

    • Widerspruch! Es gibt Themen, die lassen sich nicht viel kompakter formulieren ohne extrem komplexe Satzverschachtelungen und Verwendung von Fremdworten/Begriffen, die wiederum Vorwissen verlangen, d.h. wenn man einem Publikum was erklären will, das an sich nicht einfach zu verstehen ist, muss man naturgemäß etwas weiter ausholen. Die vielen Worten sind für ein erstes Eintauchen in das Thema bitter nötig.
      Ich gebe außerdem zu bedenken, dass man als technik-interessierter Nerd anfangs auch mit schwierigen Begriffen zu kämpfen hat, sind diese erst verinnerlicht und großteils verstanden, kann man sich neues Wissen auch in deutlich komprimierterer wissenschaftlicher Literatur holen.
      Also am besten auch mal die angesprochene Originallektüre konsultieren oder noch besser, sich das Thema mal aus anderer Perspektive nähern. Etwa über die Philosophiegeschichte im Allgemeinen (bricht zwar ein gutes Stück vor der Postmoderne ab, ist aber für die Klassiker ein guter Einstieg: http://www.br.de/fernsehen/br-alpha/sendungen/denker-des-abendlandes/denker-des-abendlandes-videos100.html )

  14. Interessanter Beitrag!

    Eine Anmerkung:

    Bei mir hinterlässt das Hören den Eindruck (den ich leider nur ein bisschen vage ausführen kann, weil es so schwierig ist, aus Podcasts zu zitieren), dass Gregor „den Marxismus“ tendenziell verfälschend durch seine Schematisierung (Marxismus: veraltet, kann nur als Scheinwerfer erkenntnisförderlich sien, systematisch grundsätzlich hinfällig, starr, 19. Jahrhundert; Postrukturalismus: top zeitgemäß, wird einer zersplitterten Gesellschaft gerecht,…) darstellt. Dabei vergisst er völlig unter anderem nachorthodoxen Marxismus (vielleicht: Marxismen).

    Vor allem wird durch diese Darstellung auch ein wesentliches Moment des Postrukturalismus verkannt: enorm viele einflußreiße poststrukturalistische Autor_innen waren in der Kommunistischen Partei Frankreichs, Foucault zitiert Marx teilweise erheblich (und machte sich mal darüber lustig, dass seine Fans dies ob des nicht expliziten Zitats nicht bemerkten). Um beim Beispiel Foucault zu bleiben. Dieser formulierte auch, dass sein Anspruch es war, Hegel zu entkommen; nach dem gescheiterten Pariser Mai (eine weiteres wohl wichtiges Entstehungsmoment des Poststrukturalismus) sollten andere Theorien, Wege, Praxen der Emanzipation gedacht werden. Ist dieses Moment nicht gerade modern?

    Klar, das ist ein Podcast und kann nicht über siebenundvierzigtausend Stunden gehen. Vielleicht mag das, was ich so halbwissend andeuten konnte, trotzdem für irgendwen interessant sein :).

    P.S.: Ob Moderne wirklich ein völlig veralteter Begriff ist, finde ich eine spannende Frage. Vielleicht wäre es da interessant, sich zum Beispiel mal mit Gegenwartsmarxist_innen zu unterhalten? Sicher würde sich auch wer in Berlin finden lassen.
    Fände ich spannend, diese Gedankenwelt mal einerseits aus dem Klischeefeuerwerk zu befreien und mal zu gucken, was diese zu den Themen Urheberrecht, Internet oder so zu sagen hätten.

    • Ja der Morsecode. Jetzt hat mein innerer Monk endlich wieder Ruhe! Außerdem passts auch rhythmisch besser zum Intro finde ich.

      Und die Sendung – großartig! Für jemand, der sich wie ich praktisch nie mit philosophischen Theorien beschäftigt war das 1) viel 2) extrem interessant und 3) gehörig bewusstseinserweiternd. Ich habe schon lange nichts mehr gehört das mir, ob meiner totalen Unbeflecktheit was das Thema angeht, derartig perpendikular ins Weltbild drang. Schönschönschön.

      Ich werds wohl noch ein, zweimal hören müssen bis ich das alles so halbwegs eingeordnet habe. Mit ein paar abweichenden Meinungen könnte ich aber auch jetzt schon dienen. Auch schön ;-)

  15. Ich war eigentlich die ganze Zeit darüber verwirrt, wohin das Gespräch eigentlich gerade geht, aber in Summe hat’s doch ganz gut funktioniert. War spannend und anregend! :)

  16. Hallo Zusammen!

    Da ich selber Philosophie und Literaturwissenschaft studiere und studiert habe – unter anderem auch bei Manfred Frank – ist es mir ein Anliegen, den Kritikern dieser Sendung ganz deutlich zu widersprechen. Wer meint, hier sei viel geredet, aber nichts gesagt worden, sollte sich vor Augen halten, dass er es hier mit einer sehr umfangreichen und enorm komplexen Thematik zu tun hat. Gregor hat von seinem Referat (zu Foucault war es, meine ich) erzählt und davon, dass er daran gescheitert sei, auch nur das Wesentliche in der knappen Zeit seines Vortrags zu vermitteln – eigentlich ein ganzes Semester dafür gebraucht hätte. Das ist – aus den oben genannten Gründen – notgedrungen so. Wer aber glaubt, jemand müsse in der Lage sein, einen Diskurs, der tausende Texte umfasst und in alle Bereiche des kulturellen Lebens hineinragt (weil und indem er sie beschreibt und gestaltet), in ein paar Stunden umfassend und für alle verständlich auszubuchstabieren, der täuscht sich. Dementsprechend halte ich es für sehr angebracht, sich erst ein paar Tage mit der Sache zu beschäftigen, bevor man demjenigen, der über die Sache spricht, leere Rede vorzuwerfen.

  17. Habe leider das Gefühl, dass die beiden Sendungen zum Poststrukturalismus gescheitert sind. Dabei möchte ich sehr gern mehr zu Kulturwissenschaft, Philosophie, Soziologie usw. hören.
    Wahrscheinlich ist ein Gespräch über Poststrukturalismus in dieser Zeit kaum machbar, ohne sich in problematischen Banalisierungen und den populären Gemeinplätzen zu verlieren.
    Mein Vorschlag wäre, die Themen einfach etwas enger einzugrenzen. Entweder einen Theoretiker vorstellen oder eine bestimmte Problemstellung bearbeiten.

  18. Pingback: Einführung in den Poststrukturalismus | SocioEconomics Studentenblog

  19. Ich hatte ja Derrida schon vor Jahren entnervt weggelegt, so, jetzt liegt er wieder – dank diesem Podcast – auf meinem Schreibtisch. Gestern gehört, und heute mitten in den Grammatalogie. :)) danke für das (Wieder-) Erinnern an das mir Vergessene !

  20. Großartige Episode. Mein Hirn ist mal wieder auf volle Drehzahl gekommen und ich habe mal wieder Lust bekommen, endlich mal Foucault (und dann möglichweise noch ein paar von den erwähnten Theoretikern) zu lesen. Gegen mehr Folgen zu verwandten Themen hätte ich rein gar nichts einzuwenden!

  21. Whoa. Hab grade CRE091 gehört. Hartes Brot aber super interessant. Bevor ich mich an die Folge hier mache, brauche ich erstmal den Philosopher Song von Monty Python. Vielen Dank Gregor und Tim.

  22. Ich glaube gerne, dass das Thema so gut es ging diskurtiert wurde – sowohl in dieser als auch in der vorherigen Sendung. Aber es ist wohl so – und da schließe ich mich den Kritikern an – dass es einer „kleinen“ Gruppe, die evtl. täglich damit zu tun haben oder „Hobby“-Philosophen sind, etwas gebracht hat. Das ist ja auch der Sinn der CRE Podcasts. Zumindest habe ich jede Folge immer so verstanden – wo wenn nicht HIER hat man die Freiheit ein Thema wie ein NERD zu behandeln.
    Auch wenn mich die Philosophie nicht interessiert und ich mich durch diese Folgen fast bis zum Ende durchkrampfe – ich muss immer wieder TIM und seinen Gästen bescheinigen, dass sie die Themen wirklich ausführlich und aus interessanten Blickwinkeln beleuchten.

    Ich freu mich trotzdem wieder auf einen NERD Podcast a la „Hacken, Coden, trallala!“ ;)

    Weiter so!

  23. Wahrheit

    Wahrheit ist der demagogische Absolutheitsanspruch, welcher der Diktatur des Wortes immanent ist. Wir selektieren einen Möglichkeitshorizont und merken nicht das wir bei dessen Engstellung in dem Meere ertrinken das ihn spiegeln sollte.

    Lass mich das direkte Streichholz erneut zitieren.

    Aus Wahrheit wird zisssssssch. Der Funke fickt unscharf an den Rändern. Viele dachten er wolle nur springen üben.

    Doch sein Problem ist – er existiert nicht. Ich weiss nicht ob es ihn traurig macht.

  24. Was mich ja mal interessieren würde @Tim Pritlove:

    Nach dem ersten Podcast war Deine Reaktion in etwa »??????!?«
    Hat sich daran etwas geändert, also eher »?!!!!!?!« oder eher »????????«
    Ich hatte zwischenzeitlich den Eindruck, das Gregor nicht genau genug auf Deine Fragen eingegangen ist und durch die zwar ausführliche, aber nicht konkrete Antworten, mehr zu Deiner Verwirrung beigetragen hat, als Licht in’s Dunkel zu bringen.

    Insofern wäre ein dritter Podcast -falls von Euch gewünscht- zum Thema ganz hilfreich. Titel hätte ich auch schon: »Das Erbe des Poststrukturalismus – oder: was kommt nach Post?«

  25. Pingback: Nazis und Poststrukturalismus – by @laprintemps | Pirantifa

  26. Aber in einem muss ich einem Kommentator weiter oben Recht geben: Vielleicht wäre es zielführender, das Thema Philosophie und Soziologie in kleinere Häppchen zu verpacken als in den unübersichtlichen und sehr unscharfen Begriff „Poststrukturalismus“.
    Nicht entsprechend vorgebildete Hörer haben hiermit natürlich Schwierigkeiten, wie es natürlich auch bei technischen Themen der Fall ist. Ein gewisses technisches Grundwissen kann man aber bei einem Podcast, der aus dem CCC Umfeld entsprungen ist, wohl auch voraussetzen.
    Bei philosophischen Themen wäre aber wohl mehr Grundlagenarbeit nötig, damit auch nicht vorgebildete Hörer stärker davon profitieren.

    @Tim: Ich bin äußerst Philosophie-affin, doch schon lange sehne ich mich nach einem CRE, der nur so vor Technik strotzt.. kommt so was bald wieder mal? :)

  27. Pingback: Film: Work Hard – Play Hard | Pro2koll.

  28. Als Laie habe ich bei diesen Philosophie-Themen häufig den Eindruck, dass es hauptsächlich um Begriffsklauberei und freies Assoziieren geht. Man freut sich, wenn man irgendwelche Ähnlichkeiten und Beziehungen findet, ob man damit reale Zusammenhänge wiedergibt, ist erstmal nicht so wichtig. Dann findet man schöne neue Begriffe dafür, damit es nicht so auffällt. Damit tue ich den Philosophen wahrscheinlich total unrecht, aber so ist nun mal mein Eindruck.

    Der „Poststrukturalismus“ setzt dem die Meta-Krone auf, in dem er zum einen viele Begriffe stark ausweitet („Macht“, „Diskus“, …) und zum anderen der so wichtigen Sprache selbst eine allgemeine Bedeutungsfähigkeit abspricht. Pudding an der Wand.
    Letzendlich ertrinken alle, die nicht rechtzeitig erschöpft aufgeben haben, in Ihrer eigenen Interpretationswüste. Alle Fragen offen, Antworten aus Prinzip unmöglich, hat ja eh keinen Zweck. Verständliche Abwehrreaktion der Kritiker: Don´t feed the Troll!

    So stolpert man dann von Marxismus, Architektur über Lyrik zum Feminismus, aber keine Sorge, Hacker und Netz bekommt man auch irgendwie unter. „Stringtheorie der Buchstabenbedeutung“ fand ich gut :-)

    Trotzdem gab es einige interessante Aspekte in der Sendung. Danke dafür.

  29. Bin jetzt bei Minute 38 und habe das Gefühl, überhaupt nicht zu wissen, worum es geht. Gesprächsgast ist angenehm zu hören und der Podcast dudelt so vor sich her, aber irgendwie … packts mich nicht.

  30. Tim, Sendungen wie diese sind von den Sachen, die für mich sichtbar sind, das Wertvollste was du machst, und das eben genau weil du Folgendes sehr gut machst: komplexe Sachverhalte herunterzubrechen, zusammenzufassen, zu strukturieren und nebenbei die Fragen zu stellen, die auch ein Hörer stellen wollen würde, und so sogar noch ein sehr lebendiges Gespräch zu führen. Nötig ist dazu natürlich ein Gesprächspartner, der mit ins Komplexe abtaucht oder sogar Fremdenführer spielt, statt zu bremsen. Danke jedenfalls.

  31. Toll wäre wenn die Durchschnittsfrequenz an CRE Releases von etwa 2,5 pro Monat wieder langsam erreicht würde. :-)
    Die aktuellen Werte hinken da schon heftig hinterher.

    Wenn es an einer Bahncard oder Equipment fehlt, einfach mal wieder einen Spendenaufruf starten. Themenbezogen kommt dann sicher mehr rein.

    Eines ist aber schon lange überfällig: Die Technik!

    • Ich glaube, dieser Schnitt von 2,5 Sendungen pro Monat wird nicht mehr erreicht werden. Ich würde mir auch sehr gern neue Folgen wünschen, vor allem mit mehr Technik, aber derzeit sieht es eher nach Fast-Stillstand aus als nach regelmäßiger Veröffentlichung, und das ist schon seit letztem Jahr so, von einem zwischenzeitlichen Veröffentlichungshoch abgesehen, sind wir wieder in einem Folgentiefdruckgebiet angelangt. Kann aber auch nur Ausdruck der „Professionalisierung“ der Metaebene mit der Verbreiterung des Podcastangebots sein. Und früher… ach, ich höre mir jetzt ein paar alte Folgen an, damals, als er noch gebrannt hat…

  32. Es wird zweieinhalb Stunden über Poststrukturalismus und Dekonstruktivismus geredet, aber diese Begriffe werden nicht definiert (zumindest nicht in den ersten zwei Stunden). Sind sie nicht definierbar und wenn ja: warum nicht?
    Liegt es am Thema oder an der Person? Ich hatte den Eindruck, man will gar nicht verstanden werden und versteckt sich in Analogien.
    Sehr CRE-untypisch: sonst fühle ich mich nach einem CRE stets informiert und bewundere die Art, wie auch schwere Themen zugänglich gemacht werden. Das war das erste Mal, dass mich ein CRE einfach nur genervt hat und ich nicht zu Ende gehört habe.
    Schade, denn ich finde die Themenwahl gut und bewundere, dass wenigstens der Versuch unternommen wurde.

  33. Einiges richtiges und unglaublich viel Schwachsinn.
    Poststrukturalismus = Pippilottaprinzip
    Ich mach die Realitaet, wie sie mir gefaellt.
    Naturwissenschaften ueberfluessig.

  34. hi tim und gregor,

    spannende sendung, vielen dank!

    @gregor
    Hast Du auch noch ein paar Beispiele von Theoretikern, die nicht weiss und männlich sind? Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist die Sichtbarkeit von Minoritäten ein wichtiger Bestandteil des Themas. Deswegen würden mich die Ideen&Sprache derer Interessieren.

    Danke!

    • Wer deutlich sichtbar ist, ist keine Minorität mehr.
      Es ist doch erstaunlich, dass man immer und immer wieder vorgenölt kriegt, wie unterdrückt doch angebliche Minoritäten seien.

      Warum hört man eigentlich nichts von türkischen Hackern?
      Weil das keine Sau interessiert. Wenn es durch mein Dach regnet, und ich einen Dachdecker bestelle, dann interessiere ich mich doch auch nicht dafür, ob der Handwerker schwul ist.

  35. Viel Gelaber um Tünnes.
    Hier nur die zwei dicksten Dinger, die mir aufgefallen sind.

    Das Binnen-I kommt aus einem Missverständnis, nämlich der Verwechselung von grammatikalischem und biologischen Geschlecht
    http://www.bruehlmeier.info/sprachfeminismus.htm
    Wenn ein Schwarzer ein Problem damit hat, sich in der Guy-Fawkes-Maske wiederzufinden, warum hat denn ein Blondhaariger kein Problem damit? Haben Frauen ein Problem damit?

    Das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ hat Gregor auch nicht verstanden. Der letzte Satz lautet nämlich
    „Und die Kammerherren gingen und trugen die Schleppe, die gar nicht da war.“

  36. Tja… da ist das „Chaosradio Express“ umbenannt und umgestylt worden, man konnte es als den besten Podcast Deutschlands bezeichnen, und nun stirbt es einen langsamen, unverdienten Tod, zugunsten von Not Safe For Work und Mobilemacs. Diese Podcasts finde ich zwar auch super, aber warum ausgerechnet CRE, der Qualitatspodcast, so wenig Aufmerksamkeit bekommt, ist mir unverständlich.

    Tim! Das war ne Liebesnachricht. Mach was :)

  37. Man möchte nur noch schreien: “Aber er hat ja gar nichts an!”

    Keine Ironie – aber wer sich den Poststrukturalismus (oder auch die Philosophie als Ganzes) wirklich abgewöhnen will, der höre diesen grauenvollen Podcast. Über sehr weite Strecken fiel selbst dem Profi Pritlove nichts mehr ein – insofern ist auch diese Folge wieder ein einmaliges Event. Aber vermutlich ist auch dieses “beredte Schweigen live” besonders poststrukturalistisch, ich habe es nur noch nicht erkannt bzw. begriffen…

    Egal – ich kann mit fast allem leben, nur nicht mit diesen Erklärungen von Herrn Sedlag…

  38. Eure beiden Poststrukturalismus-Podcasts sind kleine Juwelen des Netzes. Vielen Dank! Einige der obigen Postings – von wegen „Gelaber“ und so – sind Beleidigungen der Intelligenz und zeigen eine Borniertheit sondergleichen. Macht bitte genau so weiter! Das sind genau die Inhalte, die es nie in die Mainstream-Medien schaffen.

  39. Pingback: WMR53 – generische Steuersparinstrumentin (mit Gregor Sedlag) | Wir. Müssen Reden

  40. Pingback: LNP046 Bekennerschreiben der Regierung | Logbuch:Netzpolitik

  41. Pingback: TDC001 Autoerotische Verlagscola-Unfälle (Kriminologie) | Todescast

  42. Ist etwas her, dass ich den beitrag gehört hab. finde allerdings, dass gregor teils etwas unsicher klingt und, wohl der schwierigkeit des themas geschuldet, unseriös, bzw schlecht aufgestellt rüberkommt. daher hätten einige dinge doch noch etwas klarer formuliert werden können. bspw war es mir etwas zuviel um die inhalte des ‚linguistic turn‘ fokussiert, obwohl das alles noch sehr viel weiter geht. im nachhinein frag ich mich, ob so wriklich des pudels kern getroffen wurde.. nichts destotrotz find ich es super, dass das alles überhaupt hier auf den tisch kommt. allen kritikern und verständnislosen will ich also sagen, dass es wichtig ist sich mit poststukturalismus und dekonstruktion auseinanderzusetzen und das alles mehr einfluss auf unser heutiges leben und das generelle verständnis vom menschen und menschsein, sowie auf postmoderne diskurse hat, als es auf den ersten blick erscheinen mag (ihr habt ja gar keine ahnung!!). finde die folge hätte besser sein können, ohne zu behaupten, dass ichs auf anhieb hätte besser machen können. also nochmal: wenn sich jemand daran stört; dieser beitrag war längst nicht alles und keine hinreichende grundlage den ganzen themenkomplex zu durchschauen, oder gar als blossen nonsense abzuwatschen.. (das wäre ja, wie wenn ich quantenmechanik als bullshit abstempel, weil mir ein abi-leistunskursler newton nicht erklärt kriegt (hängt übrigens auch vom sender-empfängerverhältnis ab…..)) immerhin ein kleiner einbilck.. danke dafür und danke für die ganzen ergänzenden kommentare!

  43. 1. Es gibt eine Realität jenseits des Menschen.
    => Wer mit Sprache oder Diskurs die Realität erfassen will, hat sich bereits aufgegeben.

    a) Kinder lernen über Handeln. Sprache kommt danach.
    b) Es gibt keine Erkenntnis ohne Handeln. Das Umgekehrte kommt vor.

    Mal am Rande: Wer im Hölderlin-Jahr die bekannte These von der Aufgabe der Philosophie, Veränderung der Welt, immer noch Marx zuschreibt, sollte mal andere Bücher lesen. Marx hat zitiert.

    Falls das Thema noch einmal vorkommen sollte, bitte mit einem Gesprächspartner, der die blaue Pille genommen hat.

  44. Lieber Tim und lieber Gregor,

    Diese Folge liegt mir persönlich sehr am Herzen. Es ist jetzt 13 Jahre her, dass ich sie zum ersten Mal gehört habe. Beide Poststrukturalismus-Folgen kann ich inzwischen fast auswendig und es ist erstaunlich, wie viel neues man darin immer wieder finden kann, auch beim vielleicht 20sten oder 30sten Abspielen.

    Ich habe gestern, nach vielleicht 6 Jahren (?) auch endlich die Vorlesung von Manfred Frank zuende gelesen und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das irgendwem empfehlen möchte :D Darin werden viele Punkte die Gregor hier zusammenfasst noch einmal wesentlich detaillierter beschrieben, und ein paar andere Konzepte eingeführt (differance, rhizom). Allerdings ist es wirklich ein Kampf dieses Biest zu lesen. Es hilft, wenn man neben Deutsch auch Französisch spricht (vielleicht 20% des Textes) und die gelegentlichen Ausflüge ins Altgriechische/Lateinische/Englische/irgendwann auch ein bisschen Rumänisch (?) und so weiter vertragen kann. Inhaltlich wirklich erhellend, aber grausam geschrieben, tut mir leid. Ohne diesen Doppelpodcast als ständigen Begleiter über die Zeit hätte ich zwischendurch abgebrochen. Vielen Dank also noch einmal dafür.

    In meiner Arbeit und auch meiner persönlichen Weltsicht hat mich dieser Podcast auf jeden Fall auf völlig neue Fährten gebracht und ich möchte dafür noch einmal Danke sagen. Ein einigermaßen solides Verständnis der poststrukturalistischen Kritik und deren Konsequenzen für quasi alle Bereiche der Kultur, Wissenschaft, Politik etc. ist extrem wertvoll und zumindest ich kann es auch ganz praktisch in meiner Arbeit immer wieder verwenden. Man kann damit quasi immer wenn man sich irgendwo festfährt neue Denkweisen eröffnen. Der „Kompromiss“ den Gregor im Buch von Manfred Frank andeutet als Ausblick in die Zukunft ist meiner Einschätzung nach unter anderem in den Praxistheorien (Schatzki, Shove, Reckwitz) und der Actor-Network-Theory eingeflossen, die eine wirklich brauchbare Fortsetzung anbieten. Vielleicht wäre das irgendwann mal Material für eine indirekte Fortsetzung :)

    Eine Kleinigkeit muss ich aber nach dem vielfachen Hören noch loswerden, ich glaube aus der ersten Folge: „Hermeneutik“ bezieht sich zwar auf Hermes: Allerdings nicht in seiner Funktion als „Boten“ der Götter, sondern eher wie in „hermetisch“ abgeriegelt, also verborgen/verschlossen/verschlüsselt. Die Hermeneutik versucht dann, diese verborgenen Bedeutungen herauszuarbeiten.

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