Die Geschichte der Pornographie und ihre Bedeutung für die Gesellschaft
Kaum ein Thema schafft es, die Gesellschaft so fortgesetzt zu begeistern und zu verstören wie Pornographie. Von manchen wird es schlicht mit dem Bösen gleichgesetzt, andere leben es frei und entspannt. Und jeder scheint seine ganz persönliche Auffassung darüber zu haben, wofür Pornographie steht und welche Wirkung sie auf den einzelnen wie auch die Gesellschaft als ganzes hat.
Im Gespräch mit Tim Pritlove berichtet Tina Lorenz aus ihrer Forschung und ihren ganz persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen mit Porno. Eine Reise von den Ursprüngen der Pornographie in der Antike über die modernen Wandlungen des Genre in Renaissance und Neuzeit bis zur nackten Realität des Porno in unserer Zeit in allen Medien.
Für diese Episode von CRE: Technik, Kultur, Gesellschaft liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
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Heikles und sicher hoch interessantes Thema, mal direkt anwerfen, bin gespannt!
Da knistert nicht nur das Thema, auch der Podcast. Tut aber dem Thema nicht weh!
Was immer noch weitgehend fehlt, sind ehrliche Statements von Männern, die Pornos konsumieren. Einer der´s versucht hat (und das gar nicht mal schlecht) war unlängst Peter Redvoort mit „Pornos machen traurig“, aber sonst fand ich fast nichts …
Ludger
Dann schau mal die Vortragsvideos von http://www.yourbrainonporn.com/ an.
Mich machte der jahrelange, tägliche Konsum nicht nur traurig, sondern depressiv, suizidgefährdet und abhängig.
Ich bin gespannt, ob im Podcast die Aussteigerbewegung angesprochen wird (z.B. Fapstronauten).
Ich habe meinen Ausstieg geschafft und bin ein ganz anderer Mensch geworden (so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich früher war).
Pornografie sehe ich dabei nicht als schlecht an, aber unser Gehirn belohnt Konsum, verleitet zu Überstimulation (die es nachher braucht) und kann diese nicht handhaben, was meine damalige Lage erklärt.
Ja, aber das ist mit allem so. Ich hab mal ziemlich gebechert, aber das wurde langweilig. Rauchbares, Substanzen im weitesten Sinne (Kaffee und Tee ist auch Droge), sexuelle Betätigung, alles im Übermaß und was ist die Folge? Es langweilt. Und da scheidet sich die Spreu vom Weizen, der weiterkonsumiert, *obwohl* es langweilt, der macht was verkehrt.
Ich lebe mittlerweile fast wie ein Mönch, aber ohne mir etwas zu verkneifen. Wenn ich Bock auf ein Bier hab, trink ich eines, wenn ich keinen Bock auf das zweite habe, dann lass ich es. Wenn mir einer eines hinstellt, lasse ich es stehen. Das war nicht immer so, aber man kann sich das beibringen, und mit allem anderen kann man das genauso halten!
Was mich immer noch anzieht und kickt, sind körpereigenen Substanzen, die bei Langstreckenradfahren entstehen, oder das entzückte Zucken im Gehirn bei den Heureka- und Erkenntnisgewinn-Momenten, beispielsweise beim Programmieren. Der tägliche Weg zur Arbeit auf dem Rad fällt als fehlend auf, findet er ein paar Tage nicht statt.
Trübsinnig und depressiv muss man wegen keines Konsumgutes werden.
Die Aufnahme knistert ab etwa 1:30 bis zum Ende. Liegt nicht an meinem Equipment, hab’s mit anderen mp3 files ausprobiert.
http://vimeo.com/18925628
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Besonders im historischen Bereich ein etwas konfuser und sprunghafter Podcast. Wird in der soziologischen Einordnung stärker.
Zum Intro: http://www.youtube.com/watch?v=T0atyxbiM80
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Ich bin erst bei 56:00 in der sendung, aber habt ihr / hast du auch das project Glory Hazel auf dem radar? http://www.gloryhazel.com/ – a pornography project by Sabine Fischer and Sandra Lichtenstern. Zwei schweizerinnen, die tonnenweise 70ger jahre pornos sichten und daraus – für ihre begriffe – ästhetische neue collagen samplen.
Zu diesem Podcast kann ich nur schwer masturbieren.
auch man muss nur wollen. Das geht eigentlich zu allem. Störend ist allerdings das knacken gegen Ende.
Sehr interessante Folge. In der Sendung wird des öfteren gesagt, dass wir alle Sex wollen und Sex haben. Das stimmt so leider nicht. Ich habe vor kurzem ein recht interessantes Interview (welches ich leider nicht mehr finde) mit einer asexuellen Frau gelesen, aus dem hervorging, dass es heutzutage offenbar leichter ist sich als homosexuell zu outen, als als asexuell. Wer sich dafür interessiert sollte mal danach googlen.
http://www.spiegel.de/panorama/asexualitaet-wenn-menschen-keine-lust-auf-sex-haben-a-854038.html
Da gebe ich dir recht, aber es ist heutzutage offenbar sich leichter als asexuell zu outen, als als pädophil, weil dass so schlecht in der Gesellschaft vorbelastet ist.
Hm….ich weiss nicht, ob ‚vorbelastet‘ das richtige Wort ist. Eine paedophile Neigung per se ist ja noch nichts Verwerfliches, da stimme ich dir zu, aber jegliche Art von Uebergriffen auf Kinder, um dieser Neigung nach zu gehen, ist nicht nur illegal sondern auch in meinem Moralverstaendnis stark problematisch. ‚Vorbelastet‘ wuerde ich eher die (zum Glueck weitestgehend aus der Mode gekommene) gesellschaftliche Haltung zu Homosexualitaet oder die gerade in den Medien wieder besprochene Zoophilie nennen, wo die Frage nach Opfern/ungewollt Beteiligten, sich immerhin bei letzterem ueberhaupt stellt.
die Version bei iTunes knistert jedenfalls noch. nicht tragisch, aber vielleicht kann mensch das nochmal austauschen…
schöne Folge und interessant.
bin noch nicht 100% durch aber ein kurzes Feedback zur „Pornografie als Kampfbegriff“: hey Tim! ich hatte das doch noch extra erklärt, dass es hier um eine andere Definition von Pornografie ging, mit der PorNo-Kampagne. :/ Es ging eben nicht darum, dass alles was heute als „allgemeingültiger“ Pornobegriff gilt (jede Darstellung von sexuellen Handlungen), sondern es ging um den Versuch, Pornografie anders zu definieren und im Endeeffekt sexuelle Befreiuung.
bisschen schade.
das ist aber auch der einzige Punkt. sonst ist es wirklich sehr lehrreich :)
Ist ausgetauscht, es gibt keine „Version bei iTunes“, nur die auf dem Server. Wenn was knackt, dann bitte sagen an welcher Stelle. Ggf. ist noch was übrig geblieben und muss noch mal nachbearbeitet werden. Vorher knackte es allerdings durchgehend.
ab wann genau es knackt, weiß ich nicht mehr. gefühlt mindestens die komplette zweite Hälfte…
Hallo Tim bz. des knacksens .. meiner Meinung fängt das circa bei 1.15 an und wird dann bis 1.30 immer stärker – also wenn du da noch was machen willst – die Hörer werdens dir danken – insbesondere da ja bei diesem Thema ja noch einge dazu kommen könnten…
Wollte noch hinzufügen, dass ich definitiv die Folge nach deiner (ersten) Bearbeitung heruntergeladen habe und das Knacken auf jeden Fall sehr hörbar da war. Dachte schon meine schönen neuen Kophörer wären defekt. Ist man ja von deinen Produktionen nicht gewöhnt.
schade, die 2te haelfte kann ich nicht anhoeren, das staendige knacken macht mich wahnsinnig
Der Link zu my secret live führt zu einem Wikipedia-Artikel eines Musikalbums.
Bitte den Link zum My Secret Life Artikel korrigieren:
http://en.wikipedia.org/wiki/My_Secret_Life_%28erotica%29
Der jetzige Link führt zu einem falschen Artikel (siehe Kommentar oben).
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Beim „gute 70s, böse 80s“ fällt mir natürlich sofort der (grandiose) Hollywood-Film „Boogie Nights“ ein: http://www.imdb.com/title/tt0118749/
Sehr guter Podcast.
Es hört sich bekloppt an, aber gerade diese „Shades of Grey“ Welle, die gerade durch die Frauenstammtische schwappt, ist sehr gut für das Verständnis zwischen Mann und Frau bzgl Erotik und Sex. (Das wäre auch noch ein ganz guter Punkt für den Podcast gewesen)
Das ist ja letztendlich ein Porno(Buch), und es ist gut, dass wir zumindest in weiten Teilen der Gesellschaft damit kein großes Problem haben.
Anhand so eines Buches bietet sich die Möglichkeit, mal über die eigenen Vorlieben zu sprechen, was ja immer ein recht heikles Thema ist, da Mann und Frau die Angst haben, auf vollkommenes Unverständnis zu stoßen. Das Resultat kann die Erfüllung bislang geheimer Wünsche zur Folge haben.
Schön zu hören, das Tina da explizit und sehr befreit berichtet. Man kann ja merken, dass der Tim da erst mal über ein paar innere Hürden springen muss, bevor er auch eindeutig wird:-) Das ginge mir bestimmt auch so.
Insgesamt bin ich der Meinung, dass ein viel direkteres und weniger verschämtes Ansprechen der Themen rund um Porn und Sex unserer Gesellschaft an vielen Stellen helfen kann, da eben auch die Probleme besprochen und gelöst werden können.
Tim! Wann kommen denn wieder TECHNIKthemen? (vermehrt)
Ist IPv6 keine Technik?
wann kommen sie wieder?
Da Tina Lorenz ihre Magisterarbeit ja explizit erwähnt. Wäre es möglich, die verfügbar zu machen?
Feiner Podcast !
Tina Lorenz hatte viel zu sagen und sprach angenehm frei, locker und interessant über das Thema. Tim, Du hast eine schöne Art im Hintergrund zu bleiben und die Leute mit Fragen durch das Thema zu schleusen. Freue mich schon auf den nächsten.
Bei mir hat die Audiodatei nicht geknackt, ich hatte sie allerdings noch etwas komprimiert.
Als aufklärung zur Realität am Set könnte wunderbar folgendes unterhaltsames Erklärungsvideo verwendet werden
http://m.youtube.com/results?q=Evan%20Stone%20%20#/watch?v=3OhL96olys4
der richtige Link:
http://www.youtube.com/watch?v=3OhL96olys4
der wirklich richtige Link:
http://youtu.be/3OhL96olys4
Tim, du hast dein Studio kaputt repariert. Da hat’s ganz schön geknackt.
War aber nicht beknackt, geile Infos von Porno-Tina!
Den Gips Fetisch musste ich gleich mal googeln – »Cast Fetish« nennt sich das.
Ich bleib da wohl doch lieber beim Podcast …
Hm, interessanter Podcast, was mich noch schwer interessieren würde ist die Langzeitauswirkung des allzeitverfügbarem Massenkonsum von Porn. Ich habe immer mal wieder am Rande gelesen, dass es unter jungen Menschen einen wachsenden Prozentsatz gibt, der auch auf realen Sex verzichten könnte/würde. Wenn jeder kleiner Trieb sofort befriedigt stumpft das vielleicht soweit ab, dass es gar nicht mehr zu einem so großen Verlangen kommt.
Was Cindy Gallop ja eindringlich in ihren Vorträgen erzählt zeigt ja, das die geforderte Reflexion der Pornorealität nicht statt findet und sich Männlein wie Weiblein daran tatsächlich orientieren.
Habe den Podcast noch nicht ganz gehört. Dafür aber das Intro bestimmt schon 50 mal. Da lacht man sich ja kaputt. Hammer Dialog :-) Gut Wahl Herr P.
Vom leidigen Knistern einmal abgesehen, eine sehr schöne Sendung.
Allerdings habe ich etwas das Name-dropping vermisst; erwähnenswerte Leute die mir so spontan einfallen, wären zum Beispiel:
John Holmes, Joanna Angel, Max Hardcore, Renee Pornero, Sibel Kekilli, Rocco Siffredi,Katsuni, Dany Verissimo und selbstverständlich Peter „the-one-and-only, Mister C*msh*t“ North :-)
bukowski. wie kann man ein podcast machen, thema porno und bukowski bleibt unerwähnt. lol
hätte n mann übers thema doziert..
Pingback: Intermezzo (371) « Blue Archive
I found this hard to masturbate to…
Kann man das bei etwa 24 min erwähnte Bild vom unterworfenen König und die zugehörige Pose irgendwo sehen?
Danke, hat mir ganz gut gefallen. Schade fand ich, dass so wenig Erkenntnisse zur Frage rumkamen, welche gesellschaftliche Funktion die Tabuisierung des Sexuellen hat.
Pingback: CRE über Pornos | Das "P" Wort
i can fap to this
„Geiles“ Thema!
Weiß eigentlich jmd wie viel ein durchschnittlicher Porno Darsteller verdient?
Ich bin ja eigentlich ein großer Fan von Tims Podcasts. Aber dieser hier war schlecht. Grund: Es fehlt mal wieder völlig die männliche Sichtweise. Und die Sichtweise einer Person, die „gängige“ Pornos mag und darüber auch spricht. Und eben nicht nur die „anderen“, „alternativen“ und „feministischen“. Tim ist das Thema offenbar etwas peinlich und überlässt die Deutungshoheit über Pornographie dem üblichen universitären Feminismus. Was Tina Lorenz sagt, ist ja nicht schlecht und meist nicht falsch, aber schon sehr einseitig.
Falsch ist allerdings, dass es den „üblichen hetero-08/15-Porno“, der ständig erwähnt wird und der die Frau immer unterwürfig zeigt und bei dem die Frau immer riesige Brüste hat, überhaupt gibt. Ein gründlicher Blick in Youporn und Co genügt eigentlich, um das zu widerlegen.
zu oberflächlich hingehört. der gedanke, so abgesehen davon, dass jetzige pornos nur zum spulen während der masturbation da sind, war, dass jetzige … ach ich habs schon vergessen.
Interessantes Thema, leider völlig konfus, trocken und teilweise widersprüchlich präsentiert. Bei dem Gast aber auch nicht verwunderlich, denn schon ihr Vortrag beim 23C3 war ähnlich schlecht (die letzten 10 Minuten des Vortrags lohnen sich aber, da gabs dann die Kommentare aus dem Publikum).
Es ist auch deutlich dass es in Tinas Welt so etwas wie Amateur oder Homemade Porn nicht existiert. Dabei reicht 1 Klick auf youporn oder xhamster um sich vom Gegenteil zu überzeugen. Die gleichen Argumente (alles gefaked von Amateur“INDUSTRIE“) kommen übrigens von Cindy Gallop die ebenfalls etwas dagegen hat, dass pornographische Sexakte (Anal, Abspritzen, Filmen, usw) mittlerweile im Schlafzimmer angekommen sind.
Es ist natürlich völlig in Ordnung wenn man diesbezüglich andere Vorlieben hat, aber wenn man deswegen mit Scheuklappen rumläuft, führt das dann leider dazu dass man wie Tina nicht in der Lage ist ein Thema allumfassend vorzutragen.
Wer des Schwedischen mächtig ist, dem kann ich ein tolles Buch über Pornographie empfehlen: Mattias Andersson: „Porr – en bästsäljande historia“. Statt wie andere das Thema mit geisteswissenschaftlichem Gelaber aufzurollen präsentiert er Fakten und widmet z.B. ein ganzes Kapitel der Sex Economy und räumt mit dem oft wiederholten Märchen auf dass dort viel Geld zu machen ist.
Leider habe ich keine deutsche oder englische Übersetzung gefunden. Für alle nicht-Schweden reicht aber auch ein kurzer Blick auf die Aktienwerte. Beate Uhse: 58 Mio Euro. Zum Vergleich der geringste Wert im DAX (Lanxess): 5.158 Mio Euro (Stand 9.11.2012).
Kleiner Kommentar noch für Tim: Ich fand Deine Podcasts bisher immer höhrenswert. Klar, es gab gute und schlechte Folgen, auch mal ein uninteressantes Thema oder einen langweiligen Gast, alles gar kein Problem. Nur in letzter Zeit passiert es regelmässig dass ich mich über Deine Podcasts wirklich ärgere weil entweder völlig unkritisch berichtet wird (Feminismus, Bundeswehr) oder Kritik im Keim erstickt wird (LNP39: Piratenpartei und das Urheberrecht). Für mich ist daher jetzt auch erstmal Schluss. Ich schau vielleicht in einem Jahr nochmal rein und schone bis dahin meine Nerven.
„Es ist auch deutlich dass es in Tinas Welt so etwas wie Amateur oder Homemade Porn nicht existiert. Dabei reicht 1 Klick auf youporn oder xhamster um sich vom Gegenteil zu überzeugen.“
Kurz drauf eingegangen:
1) Gerad nicht Filmerfahrene Menschen verhalten sich anders wenn eine Kamera im Raum ist, diese im Podcast gemachte Aussage ist definitiv korrekt. (Auf Fälle in welchen eine Person ohne ihr Wissen gefilmt wird gehe ich nicht ein)
2) Woher soll „echtes“ Amateurmaterial kommen? Aufnahmen aus einem Puff (Freier Beischlaf, dafür wird man gefilmt), oder von verlassenen Exfreunden (eine glaube ich sehr gefährliche Nummer, da es bestimmt böse Klagen geben kann). Alle Aufnahmen bei welchen eine dritte Person filmt, sind mit höchster Wahrscheinlichkeit ebenfalls keine Amateuraufnahmen.
Die einzige Quelle, die heutzutage (noch) etwas „echtes“ hervorbringt ist vermutlich stickcam/chatroulette und die Screencaptures davon, die landen aber auch nicht auf großen Seiten (kein Einverständniss + häufig unklares Alter der beteiligten Personen vorliegt (!!))
tl;dr auf großen Pornoseiten „echtes“ Amateurmaterial zu finden ist (je nach definition von amateur), unwahrscheinlich/illegal dort hingelangt.
„Statt wie andere das Thema mit geisteswissenschaftlichem Gelaber aufzurollen präsentiert er Fakten und widmet z.B. ein ganzes Kapitel der Sex Economy und räumt mit dem oft wiederholten Märchen auf dass dort viel Geld zu machen ist.“
Dazu verweise ich mal auf die _sehr_ gute Dokumentation „9 to 5 – Days in Porn“, zeigt ein realistisches Bild der Amerikanischen Pornoszene und das es einerseits sehr reiche Personen gibt (Sasha Grey) und sehr viele, die gerade so durchkommen bzw. es für Drogen ausgeben. Die Pornoszene ist also (man verzeihe mir die Vergleiche) wie Modelln oder Drogen verkaufen, viele machen Scheißjobs in der Hoffnung mal groß rauszukommen, wenige scahffen es am Ende.
„Für alle nicht-Schweden reicht aber auch ein kurzer Blick auf die Aktienwerte. Beate Uhse: 58 Mio Euro“
Das Beate Uhse nichts (mehr) wert ist überascht niemanden, eine illegale Online Pornobörse, könnte hingegen mit Sicherheit ebensoviel Gewinn machen, wie Megaupload es tat.
„Nur in letzter Zeit passiert es regelmässig dass ich mich über Deine Podcasts wirklich ärgere weil entweder völlig unkritisch berichtet wird (Feminismus, Bundeswehr) oder [hab ich nicht gehört].“
Hmm, da muss ich mich einerseits anschließen und andererseits widersprechen.
Ja, es wäre schön auch die andere Seite präsentiert zu bekommen, _aus meiner Sicht_ sind die Personen die Tim aussucht, zwar immer bemüht auch die Gegenmeinungen darzustellen, also unabhängig aufzutreten, dies gelingt aber (da die Personen eben aus einem Lager kommen) nicht immer umfassend.
Dies ist natürlich dem Format geschuldet (welches nicht geändert werden sollte ;), es wäre aber eine Überlegung wert – gerade bei heiklen Themen – auch explizit einen Experten der „Gegenseite“ einzuladen, oder später einen zweiten Podcast zu machen, der vielleicht die Gegenseite aufgreift (zB bei Feminismus mit dem Männerrechtler).
„Ich schau vielleicht in einem Jahr nochmal rein und schone bis dahin meine Nerven.“
Aber ich muss sagen, dass es mich wundert, dass dich, Mathias, die besprochenen Themen emotional so aufregen.
„es wäre aber eine Überlegung wert – gerade bei heiklen Themen – auch explizit einen Experten der “Gegenseite” einzuladen, oder später einen zweiten Podcast zu machen, der vielleicht die Gegenseite aufgreift“
Ja, das wäre wirklich eine gute Idee, ist einfach langweilig, immer die gleichen feministischen Ansichten zu hören. Eine unnötige Verengung des Blicks, die dem Medium Podcast schadet. Gibt es da keine Neugierde mehr?
Auch wenn ich bei einigen Themen dem Interviewten gerne einen Rant „OMFG! FAAAALSCH“ entgegenschreien würde, bin ich kein Freund von der Vorstellung der „Präsentation der Gegenseite“.
CRE fällt mir eigentlich recht positiv dadurch auf, dass die Interviewten relativ frei sprechen können, und dadurch viel erzählen. Bei Technischen Themen bekommt man so viel von den „schmutzigen details“ mit, die sonst übersprungen werden, und bei eher Gesellschaftlichen Themen bekommt man zumindest einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt des Interviewten.
Wenn man nun anfängt, hauptsächlich aus der Idee der „fairen Darstellung“ heraus die „Gegenseite“ zu interviewen wandelt man das Format quasi zu einem Debattenkanal. Man kann nicht mehr so frei sprechen, wenn man damit rechnet, dass in der nächsten folge jedes Statement auf die Goldwaage gelegt wird.
Ziel sollte sein, über etwas interessantes zu berichten. Wenn man dabei dann bei einem Thema landet, was man als „gegenseite“ zu einem vorherigen interpretieren kann (bis zu einem gewissen grad könnte man z.B. C++/Dylan so sehen) ist das imho schön, aber dieser Gegensatz sollte nicht im Vordergrund stehen, imho.
Davon ab würde es mich natürlich auch freuen, wenn bei Behauptungen von Soziologen ähnlich kritisch nachgefragt würde wie bei der C++-Folge nach den angeblichen Vorteilen der Sprache, was ich insbesondere hier und beim der Feminismus-folge nicht so gelungen fand, aber das ist vmtl auch stark Tagesformabhängig.
Auch wieder war, CRE hat ja eigentlich auch immer einen Experten (daher übrigens auch meist aus Universitärem Umfeld), der versucht den Forschungsstand umfassend abzubilden. Es ist schließlich auch als Außenstehender (der Tim ist/versucht darzustellen), ja auch schwierig den richtigen zu einem Thema zu befragen – vergleiche die Diskussionen beim Waffenpodcast (es ging um Schießsport ect.). „Fachleute“ fühlen dann oft das einseitig berichtet wird und übersehen, dass für Anfänger meist ohnehin die 95% interessanter sind, die alle Experten vertreten.
Vielleicht sind Themen wie Feminismus/Pornographie auch einfach zu komplex um es in einer Sendung abzubilden…
Ich glaube, die Annahme, dass Tim ein „neutraler Aussenstehender“ ist oder sein muss, ist der knackpunkt.
Ich denke nicht, dass das wirklich geht (und in ARD und ZDF sehen wir ja regelmäßig das Versagen des Versuchs), und insbesondere in einer so persönlichen Atmosphäre wie einem 2–4 stündigen Gespräch über eine Sache, in der man Nerd ist und die einem am Herzen liegt, wird’s noch weniger möglich.
Wenn man aber eben erstmal die zwangsläufige Subjektivität eines Interviews akzeptiert hat, kann man imho die Stärke des Formates besser geniessen, die imho ist, das man „leuchten in den Augen“ des Gesprächpartners vermittelt bekommt, wenn er von seinem Thema spricht.
Und da kann es dann halt vorkommen, dass jemand diese leuchtenden Augen bekommt bei der Theorie, dass Gehälter von einer gesellschaftlichen Verschwörung und nicht sowas profanem wie Angebot, Nachfrage und Kaptialismus bestimmt werden.
Ich finde es trotzdem, bzw gerade deshalb positiv, weil ich halt mindestens noch einen interessanten Einblick in eine mir fremde Denkweise bekomme.
Wenn man nun anfängt, hauptsächlich aus der Idee der “fairen Darstellung” heraus die “Gegenseite” zu interviewen wandelt man das Format quasi zu einem Debattenkanal.
Die Gefahr sehe ich so schnell nicht. Der Wunsch nach einem Protagonisten der Gegenseite hängt wohl auc damit zusammen, dass in letzter Zeit sehr viel genderfeministische Standpunkte zu hören waren, vor allem natürlich, wenn man sich die Podcastszene insgesamt anschaut. Und es fällt eben auf, dass gerade hier die kritischen Fragen zu kurz kommen. Fragen, die sich jedem stellen, der mit offenen Augen durch die Welt geht.
Tim sucht sich Gesprächspartner genau aus, macht hervorragend strukturierte Interviews, ist sprachlich sehr souverän und sicher Feingefühl genug, auch mal etwas beharrlicher nachzufragen ohne dass der Interviewte sich an die Wand gedrängt fühlt. Abgesehen davon ist Podcast ja durchaus „meinungslastig“ – der Gastgeber muss sich also nicht unbedngt zurückhalten.
Insofern sind die kritischen Kommentare hier vielleicht ganz direkt auf Tim bezogen – d.h. auf seine persönliche Meinung, die bei diesem Thema etwas realitätsfern sein mag. Wär nicht schlecht, wenn er mal etwas bodenständigere Theorien bei Geschlechterfragen zur Kenntnis nehmen würde. Das würde er dann schon in seine Podcasts einbauen, denke ich.
Vielleicht ist Tim ja wirklich noch eine halbe Jungfrau in Gender-Fragen und der ewige Feminismus stößt ihm noch nicht so übel auf :-). Bei Technik-Themen läßt er sich jedenfalls nicht so leicht was vom Pferd erzählen und fragt durchaus kritisch nach!
Hat wohl auch was mit mangelnder Risikobereitschaft zu tun.
Aha! Jetzt kommt hier ja doch noch Leben in die Bude! Mathias: Deine Kritik am „geisteswissenschaftlichen Gelaber“, wenn es um Pornografie geht, ist absolut berechtigt. Im universitär-feministischen Bereich gibt’s Scheuklappen und Dogmatismus bis zum Abwinken, aber wenig eigene Erfahrung, weder als Porno-Konsument(in) noch als Produzent(in).
Ganz so streng wie Du wäre ich allerdings dann doch nicht. Auch der Tim kann ja nicht überall Experte sein und einige Kommentatoren waren ja schon froh, dass es überhaupt mal was zum Thema Pornografie gibt. Andererseits: Das reicht eigentlich nicht. An den Tim hat man eben höhere Ansprüche, als dass er sich jemanden einlädt, der schon wissen wird, was erlaubt, richtig und gut ist und das war’s dann.
Sehr unterhaltsame Folge trotz des Knisterns, dankeschön!
Mathias: Hab den Schluss des Vortrags von Tina auf der 23C3 gehört. Lustig, dass sie bei der Frage nach ihren eigenen Porno-Vorlieben so tut, als hätte sie die Frage nicht gehört. HUAHA! Hätte sie z.B. gesagt „Dazu möchte ich lieber nichts sagen, weil…“ wäre das doch souveräner gewesen. Naja, ein wenig souveräner im Umgang mit dem Thema ist sie inzwischen anscheinend aber geworden. Ist ja schon einige Jahre her.
Hey Tim,
wenn du eine Antwort auf die Frage suchst, warum das, woran ja alle soviel Spaß haben, nachhaltig tabuisiert ist, könnte dir die Evolutionspsychologie weiterhelfen. Die öffnet auch den Blick für viele gesellschaftliche Phänomene, die auf den ersten Blick unlogisch erscheinen. Christian Schmidt (@allesevolution) von allesevolution.wordpress wäre da kompetent und sicher ein interessanter CRE-Gesprächspartner.
Ich kann die Kritik von Matthias teilen, auch bezügl des Feminismus-CRE.
Zum Podcast hier:
Tina meinte, auch Frauen sollten sich beim Porno-Schauen einen runterholen können. Du fragtest mehrfach nach, was den weiblichen Point of view ausmachen würde. Was sie dann aber als geeignet für Frauen anführte war bemerkenswert: Pornos ohne Männer, Pornos mit selbstbewussten Frauen, Pornos mit interessanter Erzählung. (Dazu will sie sich einen runterholen??) Müsste der weibliche Blick nicht gutaussehende (und sympathischere) Männer in den Mittelpunkt stellen? Leider keine Angabe dazu. Da hätte ich mir eine konkrete Nachfrage von dir gewünscht.
Es ergab sich auch ein gewisser Widerspruch zu Tinas vorausgegangenen Äußerung: Je emanzipierter die Frau in der Gesellschaft, desto unterwürfiger die Frau im Pornos. Das, was sich Tina wünscht, ist interessanterweise ja eher die Art von Porno aus dem Angang des 20. Jahrhunderts, als Sexualität und Mitbespracherecht der Frau noch nicht viel galt.
Merkwürdig fand ich auch, dass Tina – als sie sich lebensnähere Pornos wünschte – auf Nischen wie Queer und Transgender zu sprechen kam. Aber gerade das würde _nicht_ der normalen Lebenswirklichkeit entsprechen. Und was sie sonst noch anführte: Große, Kleine, Dicke, Dünne, flacher Busen, normaler Schwanz – das gibt es doch alles längst.
Sie meint, viele angeblichen Amateurpornos seien professionell. Mag sein, aber es gibt definitiv echten Amateurporn. Das merkt man schon an dessen Bildqualität.
Nude on the Moon ist übrigens auf dailymotion:
http://www.dailymotion.com/video/xm8fgt_nude-of-the-moon_na
„Tina meinte, auch Frauen sollten sich beim Porno-Schauen einen runterholen können. Du fragtest mehrfach nach, was den weiblichen Point of view ausmachen würde. Was sie dann aber als geeignet für Frauen anführte war bemerkenswert: Pornos ohne Männer, Pornos mit selbstbewussten Frauen, Pornos mit interessanter Erzählung. (Dazu will sie sich einen runterholen??) Müsste der weibliche Blick nicht gutaussehende (und sympathischere) Männer in den Mittelpunkt stellen? “
Ich als Frau finde Frauenpornos furchtbar langweilig. Aber es sind eben gefühlvollere Filme mit Geschichten und eben kein wildes gerammel. Da müssen überhaupt keine total gutaussehenden Männer sein. Sympathische ja!
Pingback: Podcast 1 Vom (Un)Sinn des Lebens | Vom (Un)Sinn des Lebens
Mich interessiert schon länger, wie Pornographie für Frauen aussieht. Beginnt die Geschichte etwa wie in „Skyfall“, wo Eve mit dem Rasiermesser in der Hand James Bonds Avancen genüsslich hinauszögert?
Insgesamt fand ich diesen Podcast auch etwas schwach. Ich habe anschließend überlegt, was für mich eigentlich rübergekommen ist: Historisches. Ok, da war mir manches neu. Eine Begriffssefinition. Die fand ich recht anschaulich dargestellt. Ein klein wenig Berührung mit der Pornoindustrie. (Dazu finde ich Mathias Annahme, daß es tatsächlich im nennenswerten Maße so etwas wie „Amateur-Pornographie“ gäbe, die nicht industriell hergestellt sei, doch recht naiv).
Mir fehlten dann aber doch Überlegungen dazu, was Mann oder auch Frau am Porno eigentlich so anmacht. Weitere Fragen: Worin besteht eigentlich die Funktion von Pornographie? In abgeschwächter Form taucht sie ja ganz öffentlich täglich im Boulevard auf. Welche Bedeutung und welche Wirkung hat sie?
Wann wird Pornographie eigentlich zu einer Kunstform? Und noch so einiges mehr.
Aber gerade weil dieser Podcast so viele Überlegungen in mir (und auch bei anderen) ausgelöst hat, war er doch auch wieder sehr gelungen! vielen Dank.
„Mich interessiert schon länger, wie Pornographie für Frauen aussieht.“
Dass Frauen insgesamt weniger Interesse an schne